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Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus

Titel: Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
Autoren: Linda Howard
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Jahre vergangen, seit ich meinen College-Abschluss gemacht habe. Die Bradleys haben während dieser langen Zeit mit Sicherheit keine Kerze für mich ins Fenster gestellt. Sie wussten, dass ich nicht wiederkommen würde."
    Anna verfolgte das Thema nicht weiter, vergaß es aber auch nicht. Harold und Emmeline Bradley.
    Die Namen würde sie sich gut merken. Diese Menschen hatten Patrick jahrelang ein Zuhause gegeben. Auch wenn er es nicht glauben wollte, waren sie bestimmt interessiert zu erfahren, was aus ihm geworden war.
    Ohne ein Wort des Abschieds ging er zur Arbeit. Auch als er am Abend zurückkam, war er noch immer düsterer Stimmung. Anna ließ ihn in Ruhe, doch sein anhaltendes Schweigen beunruhigte sie. Hatten ihre Fragen ihn so verärgert, dass er daran dachte, sich von ihr zu trennen? Aber schließlich hatte er zuerst nach ihrer Familie gefragt. Wie konnte er es ihr da übel nehmen, dass sie ebenfalls neugierig geworden war. In den Tagen, seit sie ihm von dem Baby erzählt hatte, war er ihr zugänglicher denn je vorgekommen, doch plötzlich wurde sie sich bewusst, dass ihn immer noch eine Mauer umgab. Es war ihr gelungen, einige Stücke herauszuschlagen, aber der Großteil stand noch.
    Das Gespräch über seine Pflegefamilie war Patrick unangenehm gewesen, hatte ihn jedoch auch nachdenklich gemacht. Wenn er und Anna nichts dagegen unternahmen, würde ihr Baby auch keine richtige Familie haben. Unter den gegebenen Umständen konnte er sich nicht vorstellen, dass sie weitere Kinder haben würden. Zu seiner Überraschung gefiel ihm die Vorstellung eines ganzen Hauses voller Kinder. Er wollte, dass sie eine richtige Familie wurden, nicht nur ein Paar, das zufällig ein Baby hatte.
    Patrick hatte zwar nie von einem Zusammenleben mit seiner Mutter geträumt, sich als Kind jedoch oft wehmütig gefragt, wie es wohl wäre, eine richtige Familie zu haben, wo er hingehörte und geliebt wurde. Ange sichts der gnadenlosen Wirklichkeit war von dieser Wunschvorstellung nicht viel übrig geblieben, doch er konnte sich noch erinnern, dass für ihn der Begriff Familie immer Sicherheit bedeutet hatte. Eltern waren für ihn nie konkrete Personen gewesen, sondern schemenhafte Figuren, die zwischen ihm und der Gefahr standen.
    Sein Kind sollte nie auf solche Wunschvorstellungen angewiesen sein, sondern in der Geborgenheit eines richtigen Zuhauses leben.
    Noch vor einer Woche hätte das, was er jetzt in Erwägung zog, ausgereicht, um ihn in Panik zu versetzen, inzwischen jedoch hatte er begriffen, dass es Schlimmeres gab. Anna zu verlieren wäre viel schlimmer. Er hoffte, dass er nie wieder einen solchen Tag und eine solche Nacht erleben musste, weil er sonst vielleicht den Verstand verlieren würde. Verglichen damit war das, was er jetzt überlegte, ein Kinderspiel.
    Etwas zu überlegen war eine Sache, seine Gedanken in Worte zu fassen eine andere.
    Beklommen beobachtete er Anna, obwohl er wusste, dass er ihre Antwort unmöglich vorhersagen konnte. Hinter der heiteren Fassade war sie eine tiefgründige und komplexe Persönlichkeit, die mehr sah und verstand, als ihm lieb war. Da so viele ihrer Gedankengänge vor ihm verborgen blieben, konnte er nicht sicher sein, wie sie reagieren würde und warum.
    Wenn sie ihn liebte, dürfte sie eigentlich nicht zögern, doch sicher sein konnte er nicht. Sie war imstande, ihr eigenes Glück zu opfern - vorausgesetzt, er konnte sie überhaupt glücklich machen - wenn sie überzeugt war, es wäre besser für ihr Baby.
    Eigenartig, welchen großen Einfluss das Baby schon vor seiner Geburt auf ihr Leben ausübte.

    Manchmal hatte Patrick richtig Angst. Er hatte das Gefühl, nahe an einem Abgrund zu stehen. Eine falsche Bewegung, und er würde in die Tiefe stürzen. Andererseits war die größere Offenheit, die Intimität, mit der Anna und er jetzt mit einander umgingen, jede Minute der Beunruhigung wert.
    Die Einsamkeit von früher, die er nicht nur für selbstverständlich angesehen, sondern sogar gesucht hatte, würde er nicht noch einmal ertragen.
    Dennoch war es ein Entschluss, der ihn nervös machte und viel Kraft kostete. Schließlich wählte er Worte, die nicht so ausgelegt werden konnten, als biete er sich selbst an, als gestehe er seine Gefühle und seine Verletzlichkeit ein, sondern die wie ein belangloser Vorschlag klangen. „Ich finde, wir sollten heiraten."
    Nichts hätte Anna in größeres Erstaunen versetzen können. Ihre Beine gaben nach, und sie musste sich rasch
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