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Gaelen Foley - Knight 03

Gaelen Foley - Knight 03

Titel: Gaelen Foley - Knight 03
Autoren: Der Graf und die schöne Waise
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zugehen, dass sie fertig und bereit zum Aufbruch wäre, be- vor er groß Protest erheben konnte. Nachdem sie viel zu nervös war, um zu frühstücken, ließ sie die Kutsche schon vor der Dämmerung vorfahren. Im Licht der Lampen be- aufsichtigte sie die Lakaien, welche den Wagen mit ihren Sachen beluden.
    Auf einmal hörte sie Damien im Haus nach ihr rufen. „Miranda! Miranda! Zum Teufel mit dem Weib, wo ist sie denn geblieben!“ Er riss die Tür auf. „Miranda!“
    Sie versteifte sich, als sie hörte, wie verwirrt er klang, und drehte sich langsam um, bereit, ihm zu trotzen. „Ja, Mylord?“
    Er wirkte leicht schockiert, dass sie um diese Zeit schon auf und angekleidet war. Misstrauisch beäugte er die Kut- sche. „Was machst du da?“
    „Geht dich nichts an.“
    „Du wolltest nach Winterhaven fahren, bevor ich wach werde“, warf er ihr vor. Seine Stimme war brüchig und klang verletzt.
    „Nein, natürlich nicht. Glaubst du wirklich, ich würde abreisen, ohne mich zu verabschieden?“ fragte sie vor- wurfsvoll.
    Er starrte sie an. „Wo willst du denn dann hin?“
    Sie stemmte die Hände in die Taille und hob das Kinn.

„Nach Brüssel. Mit dir“, erwiderte sie mit blitzenden Au- gen – er sollte es nur wagen, ihr das abzuschlagen.
    Ihm blieb der Mund offen stehen. „Mit mir?“
    „O ja, Sir, und wenn du irgendetwas dagegen hast, kannst du es deinem Pferd erzählen.“ Damit wandte sie ihm den Rücken zu und trieb die Lakaien an, sich zu beei- len.
    Nach einer ganzen Weile, in der sie von ihrem Mann kei- nen Ton gehört hatte, riskierte sie einen kurzen Blick über die Schulter. Er stand immer noch in der Tür und sah voll- kommen überrumpelt aus.
    „Hast du etwas daran auszusetzen?“ erkundigte sie sich hochmütig.
    Er schloss den Mund. „Nein.“
    „Gut.“
    „Also dann“, sagte er zu sich selbst. Er schüttelte den Kopf, ging zurück ins Haus und schloss die Tür hinter sich. Miranda stand da und starrte die Tür an, ganz scho- ckiert, dass von ihm kein Widerspruch gekommen war. Er hatte ja nicht einmal Einwände erhoben! Voll Freude er- kannte sie, dass sie sich durchgesetzt hatte. Sie würde mit ihm auf den Kontinent reisen und an seiner Seite bleiben! Die erste Schlacht war gewonnen.
    Bei Sonnenaufgang verließen sie London: Damien und sie, ihre Zofe, sein Kammerdiener, einer seiner Adjutanten und zwei Stallburschen, die auf den beiden Pferden ritten – Fancy und einem großen kastanienbraunen Wallach, den Damien in Newmarket gekauft hatte. Robert, Lucien und Alec begleiteten sie zum Abschied noch bis nach Rams- gate. Die Brüder plauderten unterwegs lebhaft miteinan- der, während Damien und Miranda einander immer wieder verstohlene Blicke zuwarfen. Sie hatte keine Ahnung, was in ihm vorging, und außerdem war sie vollauf damit be- schäftigt, ihre eigene Nervosität zu verbergen.
    Nach mehrstündiger Reise erreichten sie den Hafen, von dem zahllose Schiffe ablegten, welche die Soldaten auf den Kontinent hinüberbrachten. Sie hasteten auf den Pier, um an Bord ihrer Schaluppe zu gelangen, die Damien für die Überfahrt gemietet hatte. Das Schiff sah durchaus see- tüchtig aus und die Mannschaft höchst fähig, aber Miran- da erbleichte, als ihr Mann ihr eröffnete, dass die Reise

nach Ostende vierundzwanzig Stunden dauern würde. Der Kapitän sei darauf bedacht, sofort aufzubrechen, da der Wind günstig stehe.
    Nachdem sie die Pferde und das Gepäck verladen hatten, war kaum noch Platz für sie, ihre Dienstboten und Da- miens eifrigen jungen Adjutanten. Während ihr Mann sich um die Pferde kümmerte, hielt Miranda sich bei ihren Schwägern auf festem Boden auf. Seit jenem Tag, da ihre Eltern ertrunken waren, hatte Miranda kein Boot mehr be- treten, und jetzt war sie völlig in Panik angesichts dessen, was sie um der Liebe willen auf sich nahm.
    Herzlich verabschiedete sie sich von den Brüdern, wobei sie Lucien, ihren Mitverschwörer, besonders lang umarm- te.
    „Sei tapfer“, murmelte er und küsste sie auf die Stirn. Sie nickte und ging dann mit schleppenden Schritten den Pier entlang, wobei sie versuchte, nicht aufs Wasser hinun- terzublicken, aber genau hörte, wie es an die Pfähle schlug. Damien war bereits an Deck, als sie mit schweißnassen Handflächen und wild hämmerndem Herzen die Gangway hinaufging. An Bord der Schaluppe begab sie sich mit ih- rer Zofe sofort in die Kabine, aber Damien blieb an der Re- ling und wartete so lange, bis seine Brüder und England außer
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