Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Funkelnd wie ein Diamant

Funkelnd wie ein Diamant

Titel: Funkelnd wie ein Diamant
Autoren: TERESA HILL
Vom Netzwerk:
Travis, die Ranch und den Diamanten. „Willst du mich hierbehalten?“, fragte sie angespannt.
    „Dich hierbehalten? Ich habe dich nicht eingesperrt, Paige. Da draußen ist eine Überschwemmung, die dich daran hindert, die Ranch zu verlassen.“
    „Also würdest du mich einfach gehen lassen?“
    „Sag mir, wohin du willst. Wir tun unser Bestes, um dich hinzubringen.“
    „Weg von der Ranch?“
    „Paige, wovon zum Teufel redest du?“, fuhr er sie an.
    Sie war wieder den Tränen nahe und atmete tief durch. „Ich weiß es nicht. Ich dachte nur … du weißt, wo der Diamant ist. Ich habe dir doch gesagt, wie du ihn finden kannst. Ich dachte …“
    „Dass ich dich hier gefangen halte und den Diamanten für mich und meine Familie hole?“
    Er war so laut, so wütend, dass sie fast einen Schritt zurückgewichen wäre.
    So, wie er es aussprach, klang es verrückt, aber … alles zwischen ihnen erschien ihr verrückt.
    „Er ist ein Vermögen wert“, sagte sie.
    „Was ich habe, ist für die meisten Menschen schon ein Vermögen. Meine Familie ist durch Öl reich geworden. Ich nehme an, das hast du gehört. Ich habe genug, und was ich noch will, kann mir der verdammte Diamant nicht verschaffen“, erwiderte er mit bitterer Stimme.
    Paige fragte sich, was Travis Foley wollte.
    Sie jedenfalls nicht.
    Ganz bestimmt nicht sie.
    Das konnte er damit nicht gemeint haben. Er war wütend auf sie, und wahrscheinlich verfluchte er gerade ihre ganze Familie.
    Aber warum eigentlich? Es war doch sein Bruder, der ihre Schwester verführt hatte, um sie auszuhorchen, während Travis … Sie war nicht sicher, was Travis getan hatte. Und warum.
    Im Moment war er einfach nur empört, und das passte nicht ins Bild.
    „Also“, begann sie. „Der Diamant …“
    „Du willst ihn noch immer finden und damit von hier verschwinden?“
    Sie nickte.
    „Deshalb bin ich hergekommen. Um dir zu sagen, dass das Wasser zurückgegangen ist. Wenn du willst, können wir heute in die Mine.“
    Einfach so?
    Er wollte sich an ihre Abmachung halten?
    „Du stehst zu deinem Wort?“, fragte sie erstaunt.
    „Warum denn nicht? Daran hat sich doch nichts geändert. Deine Familie ist fest entschlossen, sich den Diamanten zu holen. Und solange du überzeugt bist, dass er hier ist, wird einer der McCords hier auftauchen und mich von der Arbeit abhalten. Aus meiner Sicht gibt es für mich nur eine Möglichkeit, euch alle loszuwerden – ich lasse dir freie Hand, bis du entweder aufgibst oder das verdammte Ding findest. Also mach dich auf die Suche. Bringen wir es hinter uns. Und dann kannst du gehen.“
    An diesem Nachmittag brachte Travis Paige zur Mine und bestand darauf, auf sie aufzupassen, während sie nach dem Santa-Magdalena-Diamanten suchte. Er wollte ihre Sicherheit niemand anderem anvertrauen und persönlich garantieren, dass ihr bei diesem dämlichen Familienprojekt nichts zustieß.
    Dass die McCords ausgerechnet eine junge, hübsche Frau unter die Erde schickten, machte ihn noch immer wütend. Dass sie Geologin war, interessierte ihn nicht.
    Für Travis war das hier keine Aufgabe, die ein Mann einer Frau überließ.
    Andererseits stammte er selbst aus einer Familie, die seinen Bruder ausgesandt hatte, um Paiges Schwester zu verführen. Wahrscheinlich besaß er kein Recht, sich über andere zu empören.
    Trotzdem war er wütend. Auf sie alle.
    Weil sie einfach nicht aufhören konnten, sich gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen.
    Weil es Paiges Schwester mit Sicherheit das Herz gebrochen hatte, als sie erfuhr, warum sein Bruder sich an sie herangemacht hatte.
    Weil er erst seit wenigen Monaten wusste, dass Charlie McCord sein Halbbruder war.
    Weil sein Vater zugegeben hatte, dass er die ganze Zeit nicht Travis’ Mutter, sondern eine andere Frau geliebt hatte.
    Weil er sich von Paige hatte verzaubern lassen, ohne zu wissen, dass sie eine McCord war. Weil er fast alles für sie getan hätte. Weil sie es ihm nicht glaubte oder es ihr vielleicht egal war.
    Weil die ganze Situation so verdammt verfahren war.
    Aber Paige musste den Diamanten finden, und deshalb blieb er bei ihr und passte auf sie auf, damit der blöde Stein sie nicht das Leben kostete. Und das alles, um danach untätig zuzusehen, wie sie ihn für immer verließ.
    Die Vorstellung machte ihn noch wütender. Wie konnte er sie jemals gehen lassen? Wie konnte er sie zum Bleiben bewegen?
    Kurz vor Sonnenuntergang brach Paige endlich die Suche ab. Als sie ins Freie trat, sah sie völlig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher