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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)
Autoren: Giovanna Lombardo
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andere Welten und ich ließ meiner Fantasie freien Lauf.
    Als hätte ich nicht schon genug Träume. Ich dachte an den gestrigen Traum. Er war so echt. Alle meine Träume fühlten sich so echt an.
    Jeremia! Seit zwei Monaten träumte ich von einem Krieger namens Jeremia.
    Diese Träumereien waren seltsam. Nichts in meinen Träumen kam mir bekannt vor, weder die Städte, noch die Menschen, die darin vorkamen.
    Ich war in einer Stadt namens Castar, von der ich fast jede Nacht träumte. Durch die Gassen laufend schaute ich mir alles an. Es gab dort viele Häuser, Tavernen und einen Fluss, der die Bewohner mit frischem Wasser versorgte. Ich sah die Berge, die hoch über der Stadt den Himmel berührten. Es gab eine riesige Kathedrale, die im Zentrum der Stadt alle Häuser überragte. Die Kathedrale war atemberaubend schön. Die Mosaiken der Fenster funkelten im Sonnenlicht in prächtigen Farben. Am Fuße der Kathedrale befand sich der Marktplatz mit den unterschiedlichsten Ständen. An einem Obst- und Gemüsestand beäugte ich eine Frucht. Sie war gelb und mit Stacheln bedeckt und hatte die Größe einer Tomate. So eine Frucht hatte ich noch nie zuvor gesehen. An anderen Ständen bewunderte ich getöpferte Teller und Krüge mit kunstvollen Verzierungen.
    Ich erkundete die Stadt, bummelte durch die Gassen, betrachtete die Bewohner. Sie sahen uns Kalanten ziemlich ähnlich, bis auf ein Detail, das ich erst später bemerkte. Da die meisten Erwachsenen Kopfbedeckungen trugen - die Frauen bunte Kopftücher und die Männer Fellkappen, die an den Seiten die Ohren bedeckten -, erkannte ich es erst auf den zweiten Blick. Die Ohren der Cavalaner liefen oben spitz zusammen.
    Das war aber der einzige Unterschied, denn seltsamerweise sprachen sie die gleiche Sprache wie wir Kalanten, vielleicht mit einem kleinen Akzent.
    Einmal beobachtete ich Kinder, die mit kleinen, agilen Hunden spielten, die auffällig, abstehende spitze Ohren besaßen. Ihr Anblick erheiterte mich. Unwillkürlich dachte ich an die Behauptung, Hund und Herrchen sehen sich in der Regel ähnlich.
    Vor ein paar Wochen erschien mir zum ersten Mal, während meines Rundganges durch die Stadt, in einer Seitengasse, Jere-mia. Natürlich kannte ich da damals seinen Namen noch nicht.
    Drei Krieger verließen gerade ein Wirtshaus. Es war schon dunkel und die Laternen erhellten nur wenig die Gasse. Ich hörte sie von weitem, denn sie unterhielten sich lautstark über den weiteren Verlauf des Abends, als ich mich ihnen näherte.
    „Lasst uns noch Manolos Taverne besuchen!", schlug einer der Männer vor. Er war der Größte von den Dreien und seine Stimme war so tief, dass ich ihn erst nicht verstand. „Ich möchte mich heute betrinken und noch ein paar Weibsbilder in die Arme schließen, bevor wir zurück müssen."
    Seine zwei Begleiter lachten. „Ich denke, du bist betrunken genug", meinte ein anderer.
    „Du weißt, dass sich bald etwas ändern wird? Die Bewohner unserer Stadt erkennen noch nicht das sich nähernde Unheil, und morgen könnten wir schon in den Krieg ziehen", behauptete der Erste.
    „Gerrit, hör auf, davon zu sprechen! Du weißt doch gar nicht, ob es überhaupt passieren wird." Das war das erste Mal, dass ich Jeremia sprechen hörte, und ich war angenehm überrascht, wie sympathisch seine Stimme klang. So schön, begann ich schwärmen.
    „Jeremia, du weißt ganz genau, dass es bald passieren wird, vielleicht sogar schon morgen. Dadurch, dass du der Sohn des Herrschers bist, erfährst du es mit als Erster. Du kennst die Gefahr", fauchte Gerrit.
    Jeremia antwortete mit sanfter Stimme, denn er spürte, dass sein Freund ängstlich klang. „Lass uns zu Manolo gehen und noch einen trinken. Wir werden die ganze Nacht feiern, als wäre es die letzte!"
    „So soll es sein", stimmten alle im Chor zu.
    Sie machten sich in die entgegengesetzte Richtung auf den Weg. Ich folgte ihnen mit schnellen Schritten, denn ich war neugierig geworden und wollte wissen, von welcher Gefahr und welchem Unheil sie sprachen. Ich fragte mich immer wieder, wie ich so etwas Dummes träumen konnte.
    Plötzlich hielt der Krieger mit dem Namen Jeremia inne. „Spürt ihr das?", fragte er seine Kameraden.
    „Was sollen wir spüren?", fragte der Größere.
    „Ich habe das Gefühl, wir werden beobachtet", antwortete der Krieger namens Jeremia und schaute sich um.
    „Du hast zu tief ins Glas geschaut", meinte Gerrit und klopfte Jeremia belustigt auf die Schulter.
    Trotzdem drehte sich
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