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Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition)

Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition)

Titel: Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition)
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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Süße.
    Doch der Zucker hat seinen Charakter geändert. Er ist allgegenwärtig. Er ist zum ständigen Begleiter geworden, auch ohne dass das gewünscht wird. Und für eine wachsende Zahl von Menschen ist er auch kein Freudenspender mehr, sondern ein Suchtmittel, das sie beherrscht.
    Für sie ist das Süße kein Genuss mehr, sie haben keine Lust darauf, sondern sie fühlen sich als Getriebene, als Abhängige von einer Droge, die es überall gibt, bei Tag und bei Nacht und ganz legal.
    Sie leiden unter dem Süßen. Und sie versuchen jetzt, endlich davon loszukommen.

2. Voll auf Zucker
    Über die Sucht nach dem Süßen
    Wie der Zucker das Gehirn manipuliert / Ängstlichkeit und Zähneklappern: Laborratten auf Zuckerentzug / Warum Zucker stärker wirkt als Kokain / Süßes ohne Maß, sogar noch nachts am Computer / Ferrero ist das böse, böse Wort / Die freie Wahl ist eine Illusion / Die giftige Umgebung breitet sich aus / Jeden Tag Süßes: ein toller Körper, der das aushält
    O ft zieht sie nachts noch mal los, hinaus in die Dunkelheit, um sich ihre Dosis Süßes zu holen. Sie macht das nicht freiwillig. Sie muss. Es ist wie ein Zwang, unter dem sie leidet. Oft ist sie am nächsten Morgen wie gerädert.
    Davon will sie sich befreien, möglichst schnell, das ist der Grund, weshalb sie hier klingelt, an diesem Mittwoch, Punkt 13 Uhr. Sie ist natürlich ein bisschen aufgeregt, denn sie weiß ja nicht, was sie erwartet in diesem Bungalow am Waldrand.
    Am Morgen hat es stark abgekühlt nach den überheißen Tagen zuletzt. Doch dann kommt die Sonne heraus, ein klarer blauer Himmel, leuchtend grün strahlen die Gärten. Es weht ein frischer Wind, er weht das Laub von den Bäumen aufs Kopfsteinpflaster, das es hier auch noch gibt in den Nebenstraßen von Niederschönhausen, einem Stadtteil im Norden von Berlin.
    Es ist eine ruhige Gegend, eine schmale Wohnstraße mit kleinen Fachwerkvillen. An vielen Häusern wird renoviert, Handwerker sind bei der Arbeit. Viele Häuschen sind jetzt ganz schick, neu und eckig und modern. Schöne Gärten, verwildert manche, andere akkurat gepflegt: Rasen, Garage, Wäschespinne.
    Das letzte Haus vor dem Waldrand ist der Bungalow von Christine Althen, einer sympathischen Frau mit hellen, langen Haaren, klarer Stimme. Frau Althen macht Hypnose. Das ist heute eine anerkannte Methode, Wissenschaftler haben die Wirksamkeit nachgewiesen. Es geht darum, dass Menschen sich befreien von äußeren Zwängen und wieder Herr werden im eigenen Haus, sozusagen.
    Genau das will die junge Frau, darum ist sie gekommen. Frau Althen öffnet und bittet sie herein.
    Es ist ein helles Zimmer, Kunst an den weißen Wänden, chinesische Malerei hinter Glas, davor stehen Orchideen. Auf dem Boden ein flauschiger grauer Teppich, ein Ständer mit Flipchart. Ein Tisch mit durchsichtiger Platte, zwei Gläsern Mineralwasser. Frau Althen nimmt an der Stirnseite Platz, vor sich einen Stift und ein Blatt Papier. Neben ihr steht ein Liegestuhl, mit hellem Segeltuch bezogen, in dem die junge Frau Platz nimmt, die sehr hübsch ist und schick angezogen, rote Bluse, schwarze Hose, helle Haut und rötliche lange Haare, mit denen sie immer wieder spielt, während sie redet.
    Die junge Frau studiert Literaturwissenschaft in Berlin, ihren richtigen Namen will sie nicht nennen. Sie möchte Lara genannt werden.
    Frau Althen fragt: »Darf ich Ihnen eine Decke geben?«
    Lara lehnt ab: »Nein danke.« Und sie fängt dann gleich an mit dem Problem: »Also, ich esse zu viel Süßigkeiten, nach meinem Dafürhalten.«
    »Welche Süßigkeiten?«
    »Ja, also, Schokolade, eigentlich alles, was Zucker hat. Und ich mache es nicht in Maßen, sondern übermäßig. Und das möchte ich eben ändern.«
    »Und was verstehen Sie unter übermäßig?«
    »Na ja, dass ich dann halt zum Beispiel denke, okay, ich kaufe mir jetzt was Süßes, aber dann kann ich nicht nur eine Sache kaufen, sondern muss ganz viele kaufen, weil eines nicht genug ist.«
    Lara ist süchtig auf Süßes. Und sie ist damit nicht allein. In den Buchhandlungen stapeln sich die Ratgeber: »Süchtig nach Süßem? So schaffen Sie den Ausstieg aus der Zuckersucht«. Oder: »Voll auf Zucker! Wie Sie die Sucht nach Süßem überwinden«. Als Pionierin gilt die norddeutsche Künstlerin und Autorin Ruth Alice Kosnick mit ihrem Buch »Frei von Zuckersucht. Ein 10-Schritte-Programm«, angelehnt an das Konzept der Anonymen Alkoholiker.
    Wie die Alkoholiker. So fühlen sie sich schon. Bisher klang
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