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Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus

Titel: Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
Autoren: Linda Howard
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Der Gedanke, eine Anzeige in die Zeitung zu setzen, gefiel ihm nicht besonders.
    Er war ein zurückhaltender Mann, insbesondere seit seiner katastrophalen Ehe. Andererseits kosteten solche Annoncen nicht viel, und die Frauen, die ihm nicht zusagten, musste er gar nicht erst sehen. Außerdem entsprach die Unpersönlichkeit einer Heiratsanzeige seinem Wesen, der harten Einsicht, die sein Herz umhüllte.
    Nach der Mittagspause schlenderte Madelyn Sanger Patterson ins Büro zurück. Ihre Freundin Christine schaute ihr entgegen und überlegte, dass man niemals auf den Gedanken kommen könnte, Madelyn hätte es eilig oder käme jemals ins Schwitzen. Draußen herrschte eine Temperatur von über dreißig Grad, aber das weiße Leinenkleid zeigte keine feuchten Flecken oder Knitterfalten. An Madelyn sah alles gut aus, aber ihr besonderes Stil- und Farbengefühl verlieh ihr ein zusätzliches Flair, das die Frauen neidisch und die Männer sinnlich stimmte.
    »Du bist einfach ein Ekel«, meinte Christine und lehnte sich in ihrem Sessel zurück, um die Freundin genauer zu mustern.
    »Es ist ungesund, bei dieser Hitze nicht zu schwitzen, und unnatürlich, das Kleid nicht zu zerdrücken und geradezu unheimlich, keine strähnigen Haare zu kriegen.«
    »Ich schwitze doch ohnehin«, erwiderte Madelyn amüsiert.
    »Wann?«
    »Jeden Dienstag und Donnerstag, um sieben Uhr abends.«
    »Ich glaub’s einfach nicht. Hast du dann eine besondere Verabredung mit deinen Schweißdrüsen?«
    »Nein, ich spiele Tennis.«
    »Das zählt nicht. Normale Leute schwitzen bei diesem Wetter auch dann schon, wenn sie keine verrückten körperlichen Anstrengungen unternehmen. Und knittern dann deine Kleider? Hängt dir das Haar ins Gesicht?«
    »Natürlich.«
    »Vor Zeugen?«
    Madelyn lehnte sich an die Kante von Christines Schreibtisch und kreuzte die Fußknöchel – die Anmut in Person. Sie legte den Kopf schief, um in die Zeitung zu blicken, die Christine gerade las.
    »Steht was Interessantes drin?«
    Christines Mutter schickte regelmäßig die Sonntagsausgabe ihrer Omaha-Zeitung, um ihre Tochter über die lokalen Neuigkeiten zu informieren. »Meine beste Freundin aus der High-School heiratet.  Gerade habe ich ihre Verlobungsanzeige gefunden. Eine Bekannte ist gestorben, ein alter Freund hat seine erste Million gemacht, und die Dürre treibt die Futterpreise in die Höhe. Das Übliche.«
    »War deine Mom böse, weil du den alten Freund nicht geheiratet hast?«
    »Nein, sie konnte ihn nicht leiden, als ich mit ihm ausging.  Er war ein schrecklicher Besserwisser.«
    »Offenbar hat er genau gewusst, wie man zu Geld kommt.«
    »Leider.« Christine faltete die Zeitung zusammen und gab sie Madelyn. »Da gibt’s einen  interessanten Bericht über eine Umzugsbeihilfe, die man beanspruchen kann, wenn man wegen eines Jobs in einen anderen Landesteil übersiedelt.  Hätte ich das bloß gewusst, als ich aus Omaha weggegangen bin! Und wenn ich’s mir überlege –  eigentlich hätte ich dort bleiben sollen.«
    »Hast du wirklich Heimweh? Oder bist du nur sauer, weil du letzte Woche mit diesem Wall-Street-Wunder Schluss gemacht und noch keinen Ersatz gefunden hast?«
    Christine seufzte dramatisch. »So ist’s recht! Spotte nur über mein gebrochenes Herz!«
    Sie lachten, und Madelyn kehrte in ihr eigenes Büro zurück, die Zeitung in der Hand. Die kleinen Wortgefechte mit ihrer Freundin genoss sie immer wieder. Nicht alle Menschen mochten diese Art von Humor. Während der Teenagerzeit waren viele ihrer Freunde über gewisse bissige  Bemerkungen pikiert gewesen, und das hatte oft zum Ende zart aufkeimender Zuneigung geführt.  Die jungen Männer vertrugen es nicht, wenn die eben erst erweckten maskulinen Elemente ihres Wesens verspottet wurden. Und gerade die hatte Madelyns treffsicherer Witz häufig aufs Korn genommen. Auch in ihrer späteren Entwicklung schienen die Männer so etwas übel zunehmen.
    Sie starrte auf ihren leeren Schreibtisch. Ob sie den Rest des Tages im Büro oder daheim verbrachte, würde keinen Unterschied machen. Und wenn sie jetzt wegging, würde das kaum jemand merken. Es hatte einige Vorteile, die Stiefschwester des Besitzers zu sein. Doch die Langeweile gehörte nicht dazu. Sie hasste es, untätig herumzusitzen. Bald würde sie Robert für seinen Beistand danken und höflich erklären, sie habe die Absicht, diesen »Job« aufzugeben.
    Vielleicht sollte sie woandershin ziehen, eventuell an die Westküste. Oder auf die
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