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Fünf Freunde Im Zeltlager

Fünf Freunde Im Zeltlager

Titel: Fünf Freunde Im Zeltlager
Autoren: Enid Blyton
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dieser unbequemen Stellung aushalten musste.
    Georg ließ sich vorsichtig in das Loch hinab und fand Halt an ein paar Eisenstangen, die in die Wand eingelassen waren. Sie erwartete jeden Augenblick, dass auch diese alten Eisenstäbe nachgeben würden. Aber sie hielten. Als sie etwas tiefer kam, entdeckte sie Nägel in der Wand, dazwischen dünne Stäbe.
    Wahrscheinlich war hier früher eine Leiter gewesen. Jetzt waren nur noch die Nägel davon übrig. Sie hörte Tim bellen, er war ganz in ihrer Nähe.
    Vorsichtig stieg sie tiefer.
    Ihr Fuß berührte Tim. Er war auf einige Stangen gefallen, die sich verkeilt hatten und nun quer über der Öffnung lagen.
    Mit einem Mal wurde Georg klar, wo sie sich befand. Es war einer der Entlüftungsschächte für einen Tunnel!
    Sie konnte den Hund unmöglich nach oben ziehen. Aber genauso unmöglich war es, ihn nach unten zu bringen, ohne ihn zu verletzen.
    Georg war verzweifelt. »Oh, Tim! Warum bin ich nur allein losgezogen, ohne die anderen? Fall nicht, Tim! Du brichst dir sämtliche Knochen!«
    Tim fürchtete sich etwas, aber bis jetzt hielt der Rost. Er blieb still sitzen.
    »Bleib ganz ruhig, Tim«, sagte Georg nach ein paar Minuten.
    »Ich steig jetzt weiter nach unten und schau, wie tief es noch runtergeht. Vielleicht finde ich einen Strick oder sonst was, womit ich dir helfen kann. Das ist ja wohl das Blödeste, was uns passieren konnte!«
    Georg streichelte Tim beruhigend über den Kopf und versuchte weiter nach unten zu gelangen. Die Tritte waren alle noch erhalten, und es war gar nicht schwierig, immer tiefer zu steigen. Sie hatte bald den Boden des Tunnels erreicht. Zum Glück hatte sie ihre Taschenlampe dabei und knipste sie an. Sie stand direkt vor einem Zug! War das etwa dieser Geisterzug?
    Ihr Atem ging schnell. Es war eine sehr, sehr alte Lokomotive, kleiner als die gewöhnlichen, ebenso die Wagen. Der Schornstein der Lokomotive war höher und die Räder anders als bei den üblichen Maschinen.
    Das musste der Geisterzug sein!
    Georg zitterte vor Aufregung. Dieser Zug war uralt! Wer fuhr ihn in der Nacht? Oder fuhr er von allein? Nein, Blödsinn, Züge fahren nicht von allein. Vor lauter Staunen hatte Georg gar nicht mehr an Tim gedacht. Gerade in diesem Augenblick verlor der Hund das Gleichgewicht und fiel! Er hatte sich auf die andere Seite legen wollen, war dabei ausgerutscht und kam nun den Schacht herunter. Er jaulte ängstlich auf.
    Georg war so entsetzt, dass sie sich kaum bewegen konnte.
    Sie stand unmittelbar unter dem Loch und breitete die Arme aus, um Tim vie lleicht auffangen zu können. Mit einem Plumps landete Tim neben ihr auf dem Boden und stöhnte laut.
    Georg kniete sich sofort neben ihn.
    »Tim! Hast du dich verletzt? Lebst du noch? Oh, Tim, sag doch was!«
    »Wuff«, war die Antwort und Tim stand etwas unsicher auf.
    Er war in einen Haufen Ruß gefallen! Der Ruß vieler, vieler Jahre hatte sich dort abgelagert, zum Glück für Tim. Der Hund war mitten hineingefallen und beinahe darin verschwunden. Er schüttelte sich tüchtig und staubte Georg von oben bis unten ein.

     
    Sie kümmerte sich nicht darum, sondern umarmte den glücklichen Tim. Ihre Kleidung und das Gesicht wurden schwarz wie bei einem Schornsteinfeger. Tim leckte ihr über die rußige Nase, mochte den Geschmack aber gar nicht.
    Georg stand auf. Sie hatte absolut keine Lust, dieses schreckliche Loch wieder hochzukrabbeln – und für Tim war das sowieso unmöglich. Es blieb ihnen beiden also nichts anderes übrig, als durch den Tunnel zu laufen.
    Tim ging zur Lokomotive und pinkelte an eines der Räder.
    Dann sprang er ins Führerhaus. Das nahm Georg den letzten Rest ihrer Angst. Wenn Tim keine Furcht hatte, brauchte sie auch keine zu haben!
    Sie begann die Wagen zu untersuchen. Es waren vier offene Güterwaggons. Mit der Taschenlampe in der Hand kletterte sie auf einen der Wagen und zog Tim auch hinauf. Sie erwartete ihn leer zu finden. Er war aber voll gepackt mit Kisten. Sie ließ ihre Taschenlampe wieder aufleuchten und knipste sie schnell aus.
    Georg hatte ein Geräusch gehört. Sie legte sich flach auf den Boden, hielt Tim am Halsband und lauschte angestrengt. Tim passte auch auf, die Haare auf seinem Rücken standen in die Höhe.
    Irgendetwas klapperte. Dann erfolgte ein Schlag und plötzlich war der ganze Tunnel hell erleuchtet.
    Das Licht kam von einer langen Neonröhre, die im Tunnel angebracht war.
    Georg lugte durch einen Spalt in der Seitenwand des Waggons. Sie sah,
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