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Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition)

Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition)

Titel: Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition)
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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Aktivitäten nicht einstelle. Was der Zuckerkritiker allerdings nicht tat.
    Bruker sieht den Zucker als Hauptverdächtigen nicht nur bei Karies, Herzinfarkt, Fettsucht, Diabetes, Leberschäden und Krebs. Auch rheumatische Erkrankungen wie Arthrose und Arthritis, Wirbelsäulen- und Bandscheibenschäden, Gallensteine, Nierensteine und Gicht rechnet er dem Zucker zu, außerdem die meisten Erkrankungen der Gallenblase, der Bauchspeicheldrüse, von Dickdarm und Dünndarm. Zucker sei schuld bei den meisten Fällen von Verstopfung, außerdem bei Arteriosklerose, Schlaganfall, Immunschwäche, bei Allergien und Nervenerkrankungen.
    Zucker als Ursache für alles. Das scheint nun etwas übertrieben. Doch tatsächlich zeigen neuere Studien eine Beteiligung des Zuckers bei zahlreichen Erkrankungen. Was nicht verwunderlich ist: Schließlich ist der Zucker der wichtigste Energiespender für den Organismus, wirkt mit bei vielen Körpervorgängen – und ist deshalb in Überdosis schädlich. Es wirkt natürlich auch der verwandelte Zucker, das Fett, das sich überall im Körper festsetzt.
    Jetzt wies sogar eine amerikanische Regierungsstudie den Zusammenhang nach zwischen Zucker und Cholesterin: Je mehr Zucker verzehrt wird, desto schlechter sind die Cholesterinwerte. Das ergab die »Nationale Erhebung zu Ernährung und Gesundheit« (»National Health and Nutrition Survey«), die in der Zeitschrift Circulation veröffentlicht wurde, dem in der Fachwelt maßgeblichen Journal der Amerikanischen Herzvereinigung. Untersucht wurden 2157 Teenager zwischen 12 und 18 Jahren. Sie verspeisten durchschnittlich 119 Gramm Zucker am Tag – zugesetzten Zucker, was 20 Prozent ihrer täglichen Kalorienaufnahme entsprach. Die Jugendlichen mit dem höchsten Zuckerverzehr hatten die schlechtesten Cholesterinwerte, die niedrigsten Werte beim guten Cholesterin HDL (High-Density-Lipoprotein) und die höchsten beim bösen LDL (LOW-DENSITY-LIPOPROTEIN). Der Zucker erhöht mithin das Risiko für Herzkrankheiten.
    Andere Untersuchungen bestätigten die Diagnose. Auch im Zusammenhang mit vielen weiteren Zivilisationskrankheiten gehen die neuen Erkenntnisse in diese Richtung – bis hin zum Krebs. Manche Wissenschaftler sprechen schon von einer »Achse des Bösen« zwischen Insulin, Diabetes und Krebs, so etwa bei einer Fachtagung zum Thema an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf.
    Robert Lustig hat die aktuellen Erkenntnisse sozusagen gebündelt. Die Beweise sind noch nicht vollständig. Doch die Verdachtsmomente sind erdrückend. Zu diesem Schluss kam jedenfalls das Magazin der New York Times, das den renommierten Wissenschaftsautor Gary Taubes mit einer Prüfung beauftragt hatte für eine Titelgeschichte unter der Überschrift »Ist Zucker giftig?«.
    Taubes fragte: »Kann Zucker wirklich so schlimm sein, wie Lustig sagt?« Er hat die Befunde überprüft, selbst recherchiert, bei Behörden, Gesundheitsorganisationen, hat mit Wissenschaftlern gesprochen. »Offiziell sollte ich mich nicht sorgen, weil die Beweise nicht zwingend sind«, sagt der Autor: »Aber ich mache mir Sorgen.«
    Denn die Schlüsse wären weitreichend: »Wenn Lustig recht hat, dann ist der exzessive Verbrauch von Zucker der Hauptgrund, warum die Zahl der Übergewichtigen und Zuckerkranken in den letzten 30 Jahren in die Höhe geschossen ist.« Und nicht nur das: »Wenn Lustig recht hat, dann würde das bedeuten, dass Zucker auch die wahrscheinliche Ursache ist für verschiedene andere chronische Gebrechen, die man allgemein für Krankheiten des westlichen Lebensstils hält – Herzkrankheiten, Bluthochdruck und viele weitverbreitete Krebsarten.« Sein Fazit nach Abschluss der Recherche: »Ich komme zu ähnlichen Schlüssen wie Lustig.«
    Die weltweite Aufmerksamkeit für Professor Robert Lustigs Zuckerkritik hat sicher auch mit der aktuellen Lage zu tun. Sie kommt zu einer Zeit, da sich die Situation in vielen Ländern dramatisch zugespitzt hat. In den Industrieländern geraten die Sozialsysteme an ihre Grenzen, in anderen Ländern droht vielen Menschen existenzielle Not.
    Eine Wissenschaftlerin berichtete in der Zeitschrift Focus aus Afrika: »Ein Vater, dessen Tochter Diabetikerin ist, erzählte mir glücklich: Meine Tochter ist tot! Ich fragte ihn, warum er sich darüber so freue, und er sagte: Weil ich nun kein Insulin mehr kaufen muss und endlich meinen fünf anderen Kindern die Schule bezahlen kann.«
    Die Zuckerkrankheit ist in Afrika schon zur größten
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