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Fünf Freunde im alten Turm

Fünf Freunde im alten Turm

Titel: Fünf Freunde im alten Turm
Autoren: Enid Blyton
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ritterlich seine Schwester am Arm. Nur Tim zeigte noch etwas Energie.
    Aus dem Haus eilte ein großer Mann und half dem Fahrer, die Koffer aus dem Auto zu tragen. Er grüßte, als er an den Kindern vorbeiging. Die alte Frau führte ihre Gäste in ein großes, warmes Wohnzimmer und ließ sie Platz nehmen.
    »Was für eine weite Reise ihr hinter euch habt!« sagte sie. »Ihr seht recht müde und blass aus! Spät seid ihr angekommen! Jetzt wäre ein heißer Tee das Beste für euch. Sicher habt ihr Hunger, ihr armen Kinder! Wartet, gleich gibt es Abendessen.«
    Nicht weit vom Kamin stand ein gedeckter Tisch. So müde Julian auch war, die Aussicht auf ein leckeres Essen machte ihn plötzlich munter. Er lächelte der netten alten Frau zu. Ihr Haar glänzte silbrig, und das gutmütige alte Gesicht war mit vielen Runzeln bedeckt, aber ihre Augen blickten frisch und munter.
    »Entschuldigen Sie bitte, dass wir so spät gekommen sind«, sagte Julian. »Wir haben uns verfahren. Das ist meine Schwester Anne, hier unsere Kusine Georg und mein Bruder Dick.«
    »Und das ist Tim«, ergänzte Georg. Tim reichte sofort der alten Frau seine Pfote.
    »Wirklich, man bekommt selten Hunde mit so guten Manieren zu sehen«, staunte die Frau. »Wir haben sieben Stück, aber keiner von ihnen gibt die Pfote. Das fällt ihnen nicht im Traum ein!«
    Das Hundegebell war inzwischen etwas leiser geworden. Nicht ein einziger Hund ließ sich im Hause sehen. Die Kinder nahmen an, dass die Tiere sich draußen im Zwinger aufhielten.
    Währenddessen spazierte Tim im Zimmer herum, neugierig steckte er seine Nase in jede Ecke. Schließlich sprang er am Tisch hoch und warf einen Blick auf das Essen. Dann lief er mit dem Schwanz wedelnd zu Georg.
    »Er will sagen, dass ihm das Essen gefällt«, erklärte Georg der alten Frau. »Recht hast du, mein Guter, es nicht wunderbar aus!« »Geht jetzt und wascht euch die Hände, inzwischen mache ich heißen Tee«, sagte Frau Hansen. »Ihr seht durchfroren und halbverhungert aus. Hier geht's entlang: durch diese Tür - dann die paar Stufen hinauf. Alle Zimmer oben gehören nun euch. Niemand wird euch stören!«
    Die Kinder gingen hinaus und standen nun in einem Treppenhaus, das von einer Kerze beleuchtet wurde. Eine schmale Steintreppe führte hinauf zu einem kleinen Treppenabsatz, wo wieder eine Kerze brannte. Die Stiegen waren sehr steil. Müde stolperten die Kinder hinauf. Oben lagen zwei Schlafzimmer einander gegenüber, sie waren gleich groß und haargenau gleich eingerichtet. Waschtische und Waschschüsseln standen da, auch ein Krug mit heißem Wasser, in ein Handtuch eingewickelt. In einem kleinen Steinkamin brannten Holzscheite. Der Feuerschein war fast heller als das Licht der einzigen Kerze.
    »Ihr nehmt dieses Zimmer, und Dick und ich nehmen das andere«, erklärte Julian den Mädchen. »Toll - Kaminfeuer im Schlafzimmer! Richtig vornehm!«
    »Ich gehe bald ins Bett, damit ich die Flammen noch lange angucken kann«, gähnte Anne. »Bin ich froh, dass die Schlafzimmer nicht kalt sind.«
    »Beeilt euch jetzt und kommt endlich den heißen Tee trinken!« rief Frau Hansen von unten herauf. Die Kinder ließen sich das nicht zweimal sagen! Dann saßen sie in dem warmen gemütlichen Wohnzimmer. Nur Frau Hansen leistete ihnen Gesellschaft.
    »Erwarten Sie niemand mehr?« fragte Georg. »Das viele Essen ist doch nicht für uns allein da?«
    »Aber doch! Das sollt ihr alles allein aufessen!« sagte die Frau und schnitt den Schinken in Scheiben. »Dieses Zimmer steht euch zur Verfügung, hier halten sich immer die Familien auf. Wir sind drüben in der Küche. Ihr könnt also hier treiben, was ihr wollt, und lärmen, so laut es euch Spaß macht. Niemand wird euch hören, unsere Steinmauern sind sehr dick.«
    Nachdem sie das Essen aufgetragen hatte, ging sie lächelnd aus dem Zimmer. »Sie gefällt mir sehr gut«, meinte Anne. »Sie muss schon recht alt sein, wenn sie Hummels Tante ist. Aber ihre Augen sind noch jung!«
    »Mir geht es schon viel besser«, rief Dick und nahm sich ein Stück Schinken. »Georg, vergiss Tim nicht! Er stößt mich dauernd mit der Pfote. Aber meinen Schinken will ich heute allein essen.«
    »Lass mal, ich geb' ihm schon was«, beruhigte ihn Georg. »Vorhin hatte ich so einen Hunger, aber jetzt ist er weg. Ich bin plötzlich zum Einschlafen müde!«
    Julian schaute sie an. Sie sah wirklich elend aus: dunkle Schatten lagen unter ihren Augen.
    »Iss aber zu Ende«, sagte er. »Dann darfst du
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