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Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang

Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang
Autoren: Ulli Schubert
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taten höllisch weh!
    Als er Minuten später das Internatsgebäude betrat, sah er gerade noch rechtzeitig den warnenden Blick von Steffi. Ohne lange nachzudenken, drehte er sich um und zog seine verdreckten Fußballschuhe vor der Tür aus.
    «Brav», sagte Steffi. «Und beim nächsten Mal   …»
    «…   gehe ich in Turnschuhen zum Sportplatz», versprach Finn.
    Steffi grinste breit. Die Lektion hatte er offensichtlich gelernt!
    Finn schlich auf Socken weiter, ging schnurstracks durch das Zimmer, öffnete die Balkontür und ließ dieFußballschuhe achtlos fallen. Der Dreck, der zwischen den Stollen klebte, löste sich und verteilte sich auf dem ganzen Balkon. Finn sah es nicht. Er ging zurück ins Zimmer, das sehr geschickt eingerichtet war, sodass jeder der beiden Jungs neben dem gemeinsamen «Arbeitsraum», wo die beiden Schreibtische standen, auch sein eigenes kleines Reich hatte. Finn zog sich aus, machte die Riechprobe, verzog das Gesicht und stopfte nicht nur die Trainingsklamotten, sondern auch gleich die Socken und die Unterhose in den Wäschesack.
    Nackt ging er durch das Zimmer ins Bad, das er sich mit Luca teilte. Richtig wohl fühlte er sich dabei immer noch nicht. Finn schämte sich, wenn er nackt war, vor allem zusammen mit anderen. Daran hatte auch das Erlebnis auf den Feldern mit Josh, Filip, Brit und Dani nicht viel geändert.
    Andererseits war er seitdem aber auch ein wenig neugierig geworden, auch wenn er sich das selbst nicht unbedingt eingestehen würde, und das Lob und die Anerkennung, die er damals von den anderen für das Überwinden seiner Ängste und Hemmungen bekommen hatte, taten ihm heute noch manchmal gut.
    Mit Luca war sowieso alles ganz anders! Finn könnte aus Scham mit drei langen Unterhosen und im dicken Wintermantel ins Bad gehen, Luca würde es akzeptieren. Da er selbst aber in jeder Hinsicht extrem locker war, schämte Finn sich inzwischen sogar dafür, sich vor Luca zu schämen. Das war etwas kompliziert und nicht leicht zu verstehen. Auf alle Fälle bemühte Finn sich, undmanchmal gelang es ihm sogar, sich ebenso locker zu geben wie sein Mitbewohner, Freund und Bruder.
    Luca stand vor dem Spiegel, das nasse Handtuch um die Hüfte gebunden, und bürstete seine langen, glatten schwarzen Haare.
    «Beeil dich», sagte er, als Finn ins Bad kam, und legte die Bürste weg. «Ich warte auf dich.»
    Finn war erleichtert, dass Luca ihn alleine ließ. Er stellte sich unter die Dusche und drehte das heiße Wasser auf.

Nach dem Abendessen trafen sich die acht «Pappnasen» im Billardraum. Die Fußballschule war top eingerichtet. Das war auch zwingend nötig, denn in Norderdünersiel war außerhalb der Ferien und der Badesaison nicht besonders viel los, und in Norderdünen, das ein paar Kilometer landeinwärts lag, sagten sich noch nicht einmal mehr Fuchs und Hase «gute Nacht». Die beiden waren schon vor Jahren aus dem öden Kaff geflüchtet!
    Mit der Langeweile sollte es an der ostfriesischen Nordseeküste jedoch schon bald vorbei sein, wenn endlich der neue Sportpark eröffnet wurde. Herr Petersen,der steinreiche Wurstfabrikant und Präsident des FC   Norderdünen, ließ einen Eventtempel der Extraklasse errichten. Im Mittelpunkt stand natürlich das neue Stadion für mehr als 30   000   Zuschauer, in dem allerdings nicht nur Fußball gespielt werden sollte, sondern auch noch andere sportliche Höhepunkte wie die norddeutschen Leichtathletikmeisterschaften und sogar Rock- und Popkonzerte geplant waren. Um das Stadion herum sollte es jede Menge weitere Attraktionen geben: Tennis-, Squash- und Badminton-Courts, Bowling- und Kegelbahnen, eine Soccerhalle, ein Indoor-Spielplatz für Kinder, ein 1 8-Loch -Golfplatz, ein Nordsee-Aquarium mit Hai-Tunnel, ein Multiplex-Kino, Bars, Restaurants und ein Spielcasino!
    Herr Petersen hatte bei der Gestaltung des Sportparks an alles gedacht, und genauso gewissenhaft war auch die Fußballschule entwickelt worden. Die jugendlichen Bewohner sollten nichts vermissen. Neben dem Billardraum gab es hinter dem Haus einen riesigen Außen-Swimmingpool und ein kleineres Schwimmbecken im Untergeschoss des Hauses, eine kleine Bibliothek, ein Spiele-Café, einen Internetraum, Fernsehräume für die Videoanalyse, einen Fitness- und Kraftraum und einen Tischtennisraum. Außerdem konnte jeder, der wollte, sich eines von über zwanzig Fahrrädern ausleihen. Wer sich bei all diesen Angeboten, die rund um die Uhr zur Verfügung standen, in der Fußballschule des FC
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