Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf Freunde Im Zeltlager

Fünf Freunde Im Zeltlager

Titel: Fünf Freunde Im Zeltlager
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
runter.
    Julian klopfte Herrn Krabbler auf die Schulter.
    »Würden Sie bitte etwas langsamer fahren, sonst ist der Anhänger leer, wenn wir ankommen.«
    »O je, an den habe ich ja gar nicht mehr gedacht!«, rief Herr Krabbler entsetzt. »Julian, sag mir bitte, wenn ich schneller als 70 Stundenkilometer fahre, ja? Das letzte Mal habe ich die Hälfte meiner Sachen aus dem Anhänger verloren, das darf mir nicht wieder passieren.«
    Julian passte genau auf, und wenn der Zeiger des Tachos auf die 75 rückte, stieß er den Professor an.
    Herr Krabbler war glücklich. Er hasste es, nach einem Plan zu leben, und deswegen liebte er die Ferien. Dieses Mal war er mit vier netten Kindern unterwegs, die er in sein Herz geschlossen hatte. Und er wusste, dass im Moor viele Bienen, Käfer, Schmetterlinge und alle Arten Insekten auf ihn warteten.
    Er hatte sich vorgenommen, den Kindern alles zu zeigen und zu erklären.
    Die wären sicher entsetzt gewesen, wenn sie seine Absichten gekannt hätten.
    Der Professor machte einen etwas merkwürdigen Eindruck: Er hatte sehr unregelmäßige, buschige Augenbrauen über freundlichen und gütigen Augen. Aus dem Gesicht ragte eine zu große Nase, darunter saß ein struppiger Schnurrbart, der aussah wie eine Bürste.
    Die Ohren von Herrn Krabbler hatten es Anne angetan.

     
    Sie waren groß und standen weit ab. Er konnte mit dem rechten wackeln, wann immer er wollte. Zu seinem großen Ärger gelang es ihm nicht, auch das linke zu bewegen. Sein Haar war dicht und strubbelig und die Kleidung schlotterte ihm am Körper.
    Die Kinder mochten ihn, sie wussten selber nicht, warum. Er war eine seltsame Erscheinung, gütig und dabei unordentlich und vergesslich, aber manchmal auch unerwartet streng. Julian hatte seinen Freunden schon oft die Geschichte von Herrn Krabbler und dem frechen Tom erzählt. Das war so:
    »Professor Krabbler war einmal gerade dazugekommen, wie Tom einen kleinen Jungen, der neu in der Schule war, in ein Klassenzimmer schubste, ihn am Gürtel nahm und hin und her schüttelte.
    Voller Zorn hatte sich Herr Krabbler auf Tom gestürzt, ihn ebenfalls am Gürtel gepackt und an einen Garderobenhaken gehängt. ›Da wirst du jetzt hängen, bis jemand kommt und dich herunterholt!‹ , hatte er gerufen. ›Ich kann auch jemanden am Gürtel ziehen, wie du siehst.‹
    Und dann war er gegangen, den kleinen, verängstigten Jungen am Arm. Tom aber musste längere Zeit am Haken hängen, denn keiner der Jungen, die in die Garderobe kamen, wollte ihm herunterhelfen. Und wenn der Haken nicht abgebrochen wäre, würde er noch immer dort hängen«, beendete Julian die Erzählung unter frechem Grinsen. »Der gute Krabbler – man sollte nicht denken, dass er auch so streng werden kann.«
    Anne liebte diese Geschichte. Professor Krabbler ging in ihren Augen als Held daraus hervor. So war sie stolz darauf, jetzt neben ihm im Wagen sitzen und sich mit ihm unterhalten zu dürfen. Die anderen drei saßen dicht zusammengedrängt auf der Rückbank, Tim zu ihren Füßen. Georg musste dem Hund immer wieder verbieten, auf ihre Knie zu steigen, denn dazu war es zu heiß. So gab sich Tim damit zufrieden, auf den Hinterbeinen stehend den Kopf zum Wagen hinauszustrecken.
    Um halb eins machten sie Rast zum Mittagessen.
    Herr Krabbler hatte wirklich reichlich viele belegte Brote mitgenommen.
    »Essiggurken! Eier! Sardinen! Ooooh, Herr Krabbler, Ihre Brote sind ja viel besser als unsre!«, rief Anne und griff gleich zweimal zu.
     
    Auch die anderen hatten mächtigen Appetit. Tim bekam von jedem Kind einen Bissen – immer das letzte Stück vom Brot –, und er passte genau auf, dass sie es einhielten. Der Professor hatte gar nicht darauf geachtet, dass Tim jeweils auf den letzten Bissen Anspruch hatte, und so war er mehr als überrascht, als Tim ihm das letzte Stück Brot einfach aus der Hand schnappte.
    »Ein kluger Hund«, sagte er und streichelte ihn. »Er weiß genau, was ihm zusteht, und das nimmt er sich dann auch.«
    Georg war natürlich stolz über dieses Lob. Für sie war ja Tim der klügste Hund der Welt – und manchmal schien es auch wirklich so. Er verstand jedes Wort, das sie zu ihm sagte, jede Bewegung, jede Geste.
    Er würde sicherlich viel besser auf die Kinder aufpassen können als der vergessliche Insektenprofessor.
    Zum Abschluss des Essens tranken sie noch Saft und aßen ein paar Pflaumen. Tim begnügte sich mit einigen Tropfen Saft, fand auch noch Brotkrumen und lief dann zu einem kleinen Bach
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher