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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde
Autoren: Coreene Callahan
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wofür sie sich entschuldigen müsste, denn, jawohl: Es war ihr Fehler. Sie hätte niemals ans Telefon gehen sollen auf ihrem Weg nach draußen. Das war ihr erster Fehler gewesen. Und der zweite? Zu nett zu sein, sich festnageln zu lassen von einer blöden Umfrage über ihre Einkaufsgewohnheiten. Tania knurrte genervt, wechselte den Gang bei einem kurvenreichen Anstieg und schüttelte den Kopf.
    Verfluchte ihre übereifrige Hilfsbereitschaft. Sie musste wirklich lernen, Nein zu sagen. Und dabei zu bleiben.
    Und wenn sie schon mal dabei war, alte Gewohnheiten abzulegen: ein Nein anderer als Antwort zu akzeptieren, könnte auch nicht schaden. Das beste Beispiel? Das verfluchte Seattle Police Department. Sie wiesen sie weiterhin ab. Egal wie oft sie zur Polizeiwache ging - sich zur Superpest zu entwickeln, hatte sich schnell zu ihrer Spezialität entwickelt - und die Beamten bat, etwas zu unternehmen. Niemand hörte ihr zu. Und die für den Fall verantwortlichen Detectives?
    Totale Penner.
    Tania schluckte den Knoten in ihrer Kehle hinunter. Ah, bescheuert, nicht schon wieder. Sie musste sich zusammenreißen. Weinen war auch keine Lösung. Die Wassernummer hatte ihr weiß Gott nichts anderes gebracht, als sie noch mehr fertigzumachen, aber...
    Sie blinzelte, schalt sich selbst, als ihre Sicht verschwamm und die ungewollten Tränen kamen, obgleich sie versuchte, sie zurückzuhalten. Tania tupfte sich die Augen ab. Na spitze, das war’s mit ihrer Mascara. Obgleich ihr Aussehen sie im Moment am wenigsten interessierte. Waschbäraugen zu haben, war ihre geringste Sorge.
    Myst wurde noch immer vermisst.
    Verschwunden, gekidnappt, tot, Tania wusste es nicht. Ihre beste Freundin könnte in den Händen eines Serienmörders sein oder noch Schlimmerem - obgleich, wenn sie es sich recht überlegte, ein Psycho-Killer das absolut Schlimmste war, was sie sich vorstellen konnte oder wollte - und was taten diese Schwachköpfe von Bullen?
    Nichts. Verdammt noch mal, nichts.
    Auf jeden Fall riefen sie nicht zurück. Keine große Überraschung. Sie nahm an, dass sie sie nur zurückrufen würden, um sie loszuwerden ... besonders, da sie ihre Mailboxen mit Nachrichten überflutet hatte jeden Tag. Aber weder Keen noch MacCord hatten reagiert. Was könnte noch schlimmer sein? Dass auch die Detectives vermisst wurden, vermutete Tania. Aber das würde sie wissen. Schließlich hatte sie sich gezwungenermaßen als Stalkerin betätigt bei dem Versuch, etwas herauszufinden.
    Bisher allerdings hatte sie nichts in Erfahrung bringen können. Eine große dicke Null an der Informationsfront. Was alle falschen Knöpfe auf ihrer inneren PlayStation betätigt und Tania einen Haufen Ärger eingebracht hatte. Das Paradebeispiel? Ihre Entscheidung, sich mit einer Reporterin zu verbünden, einer skrupellosen und viel zu ehrgeizigen Kannibalin. Jetzt war sie die Hauptinterviewte in einem anlaufenden Expose über polizeiliche Inkompetenz und das Vertuschen in den Fällen vermisster Frauen in Seattle.
    Sie erschauderte, und ihre Hand packte die Kupplung fester. Nicht ihr stolzester Moment. Aber da Mysts Leben auf dem Spiel stand, erschien es ihr die beste Option zu sein, sich skrupellos zu verhalten und den Bullen Feuer unterm Hintern zu machen.
    Tania erspähte ihre Abzweigung, wischte sich eine weitere Träne ab, drosselte ihr Tempo und lenkte ihren Mini in die Einfahrt. Die kurze Fahrspur führte sie auf einen riesigen Parkplatz. Gekonnt manövrierte sie auf dem engen Raum, bog ein und überflog die erste Reihe von Fahrzeugen, suchte nach einem freien Platz. Samstags war immer viel los im Frauengefängnis des Staates Washington, eine beliebte Zeit für Familie und Freunde, um die hinter Gitter und Stacheldraht Eingeschlossenen zu besuchen. Langsam passierte sie Auto für Auto und hoffte -
    Rote Rücklichter leuchteten weiter vorn auf.
    Einer hatte es eilig, nach Hause zu kommen. Gott sei Dank. Sie hatte keine Zeit zu vertrödeln. Nicht, wenn ihr nur noch eine Stunde Besuchszeit blieb. Inzwischen würde J.J. die Wände hochgehen. Was, jawohl, eine ziemlich gute Analogie war in Anbetracht der Größe der doppelt belegten Gefängniszellen.
    Schrecklich in jeder Hinsicht. Aber wenn du ein Verbrechen begangen hast, musst du dafür bezahlen.
    Ihre Schwester war da keine Ausnahme.
    Die fünf Jahre, die ihre Schwester inzwischen inhaftiert war, hatten die Besuche allerdings nicht leichter gemacht. Tania vermisste ihre kleine Schwester von Tag zu Tag mehr. Ihre
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