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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)
Autoren: Roxann Hill
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enganliegendes Outfit, welches ihre Figur wirkungsvoll in Szene setzte. Ihre Haare glänzten golden in der Sonne.
    Wer sie nicht näher kannte, hielt sie leicht für einen lebendig gewordenen Blondinenwitz. Aber der Schein trog, denn Vanessa hatte einen messerscharfen Verstand. Außerdem konnte man sich hundertprozentig auf sie verlassen. Und das allein war, was zählte.
    Untergehakt gingen wir schließlich alle vier in den Garten. Dort war der Rest der Meute versammelt. Die Jungs waren damit beschäftigt, einen dieser widerlichen Pavillons aus weißem Plastik aufzubauen, unter dem man auch bei Regen sitzen konnte. Ein Fass Bier war in den Garten gerollt und angezapft worden. Sven, Katharinas Bruder, versuchte, sich in der einzig verbliebenen Männerdomäne am Grill zu beweisen. Die Kohle wollte aber nicht richtig - sie qualmte mehr als dass sie glühte.
    Immer wieder klingelte es. Der Garten und das Haus füllten sich mit meinen Gästen. Der Grill war endlich angeschürt, die ersten Bratwürste lagen auf dem Rost und der Rauch transportierte ihren unwiderstehlichen Duft weit über unseren Garten hinweg in die gesamte Nachbarschaft.
    Kurz darauf kam Gerti zu uns heraus. Sie hatte sich fein gemacht. „Du hast jetzt sozusagen sturmfreie Bude!“, verkündete sie lautstark, dass es jeder hören konnte. „Ich komme erst spät in der Nacht wieder. Du weißt, kein offenes Feuer im Haus und niemand betritt mein Schlafzimmer !“ Dabei blickte sie mit viel Autorität in die Runde. Keiner der Anwesenden würde auch nur daran denken, ihren Anweisungen nicht zu folgen. Das war klar.
    „Ansonsten tu nur Dinge, die ich auch tun würde!“, rief sie noch, bevor sie regelrecht in unsere Garage flüchtete, ins Auto stieg und wegfuhr. Der ganze Abgang sah dann doch etwas überhastet aus. Ich hatte Mühe, mir mein Grinsen zu verkneifen.
    Jetzt kam die Party erst richtig in Schwung. Wir drehten den CD-Player im Haus lauter, im Wohnzimmer wurde getanzt und einige Pärchen verkrümelten sich in dunkle Ecken.
    Ute unterhielt sich mit ihrem Leon. Sie hatten einen Zettel in der Hand und standen etwas abseits, wo es ruhiger war. Vanessa saß mit ihrem aktuellen Freund auf unserer Gartenschaukel. Sie schien schwer beschäftigt zu sein.
    Ich unterhielt mich mit Katharina, Sven und seinem Kumpel Alexander. Wir redeten über Gott und die Welt, über Motorräder und über unsere Zukunftspläne.
    „Weißt du jetzt, was du studieren willst, Lilith?“, fragte Alexander.
    „Lilith wird doch nicht studieren!“, mischte sich Sven ein und tat vollkommen entrüstet. „Sie eröffnet einen Bikerladen auf dem Mond. Für die Aliens …, ihr wisst schon: E.T. nach Hause!“ Mit ausgestreckter Hand deutete er ehrfürchtig in den Nachthimmel.
    Vielleicht lag es an unserem Bierkonsum, aber wir fanden diese Bemerkung äußerst witzig und hatten Mühe, zwischen unserem Gelächter noch genügend Luft zu bekommen.
    „Aber im Ernst, Lilith, was willst du machen?“
    „Ich habe an Psychologie gedacht“, erwiderte ich, während ich mir einige Lachtränen aus dem Gesicht wischte.
    „Aha, du willst gut aussehende Männer auf deine Designercouch legen, dich daneben setzen und über ihre privaten Träume reden“, feixte Alexander mit eindeutig-zweideutigem Blick.
    Ich stieß ihm in die Rippen. „Blödmann! Dazu brauche ich keine Couch! Die Leute erzählen mir ohnehin immer alles, ob ich es nun wissen will, oder nicht.“
    „Also, ich habe dir nie von meinen Träumen erzählt, ich nicht“, beeilte sich Alexander klarzustellen.
    Ich grinste ihn an. „Siehst du Alex, es passiert mir schon wieder. Du kannst gar nicht anders. Gleich schilderst du mir deine abartigen Neurosen, von denen ich gar nichts hören möchte, zumindest, solange ich kein Geld dafür bekomme.“
    Alexander sah mich leicht verblüfft an.
    „Treffer versenkt!“, jauchzte Katharina. Vor lauter Begeisterung verschüttete sie dabei den Rest ihres Bieres, worauf wir mit erneuten Lachanfällen reagierten.
    „Aber das mit den Träumen, …das hat schon etwas auf sich“, setzte Katharina nach. Sie wirkte plötzlich nüchtern. „Manchmal träume ich Sachen, die ich überhaupt nicht verstehe. Und manchmal, … manchmal machen mir meine Träume richtig Angst. Kennst du das nicht auch, Lilith?“
    „Nein“, sagte ich und log.
     
    6
     
    Vanessa tauchte auf, sie brauchte wohl eine Pause von ihrem aktuellen Zwei-Wochen-Freund. Sie hatte mir etwas Wichtiges zu sagen, das sah ich ihr gleich
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