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[gay erotik] Fennelly, Tony

[gay erotik] Fennelly, Tony

Titel: [gay erotik] Fennelly, Tony
Autoren: Mord auf der Klappe
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Risiko einzugehen.“
    „Weißt du was?“ Er beugte sich zu einem Flüstern vor. „Es sieht so aus, als wäre einer hinter Schwulen her. Ehrlich gesagt, ich bin froh, dass ich mich zurückgezogen habe.“
     
    Pete Crocetti ist einer der besten Kameraleute von Channel Four , und außerdem war er mein Klassenkamerad bei den Jesuiten. An diesem Abend machte er Überstunden, um einiges Videomaterial zu schneiden.
    „Hallo, Matty ... Robin.“ Er winkte uns rein. „Ich habe das Band mit Loomis gefunden und habe es euch auf den Monitor überspielt.“
    Ich zog mir einen Hocker ran. „Hast du gehört, wie er gestorben ist?“
    „Ja, sie nennen es den Klappenlochmord. Das hat mich echt fertiggemacht. Er war ein guter Kerl.“
    „Ach ja? Wie gut kanntest du ihn?“
    Pete schaltete den Monitor an. „Ich habe ihn kürzlich erst kennengelernt, aber der Mann hat mich wirklich beeindruckt.“
    „Jeder, den die Polizei befragt hat, war von ihm angetan. Der rechtschaffene, aufstrebende junge Christ.“
    „Stimmt genau.“
    Robin meldete sich zu Wort. „Wenn er so großartig war, was hatte er dann im Ramrod zu suchen? Das würde mich interessieren.“
    „Ich habe nicht die geringste Ahnung ... Hier ist das, was ich von seiner Rede aufgenommen habe. Ich stelle es euch an.“ Der staubgraue Schneideraum wurde von dem Bild eines Sonntagspicknicks erhellt. Loomis' argloses Titelblatt-Gesicht erschien in Großaufnahme, daneben ein weniger attraktives. Der Redner hielt ein kleines Kind im Arm, einen schwarzen Säugling, dessen Gesichtszüge von einem Gehirnschaden entstellt waren. Sein missgebildeter Mund stand offen, Spucke sammelte sich und tropfte von seinem Kinn, ohne dass Loomis sich darum kümmerte.
    „Zunächst möchte ich dem Kongressabgeordneten Wayne Tibbet für seine Unterstützung danken“, erklärte er dem Publikum, anscheinend, ohne sich Petes Videokamera bewusst zu sein.
    „Aber heute Nachmittag sind wir aus einem besonderen Grund zusammen. Um Kinder wie Phillip hier zu beschützen. Und um dafür zu kämpfen, dass diese Art Kindesmissbrauch in unserem Staat nicht mehr vorkommt!“ Er unterstrich diesen Gedanken, indem er den hirnlosen Phillip herzlich umschlang und ihm die schlaffe Wange küsste. „Der Mann hat einen Gesetzentwurf erarbeitet, um öffentliche Mittel bei Kindesmissbrauch zur Verfügung zu stellen“, erklärte Pete. „Und er hat Tibbet dazu gebracht, ihn einzubringen. Deswegen das Picknick.“
    „Ziemlich volkstümliches Anliegen, sollte man meinen. Niemand ist für Kindesmissbrauch.“
    „Aber H. R. setzte für diese Sache alles ein, was er hatte. Er hat
    sich für diese armen Kinder so engagiert, dass ich ihn zum Gouverneur gewählt hätte. Ohne zu zögern.“
     
    Als wir den Kiosk an der Decatur erreichten, hatte die Verkäuferin gerade über unseren Fall gelesen, der in großen Lettern in der Spätausgabe stand. Die Nachricht hatte sie in Tränen aufgelöst, ihr faltiges Mahagonigesicht glänzte. „ Mistah H. R. Loomis war der allerbeste Mann in der ganzen Gegend. Der hatte die armen Leute wirklich gern. Wer konnte so was mit ihm machen, Matty? Warum um Gottes willen?“
    „Genau das versucht die Polizei ja rauszufinden, Effie.“ Ich kaufte eine Zeitung und schlug die Seite drei mit den grässlichsten Einzelheiten der Loomis-Story auf, wo sein verschwommenes Ebenbild in die Linse lächelte. „Kennst du Leute, die ihn nicht so gern hatten wie du?“
    Die arme Frau schüttelte den Kopf, dass ihr Doppelkinn bebte.
    „Keinen, Keinen einzigen.“ Sie deutete mit einem fetten Arm auf einen Strauß brauner, vertrockneter Blumen hinter sich auf einem Regal. „Siehst du da, was er mir gebracht hat? Ich bin eine alte Frau. Keiner hat der alten Effie May Blumen gebracht, in zwanzig Jahren keiner. Aber er hat's getan, nur weil ich ihm erzählt habe, dass ich traurig war. Mistah H. R. Loomis, der hat das gemacht.“
    Wer es gemacht hatte, war offensichtlich. Das auffälligste Stück in dem Gesteck verblühter Margeriten und Nelken war eine Goldrandkarte mit den Initialen H. R. in schimmernd purpurner Tinte. Nach einigen weiteren Minuten des Lobpreisens für den Verblichenen gab ich Effie für ihre unschätzbaren Informationen ein Bild von Jackson und wandte mich in Richtung Royal Street. Robin zupfte mich am Arm.
    „Was sie uns erzählt hat, hilft überhaupt nicht weiter.“
    „Was du nicht sagst. Sie hat nur wiederholt, was jeder schon gesagt hat. Der Reporter, der ihn interviewt hat,
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