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Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller

Titel: Galgenfrist fuer einen Toten - Der 1 DOUGLAS BRODIE Thriller
Autoren: Gordon Ferris
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Kiste stehen gelassen. Hinter den äußersten Pfahl des Landestegs gekauert, sah ich besorgt zu, wie die Flammen den Blechkanister umzingelten. Falls sie sich zu schnell durch den Holzdeckel fraßen, würde der Kanister einfach durchfallen und auf dem Boden der Kiste liegen bleiben.
    Ich spähte zum Haus hinüber. Drei Männer standen heftig gestikulierend am Fenster und waren gleich darauf verschwunden. Zwei davon rannten aus einer Seitentür heraus – besser gesagt: Einer rannte, während der andere ihm, so schnell er eben konnte, hinterherhumpelte. Der Dritte blieb an der Tür stehen und starrte auf die Jacht. Die beiden, die auf mich zukamen, hatten Faustfeuerwaffen dabei. Wassereimer wären sinnvoller gewesen! Der Schnellere setzte über den Steg zum Deck der Jacht hinüber und knallte dort wie ein gefällter Baumstamm aufs Gesicht, während seine Waffe in hohem Bogen davonsegelte. Das Humpelbein hinter ihm legte einen etwas lässigeren, aber dennoch akrobatischen Abgang hin, als er buchstäblich zum Deck hinüberstürzte, dort liegen blieb und sich ächzend Kopf und Schulter rieb.
    Keiner von beiden hatte die straff gespannte Angelschnur bemerkt, die ich auf Taillenhöhe an den ersten beiden Pfählen rechts und links des Stegs befestigt hatte. Die tosenden Flammen züngelten unmittelbar vor ihnen. Die Kerle rappelten sich gerade hoch, als der Kanister wie eine Granate explodierte. Ich duckte mich hinter meinen Pfahl, denn sofort schnitten glühend heiße Blechstücke wie Schrapnelle durch die Luft und trafen die Gesichter und Körper der Männer. Zähe Tropfen von brennendem Benzin und Öl blieben an ihnen haften und verschmorten ihr Fleisch.
    Wie wehleidige Mädchen kreischten sie in den höchsten Tönen auf, wälzten sich auf dem Deck und versuchten auf diese Weise die Flammen zu ersticken, die Kleidung und Haut verbrannten. Schließlich sprangen sie in ihrer Verzweiflung ins Wasser. Als das Salz des Meeres in ihre Wunden eindrang, brüllten sie wie am Spieß. Ich hob das Gewehr, um sie von ihren Schmerzen zu erlösen, senkte es dann jedoch wieder. Sie waren raus aus diesem Spiel. Ich würde mein Pulver nicht unnötig vergeuden, sondern es für Gerrit Slattery trocken halten.
    Ich spähte durch die Feuerwand, konnte Gerrit aber nirgendwo entdecken, also machte ich mich auf den Weg. Mit dem Revolver im Hosenbund, dem Messer in der Socke und der um die Schulter geschlungenen Dickson stürmte ich durch die Hitzewelle vorwärts und hörte und roch dabei, wie die Flammen mein Haar versengten. Mir war bewusst, dass sich mein Umriss deutlich vor dem Feuer abzeichnete, daher tauchte ich nach links ab, duckte mich hinter den Holzpfahl, der dem Haus am nächsten war, und starrte hinüber, aber es war niemand zu sehen. An Slatterys Stelle wäre ich zum Wagen geeilt – allerdings vorsichtig, weil man nie wissen konnte, ob auch an der Zufahrt ein Angreifer lauerte. Diesen Fluchtweg musste ich ihm unbedingt abschneiden.
    Ich sprang auf, spurtete nach links auf das Haus zu und bog um die Ecke zur Auffahrt. Das Auto parkte etwa drei Meter vor dem Eingang. Ich hechtete vorwärts ins Gras und rollte mich in den hohen Halmen ab, bis ich die Seite des Wagens erreichte, die vom Haus aus nicht einsehbar war. Dann zückte ich das Messer und durchstach einen Reifen nach dem anderen, bis die Karosserie nach unten sackte. Damit würde Slattery nirgends mehr hinfahren, höchstens irgendwohin rumpeln.
    Ich besah mir den Grundriss näher: zwei große Fenster rechts und links der Eingangstür. Ich beschloss, den Durchbruch vorne zu wagen, um Slattery im Gebäude festzunageln und ihm den Fluchtweg zum Wasser abzuschneiden. Als ich das rechte Fenster ins Visier nahm und abdrückte, hallte der Schuss laut und lange nach, gefolgt vom Klirren und Scheppern der explodierenden Glasscheibe. Unverzüglich stürmte ich zum Fenstersims vor, zog mich aber gleich darauf seitlich zurück, um am breiten Holzrahmen vorbei ins Zimmer zu spähen.
    Keine Spur von Slattery. Nachdem ich die scharfkantigen Scherben vorsichtig herausgebrochen hatte, stieg ich durchs Fenster ins Innere und blieb dort abwartend stehen. Kein Laut. Im Dunkeln tastete ich mich vor, gelangte bis zu einer Tür rechts von mir und stieß sie auf. Dahinter befand sich ein Flur. Mir gegenüber entdeckte ich eine weitere Tür und ganz hinten im Flur eine, die vermutlich in das große Hinterzimmer führte, in dem ich die Männer zuerst gesehen hatte. Zu meiner Linken ragte eine Treppe
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