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Fußballfieber

Fußballfieber

Titel: Fußballfieber
Autoren: Marco Sonnleitner
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steht was drauf«, sagte der Zweite Detektiv plötzlich. »Da, unter diesen, wie heißen die? Zwingen?« Er führte das Stilett ganz nahe vor seine Augen und gluckste plötzlich.
    »Was ist?«, fragte Justus.
    »Von wegen alt! Hier steht Made in China drauf!«
    »Was?« Justus nahm ihm das Stilett aus der Hand. »Tatsächlich. Made in China!«
    Bob machte ein nachdenkliches Gesicht. »Wer, zum Teufel, wirft denn ein auf alt getrimmtes, chinesisches Messer in fremde Gärten?«
    »Wer wirft überhaupt ein Messer in fremde Gärten?«, gab Peter zu bedenken.
    Justus machte eine abwehrende Handbewegung. »Ich glaube, die Betonung liegt wirklich auf alt. Das mit dem Messer kann ich unter Umständen nachvollziehen.«
    »Kannst du?«, fragte Peter verblüfft.
    »Hm«, machte Justus gedankenvoll, sagte aber weiter nichts dazu.
    Emiliano sah ein wenig verwirrt zwischen den drei Detektiven hin und her. Aus dem letzten Wortwechsel war er nicht allzu schlau geworden. Da aber nun niemand mehr etwas sagte, fragte er schließlich unsicher: »Soll ich … weitermachen?«
    »Was? Ja, entschuldige«, schreckte Justus aus seinen Gedanken hoch. »Ja, natürlich. Übrigens: Können wir das Messer für eine gewisse Zeit behalten? Wir müssten noch weitere Nachforschungen dazu anstellen.«
    »Klar, sicher«, erwiderte Emiliano. Dann besann er sich kurz und fuhr mit seinem Bericht fort. »Also, als Nächstes sind da diese Eulenrufe. Fast jeden Abend und jede Nacht hören wir sie, aber gesehen haben wir noch keine Eule. Aber sie muss ganz in der Nähe sein, manchmal habe ich sogar den Eindruck, sie sitzt auf dem Hausdach. Und zuletzt, vorgestern, die Sache mit der Uhr. Daraufhin bin ich dann zu euch gekommen. Mitten in der Nacht um halb zwei – ich weiß es ganz genau, denn ich habe sofort auf meinen Wecker gesehen – schlug ganz deutlich eine Uhr, und zwar sieben Mal. Aber es war nicht unsere Uhr in der Wohnstube, es war eine andere. Sie klang viel tiefer und … unheimlicher. Esperanza sagte später zu mir, sie habe die Uhr schon vorher eine ganze Zeit lang ticken gehört. Seitdem hält sie hartnäckig daran fest, dass das die Totenuhr war, die für einen von uns geschlagen hat. Den Rest«, Emiliano wies über die Schulter nach hinten in den Garten, »kennt ihr.«
    Die drei ??? nickten und bemühten sich, eine gewisse Abgeklärtheit und Gelassenheit auszustrahlen. Aber ihre Mienen wirkten seltsam steif und keiner von ihnen konnte leugnen, dass ihn bei Emilianos Bericht ein mulmiges Gefühl beschlichen hatte.

Kriegsrat
    Nachdem Emiliano seinen Bericht beendet hatte, verabschiedeten sich Justus, Peter und Bob von ihm. Sie wollten nun zunächst einmal zurück nach Rocky Beach fahren und dort einige Recherchen anstellen. Dann würden sie in der Zentrale Kriegsrat halten, also alle bisherigen Fakten zusammentragen, sortieren und diskutieren. Erst dann wollten sie sich bei ihm melden, um das weitere Vorgehen abzusprechen. Emiliano gab ihnen noch seine Telefonnummer. Dann machten sich die drei ??? auf den Weg.
    Auf dem Rückweg nach Rocky Beach war jeder von ihnen äußerst schweigsam und hing seinen eigenen Gedanken nach. Der Grund dafür waren natürlich die mysteriösen Vorkommnisse bei den de la Cruz. Vor allem Justus suchte verbissen nach Zusammenhängen und quälte dabei seine Unterlippe unnötig heftig. Doch bis zum Stadtrand hatte keiner von ihnen eine halbwegs brauchbare Erklärung, die zu äußern sich gelohnt hätte.
    Als sie die Stadtgrenze passiert hatten, vereinbarten sie, Bob an der Stadtbibliothek abzusetzen, wo er so viel Material wie möglich über Aber- und Volksglauben sammeln sollte. Der dritte Detektiv hatte dort früher einmal aushilfsweise gejobbt. Daher besaß er noch einen sehr guten Draht zur Bibliothekarin Miss Bennett, die ihm sicher bei seiner Suche behilflich sein würde. Justus wollte unterdessen im Internet herumstöbern und alle Fakten schon einmal ordnen und Peter musste sich vorübergehend aus den Ermittlungen ausklinken, denn er hatte seiner Mutter versprochen, ihr beim Heckenschneiden zu helfen.
    Als der MG schließlich vor der Bibliothek hielt, ließ Justus Bob aus dem Fond klettern. Der dritte Detektiv stieg aus, blieb aber noch kurz in der geöffneten Wagentür stehen: »Sagen wir um fünf in der Zentrale?«
    »Fünf ist okay.« Justus nickte.
    »Dann bis später«, sagte Bob und gab der Tür einen Schubs. Er wartete noch, bis der MG um die Ecke verschwunden war, dann lief er die Stufen zum Eingang der
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