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Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko

Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko
Autoren: Ulli Schubert
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genug Kondition, um zwei Fußballspiele nacheinander zu bestreiten, und er war mit Sicherheit nicht der kleinste Kicker im Fußballinternat. Trotzdem hätte er es ohne spezielles Lauftraining wohl nicht geschafft, einmal um Herrn Petersen herumzulaufen, und er musste seinen Kopf schon sehr weit in den Nacken legen, um ihm in die kleinen Schweinsäuglein blicken zu können!
    «Hallo, Finn, wie war es in Hannover?», fragte der Präsident mit einer leisen, betont ruhigen und auffallend hohen Stimme, die bei diesem massigen Mann fast schon lächerlich wirkte. Doch Herr Petersen war alles andere als lächerlich! Er hatte die Ausstrahlung eines Machers, eines echten Chefs, der alles dafür tat, dass es ihm selbst und den Menschen um ihn herum gutging. Daran konnte auch die merkwürdige Stimme nichts ändern. Im Gegenteil, manchmal hinterließ der Präsident des FC   Norderdünen gerade wegen seiner leisen Stimme einen ganz besonders Eindruck!
    Entsprechend waren die Reaktionen der «Pappnasen». Keiner lachte, niemand sagte etwas, und selbst Finn, der zumindest in der Vergangenheit nicht immer alles mitbekommen hatte, was um ihn herum passierte, begriff, dass Herr Petersen keine Antwort auf seine Frage erwartete. Um eine Genickstarre zu vermeiden, setzte er sich zu denanderen und wartete gespannt, was der Präsident mitzuteilen hatte.
    «Ihr wundert euch wahrscheinlich, warum ich mich persönlich zu euch in den Keller bemühe», fuhr Herr Petersen prompt fort. Der Billardraum lag im Untergeschoss des Fußballinternats, neben dem Tischtennisraum, dem Fitnesscenter mit den modernsten Geräten, der Massageabteilung, die allerdings nur tagsüber besetzt war, der Waschküche und – als besonderes Highlight – dem 8   x 15   Meter großen Indoor-Swimmingpool.
    «Aber ich weiß nicht, wo Manni sich gerade herumtreibt, und die Angelegenheit ist dringend.»
    «Manni ist bestimmt noch bei Olli Hansen auf dem Campingplatz», erklärte Finn. «Zum Kofferentladen. Oder die beiden essen ein Eis.»
    Der Chef der Fußballschule kicherte hexenartig. «Ja, sicher, unser Manni isst Eis   …!»
    Finn zuckte mit den Schultern. Er hatte die Wahrheit gesagt. Manni hatte ihn an der Fußballschule abgesetzt, bevor er allein zum Zeltplatz weitergefahren war, um Olli Hansen beim Ausladen der Koffer und Rucksäcke der Hamburger Schüler zu helfen. Aber damit waren sie inzwischen bestimmt schon längst fertig, und ob die beiden Männer sich nun wie geplant mit einem Eis oder doch lieber mit einem Bier belohnten, das war Finn vollkommen egal!
    Herrn Petersen auch. Mit einer einzigen kurzen Handbewegung beendete er die Unruhe wieder, die er mit seinem Kichern ausgelöst hatte.
    «Ich möchte etwas mit euch besprechen   … oder lasst es mich so ausdrücken: Ich möchte euch um einen Gefallen bitten», sagte der Vereinspräsident.
    Finn sah sich in der Runde um und wusste, dass jeder von den «Pappnasen» dasselbe dachte wie er: Oh nein, bitte nicht schon wieder Dennis!
    Herr Petersen schien die Panik in den Augen der Fußballschüler gesehen zu haben.
    «Keine Angst», beruhigte er sie jedenfalls sofort. «Mit meinem Neffen hat mein Anliegen nichts zu tun. Versprochen!»
    Dennis hatte es geschafft, sich innerhalb weniger Wochen mit seinen gemeinen Sprüchen, fiesen Ideen und der insgesamt extrem unangenehmen Art bei so ziemlich jedem in der Fußballschule unbeliebt zu machen. Vor allem auf Finn hatte er es abgesehen, und darunter hatten auch die übrigen «Pappnasen» gelitten. Deshalb waren alle über das Versprechen des Präsidenten sehr erleichtert.
    «Dennis hat mehr als eine Chance bekommen, und er hat sie allesamt verpatzt. Wenn ich meiner Schwester nicht versprochen hätte, mich um den Jungen zu kümmern   … aber das ist ja nicht euer Problem.»
    «Doch, irgendwie schon», sagte Dani. Alle «Pappnasen» nickten, auch Alex, Sarah, Antonia und David, die vier neuesten Mitglieder, die von den Problemen mit Dennis nur durch die Erzählungen der anderen wussten, aber noch keine eigenen schlechten Erfahrungen mit ihm gemacht hatten.
    «Ja, ich weiß», sagte Herr Petersen. «Glaubt mir, ichwürde den Bengel auch lieber heute als morgen aus meinem Internat werfen. Aber er ist nun mal mein Neffe, und er ist zudem ein guter Fußballer. Geht ihm einfach aus dem Weg und versucht, euch nicht von ihm provozieren zu lassen.»
    «Wie denn?», fragte Filip. «Dennis ist eine einzige Provokation!»
    «Können Sie ihm nicht einen Job in einer Ihrer
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