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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04
Autoren: Prinz der Nacht
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ihn ausdruckslos, ohne auf seine Ne- ckerei einzugehen. Sie würde sich von ihm nicht provozie- ren lassen.
    „Aye, ich werde die Vorstellung übernehmen!“ rief Nate, wandte sich zu ihr um und machte eine ironische kleine Verbeugung. „Nathaniel Hawkins, zu Ihren Diensten, Ma’am, und mit wem habe ich das Vergnügen?“
    „Smith“, log sie ungerührt und nannte denselben Namen wie in der Postkutschenstation. „Ich heiße Jane Smith.“
    Blade musterte sie scharf. „Unsinn“, sagte er leise.
    „Wollen Sie mich der Lüge bezichtigen?“ fragte Jacinda. Himmel, wie hatte er das erkannt?
    „Kinder, Kinder – Miss oder Mrs. Jane Smith?“
    „Miss.“
    „Miss also“, fuhr Nate fröhlich fort. „Miss Smith, gestat- ten Sie mir, dass ich Ihnen einen guten Freund vorstelle, Billy Blade, der Captain der Fire Hawks von St. Giles.“
    „Und mir wollen Sie unterstellen, dass ich einen falschen Namen benutze“, höhnte Jacinda und schaute ihren Hä- scher an. „Billy Blade, dass ich nicht lache.“
    „Vielleicht möchten Sie uns darüber aufklären, was Sie eigentlich in dem Müllhaufen wollten, Miss Smith“, sagte der Schuft ungerührt.
    „Nur zu Ihrer Information: Ich wurde beraubt. Als ich im Bull’s Head auf meine Postkutsche gewartet habe be- gann sie und erzählte ihnen die Geschichte, wie der Junge ihr die Geldbörse gestohlen hatte.
    „Wie sah der Junge aus?“ wollte Nate wissen und warf dem Captain einen raschen Blick zu.
    „Braune Augen, mager, etwa neun Jahre alt.“
    „Eddie“, murmelte Blade kopfschüttelnd. „Dafür hat er eine Tracht Prügel verdient.“
    „Sie kennen das Kind?“ fragte Jacinda.
    „Eddie der Knöchel“, sagte Nate. „Ein Waisenjunge.“
    „Der Knöchel?“
    Blade grunzte nur.
    „Das ist Rotwelsch für Taschendieb“, erklärte Nate und zwinkerte ihr fröhlich zu.
    „Wer ist da?“ rief da plötzlich eine laute Stimme über ih- nen.
    Erschrocken hob Jacinda den Kopf.

„Ruhig Blut, Mikey, wir sind’s“, antwortete Nate.
    Jetzt sah Jacinda, dass rundum auf den Dächern Männer mit Gewehren standen, und voller Angst schaute sie Blade an.
    „Das sind nur Wachen“, beruhigte er sie.
    „Blade! Nate!“ brüllte der Mann aufgeregt. „Habt ihr O’Dell erledigt?“
    „Nein!“ rief Blade wütend zurück.
    „Nächstes Mal“, beruhigte ihn Nate, während sie in Bla- des Schurkenfestung traten.
    Jacinda drehte sich um. „Dann führen Sie also wirklich Krieg?“
    Er nickte grimmig.
    „Aber warum?“
    „Blade hasst feige Tyrannen“, verkündete Nate,
    „Die Jackals sind in mein Revier eingedrungen“, mur- melte Blade und ließ die Straße nicht aus den Augen. „Sie haben Feuer gelegt, sind in Läden eingebrochen und haben Schutzgelder erpresst. Außerdem haben sie Anwohner überfallen und unsere Frauen verletzt. Ich habe verspro- chen, sie aus London zu verjagen.“
    „Wem haben Sie das versprochen?“ fragte Jacinda, un- willkürlich beeindruckt von der Entschlossenheit in seinen Augen.
    „Denen da.“ Sie bogen um die Ecke, und er deutete auf rund vierzig Menschen, die sich vor einer Schenke dräng- ten. Eine Art ländliches Fest schien im Gange zu sein, denn ein paar Leute standen um ein heißes Teerfass herum, wäh- rend andere zum Klang von Ziehharmonika und Flöten ei- nen wilden Tanz hinlegten. Lachsalven dröhnten herüber, und in einem großen Kessel kochte dem Geruch nach Fisch. Kein Zweifel, das war eine raue, ungehobelte Menge, aber sie wirkte hundert Mal fröhlicher als die Leute bei Al- mack’s. Als sie noch näher kamen und Jacinda einen Blick auf das Hauptquartier erhaschte, blieb sie verblüfft stehen. Was für ein seltsamer Ort.
    Im unsteten Fackellicht sah das Haus wie ein zusammen- geflicktes Baumhaus aus. Schief und widerhallend von lau- ter Fröhlichkeit erhob es sich gegen den Nachthimmel. Runde, eckige und quadratische Fenster verteilten sich un- regelmäßig über drei Stockwerke eines Backsteingebäudes,

auf dessen Schindeldach ein dicker Schornstein rauchte. Ein Wust von Regenrinnen wand sich zu verschiedenen Fässern, und an der Hauswand hing eine große hölzerne Winde. Gerade hängte ein Mann einen schweren Kasten da- ran, um ihn nach oben zu transportieren.
    „Am besten bringe ich es sofort hinter mich“, erklärte Blade. „Komm mit.“
    Jacinda folgte ihm fasziniert.
    „Es ist Blade!“ rief jemand, als sie näher kamen. „Blade! Nate!“
    Sofort wurden sie umringt. Blade wurde von allen Seiten begrüßt, und Hände
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