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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06
Autoren: Nacht der Sünde
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versuchte, Alec an der Schulter zu packen, als beabsichtigte er, ihm die Kehle durchzuschneiden. Doch als sie einen Moment lang miteinander rangen, begegnete Becky Alecs Blick. Sie sah, wie er mit einer Kopfbewegung auf die Säurephiole in ihrer Hand deutete.
    Sie nickte, löste den Stöpsel und schleuderte die Phiole gegen den Kosaken, während Alec sich duckte.
    Die Phiole traf den Mann im Gesicht, und die Säure strömte über seinen Körper. Er stieß einen markerschütternden Schrei aus, ließ seine Waffe fallen und hob die Hände. Als er hinaus- rannte, ohne etwas zu sehen, bückte Alec sich, schnappte sich das Messer, das der Krieger hatte fallen lassen, und hieb damit sofort um sich.
    Die Kosaken umringten ihn augenblicklich, aber Alec wich nicht zurück, entwand einem einen Degen, den er in der rechten Hand hielt, das Messer blieb in der linken. Ganz vertieft in den Kampf, der sich vor ihm abspielte, bemerkte er nicht den Mann hinter ihm, der seine Waffe zog.
    Ohne zu zögern richtete Becky ihre Pistole auf dessen Brust und drückte ab. Er sank auf die Knie und fiel dann gurgelnd vornüber.
    „Du kleines Biest!“, fuhr Michail sie an.
    „Becky, hinaus mit dir“, rief Alec und parierte einen heftigen

Hieb. „Nimm mein Pferd und verschwinde.“
    „Ich werde dich hier nicht allein lassen ...“
    „Geh!“, brüllte er wütend.
    Als einer der Kosaken seine Waffe auf sie richtete, stieß Becky einen leisen Schrei aus und sprang aus dem Fenster. Die Kugel traf die steinerne Mauer, und Staub flog in alle Richtungen. Sie rannte auf Alecs Pferd zu, dabei erschreckte sie es.
    „Verdammt“, fluchte sie und erinnerte sich an den Ärger, den sie gehabt hatte, als sie das letzte Mal versucht hatte, ein Pferd zu stehlen. Aber durfte sie ihn überhaupt mit den Kosaken zu- rücklassen? Andererseits war er ihr Beschützer, und er hatte ihr eine Anweisung gegeben. Sein Geschick als Krieger hatte er ihr schon zuvor bewiesen ...
    Während das Klirren der Degen hinter ihr den Raum erfüll- te, hatte Becky endlich das Pferd am Zügel erwischt. Doch bei diesem Vollblut aufzusitzen, das war eine andere Sache. Sie bemühte sich, ihren Fuß in den Steigbügel zu schieben. „Ver- flixt!“
    Das Pferd war einfach zu groß. Dann erinnerte sie sich an den Baumstumpf, auf dem vorhin die Krähe gesessen und ihre Krächzlaute ausgestoßen hatte, und rasch führte sie das Pferd dorthin. Doch es war zu spät.
    Michail stürmte bereits durch die zerbrochene Tür des Cot- tage. „Ich bin noch nicht mit dir fertig“, sagte er und folgte ihr.
    Während er auf sie zukam, schwenkte er absichtlich beide Ar- me, um das Pferd zu erschrecken. Als das Tier unruhig wurde, glitten die Zügel Becky aus den Händen. Ihr blieb nichts ande- res übrig, als davonzulaufen.
    „Du bist so gut wie tot. Hörst du mich? Wenn ich untergehe, dann nehme ich dich mit.“
    Von Entsetzen gepackt, eilte Becky über den schmalen Pfad quer durch die Wälder, die Welt schien sich um sie zu drehen. Sie lief, so schnell sie es in ihren Ziegeniederschuhen vermochte, fühlte jeden Zweig und jeden spitzen Stein unter ihren Füßen. Sie stolperte über einen Stamm, doch sie rannte weiter, hielt nur kurz inne, um ihren Rock loszureißen, als sie an einem Gebüsch hängen blieb.
    Hinter ihr war Michail. Sein Schrei ließ sie erschauern. „Rebeccaaaaa!“

Ungeahnte Kraft durchströmte Alecs Adern, als er mit den drei verbliebenen Kosaken gleichzeitig kämpfte. Parieren, schlagen, drehen, parieren, zurückweichen. Nie zuvor in seinem Leben hatte er so gekämpft. Etwas Fremdes schien von ihm Besitz er- griffen zu haben, eine neue Macht. Er ergab sich dieser und be- wegte sich im Rhythmus des Kampfes. Es fiel ihm leicht. Die Wunden, die er erlitten hatte, als sich die Krieger auf ihn ge- stürzt hatten, fühlte er nicht mehr. Auf den Schweiß, der ihm über das Gesicht rann, achtete er nicht. Auf keinen Fall durfte er verlieren. Der größte Teil seiner Aufmerksamkeit allerdings war bei Becky.
    Sie brauchte ihn.
    Kurkow war ihr nachgelaufen, und Alec wusste jetzt, dass es ihren Cousin nach ihrem Blut dürstete. Seine Gegner ermüde- ten. Es war an der Zeit, dem hier ein Ende zu bereiten, und das tat Alec ohne Gnade. Er musste nur daran denken, was sie sei- nen Freunden angetan hatten.
    Dem ersten Mann stieß er hart in den Arm, anschließend durchbohrte er ihn. Dann zog er seine Waffe aus der Brust des Sterbenden, als der nächste Soldat nach ihm ausholte. Alec duckte sich
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