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Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Titel: Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)
Autoren: Karsten Kruschel
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Konstral gewesen war, blähte sich auf und schwoll immer mehr an, je mehr der glühenden Objekte darin verschwanden.
    »Ich registriere seismische Verwerfungen«, meldete die Stimme der Pilgernder Joker . »Dort unten gibt es jetzt Erdbeben. Äh, Galdäabeben. Ziemlich heftig. Die Erschütterungen werden auf dem gesamten Planeten spürbar sein. Und zwar nicht nur als leises Zittern.«
    Markus Hataka starrte auf das Abbild des geschundenen Planeten und verschwendete keinen Gedanken an die aus dem Nichts herabfallenden Objekte in seinen Umlaufbahnen. Er dachte an Janas Artgenossen – waren sie auf dieses Unheil vorbereitet? Hatten sie damit gerechnet? Er dachte an dieses Schiff, das aus dem Nichts gekommen war. Das ihn gerettet hatte. Und die anderen. Technologisch waren die Galdäer nicht von gestern. Dennoch machte er sich Sorgen.
    Er sah zu Jana Hakon hinüber. Die Galdani erstaunte ihn. Sie sah mit einem äußerst befremdlichen Gesichtsausdruck dabei zu, wie man ihre Heimat bombardierte: Sie strahlte über das ganze Gesicht. Freute sie sich, wieder zu Hause – oder wenigstens in der Nähe – zu sein? Unter diesen Umständen?
    Sie fing seinen Blick auf und schüttelte den Kopf. Es ist nichts, meinte sie damit, rein gar nichts. Es hat keine Bedeutung, dass Wellen von Erdbeben den ganzen Planeten erschüttern. Nicht weiter schlimm, wenn die Umgebung Konstrals umgegraben wird, wenn der Himmel eines Kontinents sich verfinstert.
    »Nun ja«, sagte die Pilgernder Joker , »immerhin wird diese Welt auf eine gewaltsame Weise los, was man ihr aufgezwungen hat. Und zwar restlos, wenn ich die Daten dieser Einschläge richtig deute.«
    Es war irritierend, wenn der Schiffsrechner besser über die Gefühle seiner Passagiere Bescheid wusste als die Passagiere selbst. Jana Hakon nickte, ohne den Blick abzuwenden. Aber es war kein simpler Rechner, es war ein utragenorianischer Zweisamkeitsgenerator, ein intelligentes, wenn auch künstliches Wesen.
    Wo Konstral gewesen war, quoll eine schmutzige, finstere Blase in die klare Luft Galdäas. Was von der Insel nach diesem Beschuss übrig war, war sicherlich nicht besonders aufschlussreich. So ganz nebenbei wurden auf diese Weise auch die Spuren beseitigt, die das Flottenkommando hinterlassen hatte. Die Keimzelle der geplanten Menschenstadt Konstral, die Häuser, der Raumhafen, die große Station mit all ihren Apparaturen, alles weg. Der Ort, an dem Karolus gelebt und gearbeitet hatte. Markus dachte an ihn wie einen Fremden, und es tat weh. Vermutlich verglühte da unten auch der Ort, an dem Karolus gestorben war. Das würde nun niemand mehr herausfinden können.
    »Das wird langsam dramatisch«, sagte mit dem Unterton der Nörgelei die Pilgernder Joker . Der Zweisamkeitsgenerator, dachte Jana, konnte manchmal furchtbar nerven. Und das in einem solchen Augenblick.
    »Was wird dramatisch?«, wollte sie wissen, und ihre Stimme klang ganz bewusst verärgert. »Was hast du erwartet, wenn die Götter eine ihrer eigenen Kathedralen zerstören? Geigen und Harfen?«
    »Das meine ich nicht«, säuselte die Stimme des Raumschiffs. »Ich sprach von den Objekten, die aus einem, nun ja, anderen begrenzten Raum in den Orbit des Planeten fallen.« Man konnte die Fragezeichen an Worten wie »begrenzt«, »anderen«, »Raum« und »fallen« förmlich mit Händen greifen, und genau diese Betonung war es, die Ja‘ana K‘jonasoidt Hakon T‘Arastoydt alarmierte. Was genau meinte die Pilgernder Joker damit? Was ging dort vor? Was purzelte aus einem anderen Kontinuum in den Orbit der Galdäa? Veruca Salt wollte weiter hingerissen der Vernichtung unten auf dem Planeten zuschauen; Ja‘ana ließ sie nicht. Sie setzte sich durch gegen die Fremde in ihrem Kopf.
    »Was für Objekte?«, fragte sie langsam.
    »Oh, jede Menge davon«, sagte die Pilgernder Joker . »In der Hauptsache sind es allerlei Trümmer, die allerdings samt und sämtlich Spuren künstlicher Genese aufweisen.«
    Kaddok zuckte zusammen. »Künstliche Genese?«, fragte er.
    »Nicht bearbeitet«, erklärte das geschwätzige Raumschiff, »sondern komplett hergestellt. Keinerlei Spuren eines normalen planetaren Ursprungs. Sogar die Felsen sind in irgendwelchen Reaktoren zusammengebacken worden. Was für eine Verschwendung.«
    Bonnie räusperte sich; die Soldatin hatte kaum Blicke übrig für die Auslöschung der Insel Konstral, stattdessen war sie über alle Maßen fasziniert von dem riesenhaften fremden Objekt, das sich nach wie vor nicht um das
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