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[gay erotik] Fennelly, Tony

[gay erotik] Fennelly, Tony

Titel: [gay erotik] Fennelly, Tony
Autoren: Mord auf der Klappe
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raus, Sklave.“
    „Sofort, Master“, und er sprang folgsam von dannen. Das war gut so. Ich liebe Unterwürfigkeit. Aber dann drehte er sich um.
    „Moment mal, wohin um Gotteswillen willst du denn in einem blauen Anzug?“
    „Zu einer Beerdigung in St. Bernard.“ Ich warf die Decken von mir, Blanche öffnete die Augen und knallte dumpf auf den Boden auf. Mein Bett war so gebaut, dass es mich und sie und einen gelegentlichen Gast aufnehmen konnte. „Heute bringen sie Hubert Loomis unter die Erde.“
    „Warum denn? Du kanntest ihn nicht mal.“
    „Ich gehe doch nicht hin, um ihm Respekt zu erweisen, Dummi .“
    „Aber Frank hat dir doch gesagt, du sollst bloß im Viertel rumschnüffeln.“
    „Diese Vorschrift behandle ich mit der Missachtung, die sie verdient. Ich habe nämlich die Theorie, dass die meisten Opfer für ihr Schicksal selbst verantwortlich sind.“
    „Klar doch. Gib nur den Opfern die Schuld.“
    „Die meisten suchen sich ihre Mörder aus. Jedenfalls: Loomis ist entweder aus Versehen umgebracht worden, oder jemand hat es persönlich gemeint. Wenn Letzteres stimmt, dann muss es ein Motiv geben. Und der Mörder muss jemand sein, der ihm nahestand.“
    Robin war stolz, folgen zu können. „Du glaubst also, der Täter wird auf der Beerdigung sein!“ Er vergaß seine Pflichten und ließ sich - gefährlich dicht an meinem Kaffee - neben mir nieder. „Und du wirst die Identität des Mörders mit wissenschaftlichen Methoden ermitteln.“
    „Wie Nero Wolfe, was? Nein, ich werde nur Augen und Ohren offenhalten.“
    „Oh, das ist toll! Ich will mitkommen.“
    „Abgelehnt. Das ist eine würdevolle Angelegenheit. Du würdest da nur alles aufquirlen .“
    „Oh, ich kann ganz kerlig sein, das verspreche ich.“ Er senkte seine Stimme um eine halbe Oktave. „Ich habe für meinen Vater auch immer auf John Wayne gemacht. Nur, um im Testament drinzubleiben.“
     
    Das war kein Tag für einen Friedhofsbummel. Wir Trauernden mussten einen dieser subtropischen Regengüsse über uns ergehen lassen, von der Sorte, die einen bis auf die Haut durchnässen, wenn man nur von der Haustür zum Auto rennt. Ich habe für solche Fälle einen riesigen Portiers-Schirm unter dem Sitz und versuchte, mich darunter zu halten, damit während der Zeremonie meine Unterwäsche trocken blieb.
    Falls ich erwartet hatte, einen wild kreischenden Irren in dieser nassen und bedröppelten Versammlung ehrenwerter Leute, die alle H. R. Loomis geliebt hatten und ihn vermissen würden, anzutreffen, war er dort jedenfalls nicht zu finden. Ich beobachtete eine wabblig fette Alte, die wie eine schmerzzerissene Mutter aufheulte, obwohl sie mir zu armselig vorkam, um die von Loomis zu sein. Und es war eine passendere Gruppe von Verwandten vom Lande da, alle in ihren Sears- Roebuck -Anzügen mit Hochwasserhosen, die sie sicherlich zu ihrer Konfirmation gekauft hatten. Die ganze Gemeinde teilte sich zwei Damenschirme und stand so feierlich da, als ob der Papst beerdigt würde.
    Der Priester schniefte durch seine hastig zusammengekürzte Eloge auf „unseren Bruder Hubert, der auf so tragische Weise von uns genommen wurde“. Die unschöne Art, in der der Allmächtige Bruder Hubert auf seinen Platz im Himmel gerufen hatte, blieb unerwähnt. Über diese kriecherische Frömmigkeit hätte ich fast gelacht, aber die Kälte und die Feuchtigkeit drückten auch mich nieder und behinderten solche gesunden Lebensäußerungen. Und der Friedhofsmatsch schwappte gerade über die Spitzen meiner taubengrauen Wildlederschuhe.
    Robin wies mit seinem Kinn auf eine hohläugige, spindeldürre Rothaarige, die sich gerade vom Grab abwandte, um ein kleines Mädchen zu trösten. „Sie sollte niemals Schwarz tragen. Es sieht furchtbar an ihr aus.“
    „Sie muss aber“, zischte ich zurück. „Sie ist die Witwe.“ Ich schob mich näher an die Hinterbliebene heran, obwohl ich gar nicht annahm, mit ihr sprechen zu können. Der gute Geschmack verbietet es sicherlich, Leute zu solcher Zeit zu stören. Aber ich dachte, ich würde vielleicht zufällig etwas mitkriegen. Jede hingeworfene Bemerkung könnte ja wichtig sein. Ich bemühte mich um Unauffälligkeit. Aber als die Witwe ihre welke Rose ins Grab warf, schaute sie von den Erdklumpen, die hinterhergeschaufelt wurden, weg und mir direkt in die Augen. „Entschuldigen Sie, kennen wir uns? Sind Sie ein Freund von H. R.?“
    „Nein, ich bin Matt Sinclair. Detektiv mit Sonderauftrag von der Polizei. Es tut mir leid, Mrs.
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