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Fuer immer und einen Tag

Fuer immer und einen Tag

Titel: Fuer immer und einen Tag
Autoren: Amanda Brooke
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Augen nieder und pickte an einer Naht ihrer Tasche herum. Sie wirkte verletzlicher, als Emma sie je gesehen hatte. »Ich weiß. Ich wünschte, ich könnte es, aber ich weiß, dass es nicht geht.«
    Â»Ich will mir nichts vormachen und mich an falsche Hoffnungen klammern. Zieh deine Erkundigungen ein, wenn du musst, aber lass mich derweil auf meine Art damit umgehen. Ich will die Zeit, die mir bleibt, möglichst gut nutzen …« Emma stockte, als sie merkte, was sie da sagte. »Ich meine, die Zeit, die ich habe, bevor ich mit der Therapie beginne, zu der Dr. Spelling mir rät.«
    Meg lächelte schmerzlich. »Ist gut, aber auf einer Sache muss ich bestehen. Ich will, dass du wieder bei mir einziehst.«
    Hitze stieg in Emmas Brust auf, ausgelöst von einer giftigen Mischung aus Panik und Wut. Sie hatte das Gefühl, in die Zeit zurückversetzt zu werden, als sie die erste Diagnose erhalten hatte. Damals war sie gezwungen gewesen, eine vielversprechende Karriere als Marketingexpertin in London aufzugeben und nach Liverpool unter die Fittiche ihrer Mutter zurückzukehren. Fast zwei Jahre lang hatte sie bei ihr gewohnt, ehe sie den Mut aufbrachte auszuziehen. Der Gedanke, ihre Unabhängigkeit erneut aufzugeben, war unerträglich.
    Â»Aber deine Wohnung ist nicht groß genug für uns alle«, protestierte sie, um Zeit zu gewinnen, während sie diesen neuen Schlag zu verarbeiten versuchte.
    Im Moment wohnte Louise in Megs Gästezimmer, weil sie ihre eigene Wohnung über dem Bistro vermietet hatte, als die Umsätze vor einem halben Jahr in den Keller gingen. »Keine Sorge, ich bilde mir nicht ein, dass du und deine Schwester euch ein Zimmer teilen könnt«, sagte Meg. »Aber deine Bedürfnisse gehen jetzt vor, und ich habe schon mit Louise darüber gesprochen. Sie wird ausziehen.«
    Â»Ach, das nennst du also positives Denken«, sagte Emma vorwurfsvoll, als ihr klar wurde, dass ihre Mutter bereits Vorkehrungen für den schlimmsten Fall getroffen hatte, trotz ihrer ständigen Beteuerungen, dass alles gut werden würde.
    Meg zog es vor, die Bemerkung zu überhören. »Du kannst nicht allein zurechtkommen, Emma. Da ist deine Medikamenteneinnahme, über die jemand die Übersicht behalten muss, ganz zu schweigen davon, dass du weitere Anfälle bekommen könntest, und überhaupt sollte dich jemand im Auge behalten, um mögliche Veränderungen festzustellen, die dir selbst vielleicht nicht auffallen. Auf jeden Fall brauchst du Unterstützung, um genug Kraft aufzubauen, damit du mit … nun ja, mit dem, was da auf uns zukommt, fertigwerden kannst.«
    Â»Was auf mich zukommt«, verbesserte Emma sie. »Ich bin neunundzwanzig, Mum, und in den letzten Jahren sehr viel erwachsener geworden. Zwangsläufig. Ich kann auf mich selbst aufpassen, und außerdem wohne ich ja nicht allein.«
    Sie teilte sich ein Haus mit zwei anderen Frauen, Ally und Gina. Ally kannte sie schon seit der Schulzeit; ihre älteste und beste Freundin war ihr sowohl dabei behilflich gewesen, den Job bei Bannister zu ergattern, als auch dem Klammergriff ihrer Mutter zu entrinnen. Sie würde sicher alles tun, damit Emma im Haus wohnen bleiben konnte, falls sie das wollte, aber ihr war klar, dass sie eigentlich niemanden mit einer solchen Verantwortung belasten konnte – abgesehen von dem einen Menschen, der sie immer bedingungslos lieben und unterstützen würde.
    Â»Und ich habe Alex«, fügte sie hinzu, aber kaum war ihr das in einem letzten verzweifelten Versuch, sich zu behaupten, herausgerutscht, wusste sie auch schon, dass sie verloren hatte. Das Argument, Alex werde für sie da sein, wirkte nicht besonders glaubwürdig, wenn er jetzt schon durch Abwesenheit glänzte. »Ich muss zuerst mit den Mädels sprechen. Sie müssten schließlich eine neue Mitbewohnerin finden.« Meg trat verlegen von einem Fuß auf den anderen, woraufhin Emma sie bestürzt ansah. »Mit ihnen hast du auch schon gesprochen?«, stieß sie hervor.
    Â»Sie meinen, wir sollen uns keine Gedanken machen. Du kommst an erster Stelle. Wir wollen alle dein Bestes.«
    Â»Ich glaube, du solltest jetzt mal Louise anrufen«, sagte Emma knapp.
    Klug wie sie war, nickte Meg, ohne weiter zu insistieren. Sie hatte ihren Willen bekommen, auch wenn Emma durchblicken ließ, dass die Entscheidung immer noch umgeworfen werden konnte.
    Sie sah
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