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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)
Autoren: Giovanna Lombardo
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waren.
    „Bist du bereit oder soll ich besser aufhören? Lange kann ich mich nicht mehr zügeln."
    Als Antwort küsste ich ihn voller brennender Leidenschaft auf den Mund. Ich gab mich ihm vollständig hin, bot mich ihm da. „Ich gehöre nur dir, Jeremia. Tu es bitte, jetzt", flehte ich.
    Dann küsste er mich lange und drang vorsichtig in mich ein.
    „Hör nicht auf", wisperte ich.
    Der Tag brach langsam heran. Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster. Ich fühlte mich erschöpft, aber wahnsinnig glücklich. Wir hatten uns diese Nacht mehrmals geliebt und es war unvergleichlich schön gewesen. Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber seit der letzten Nacht liebte ich ihn noch mehr. Er schlief so friedlich neben mir, während ich in der Nacht kein Auge zubekam, denn eine innere Unruhe hatte mich erfasst, die ich mir nicht erklären konnte.
    Der Krieg war vorbei, und wir würden bald nach Hause gehen. Galan wiegte sich in Sicherheit. Trotz allem war ich seltsam aufgewühlt, und meine Unruhe stieg von Minute zu Minute. Tief in meinen Gedanken versunken, spürte ich plötzlich einen Sog, er war kaum länger als ein Atemzug, und meine Seele wurde aus meinem Körper entrissen.
    „Habe keine Angst. Ich bin es Laflan. Wir müssen reden“, hörte ich in meinem Inneren. Ich ließ mich über die Territorien hinwegtragen, bis ich den Wald der Schleier erreichte. Es hatte geschneit. Alles wirkte friedlich und still, bedeckt mit einer weißen Decke. Laflan schwebte in der Mitte einer Lichtung vor mir.
    Ich schaute mich an, weil ich dachte, er würde mich nackt sehen, doch seltsamerweise hatte ich das Kleid von letzter Nacht an.
    „Laflan, es ist schön dich zu sehen. Wir haben es wahrhaftig geschafft. Galan ist gerettet“, erklärte ich überschwänglich.
    Laflan schwieg. Es wunderte mich, dass er dazu nichts erwiderte. Warum freute er sich denn nicht?
    „Wir haben es geschafft, verstehst du, wir haben es wirklich geschafft.“ Aber er blieb mir eine Antwort schuldig. Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun.
    „Sag doch etwas. Du machst mir Angst“, bettelte ich flehend.
    Endlich erhob er seine Stimme, aber das was er mir verkündete, wollte ich nicht hören.
    „Charisma DiSole. Es ist noch nicht vorbei. Netan ist tot, aber das Böse hat von jemand anderem Besitz ergriffen. Galan ist immer noch in Gefahr.“
    Die Angst, die in einem entstehen kann und fast umbringt, sollte ich noch spüren lernen.
    Epilog
    In der Nacht hatte es zu schneien begonnen. Es war noch früh am Morgen, als Elaria erwachte. Aus ihrem Fenster blickend sah sie die weiße Schneepracht, die sich über das Land gelegt hatte. Leise schlüpfte sie in ihre Kleidung und verließ das Haus. Sie wollte ihre Eltern nicht wecken. So spazierte sie den schmalen Pfad hinter dem Haus entlang, der zu einem kleinen See führte, der inmitten eines Waldes lag. Sie genoss die frische, klare Luft, und atmete genüsslich tief ein und aus. Ihr warmer Atem bildete kleine Wölkchen, die sich kurz danach mit der kalten Luft vermischten. Sie hörte kein einziges Lebewesen. Sie schien ganz alleine in Vrehan zu sein. Vrehan war ihr Heimatterritorium.
    Vor achtzehn Jahren war sie als Kind eines Schmiedes und einer Hebamme geboren worden. Ihre Kindheit verlief sorgenfrei und unbeschwert bis zu ihrem zehnten Geburtstag. Von da an plagten sie erschreckende Visionen, horrorhafte Bilder von fremden Orten und Menschen.
    Ihre Mutter, der sie sich anvertraute, erklärte ihr damals, dass sie etwas Besonderes sei, denn nur wenige Menschen waren mit dieser Gabe gesegnet.
    Auf diese Gabe hätte sie gut und gerne verzichten können. Als Kind reagierte Elaria wütend, verfluchte die Götter, weil sie keine Seherin sein wollte. Ihr schwebte vor, ein normales Mädchen zu bleiben, ohne irgendwelche Visionen haben zu müssen. Irgendwann lernte sie, die Gabe zu akzeptieren und mit ihr umzugehen. Die Visionen wurden ein Teil von ihr, und sie begann, sie zu verstehen und zu begreifen.
    Vor ein paar Wochen kamen die Visionen öfters als sonst, und es fiel ihr schwer, sie zu kontrollieren. Sie sah Bilder von einem Herrscher namens Netan, der einen Krieg in Gang setzte, bei dem es viele Tote gab. Was sie sah, verstörte sie vollkommen. Ihre heile Welt zerbrach in tausend Scherben. Nachts lag sie in ihrem Bett wach und weinte aus tiefster Seele. Als sie glaubte, die Bilder nicht mehr ertragen zu können, hatte sie eine Vision von einer jungen Frau namens Charisma DiSole. Sie schien
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