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Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Titel: Fünf Freunde Auf Der Felseninsel
Autoren: Enid Blyton
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nachgeschaut, aber ohne Erfolg.«
    »Und doch ist sein Boot noch in der Bucht«, sagte Dick.
    »Er kann also nicht fortgefahren sein.«
    »Ja, es klingt sonderbar«, sagte Tante Fanny und reichte belegte Brote herum. »Aber ihr kennt Onkel Quentin nicht so gut wie ich. Er taucht immer wohlbehalten wieder auf. Er hat vergessen, daß wir heute kommen wollten, sonst wäre er bestimmt hier. Na, es wird ihm schon noch einfallen. Gebt acht, auf einmal taucht er auf - wenn niemand daran denkt.«
    »Aber von woher denn?« fragte Dick, der gerade an einem mit Büchsenfleisch belegten Brot kaute.

     
    »Ich muß schon sagen, Onkel Quentin ist ein großartiger Zauberkünstler, Tante Fanny.«
    »Na, abwarten, woher er kommt«, sagte Tante Fanny kurz.
    »Noch ein Brot, Georg? - Nein, nicht du, Tim. Du hast schon drei gehabt. Oh, Georg, entferne doch Tims Kopf von der Platte.«
    »Er hat doch auch Hunger, Mutter«, sagte Georg belustigt.
    »Ja, ich habe ihm deswegen Hunde-Biskuits mitgebracht«, war die Antwort.
    »Oh, Mutter, als ob Tim Biskuits fressen würde, wenn er belegte Brote haben kann«, warf Georg ein. »Er frißt Hunde-Keks nur, wenn es gar nichts anderes gibt und er schrecklichen Hunger hat.«
    Sie saßen in der warmen Aprilsonne und aßen mit Heißhunger. Es gab noch Orangeade zu trinken, die kühlte und erfrischte. Tim lief hinüber zu einem Felsenloch, das er kannte und das mit Regenwasser gefüllt war. Bald hörte man das durstige Tier schlappern.
    »Hat er nicht ein gutes Gedächtnis?« fragte Georg stolz. »Wie lange war er nicht hier, und er hat doch an dieses Loch gedacht, als er Durst hatte.«
    »Merkwürdig, daß der Hund Onkel Quentin nicht gefunden hat«, bemerkte Dick plötzlich. »Tim hat weder gebellt noch gekratzt, noch sonst ein Zeichen von Unruhe oder Erregung von sich gegeben.«
    »Langsam werde ich unruhig«, ließ sich jetzt Georg vernehmen. »Ich begreife nicht, wie du das alles ruhig hinnehmen kannst, Mutter.«
    »Na, liebes Kind, ich kenne euren Vater besser als ihr«, lautete die Antwort. »Er wird schon auftauchen, wenn es ihm gefällt. Ich denke daran, wie er einst in einer Tropfsteinhöhle mit Versuchen zu tun hatte, da verschwand er darin für mehr als eine Woche, aber er kam gesund und munter wieder heraus, nachdem er seine Versuche beendet hatte.«
    »Es ist jedenfalls seltsam, sehr selt …«, begann Anne, und dann hielt sie plötzlich an. Ein eigenartiger Lärm drang an ihre Ohren, ein rumpelndes, brummendes, ärgerliches Geräusch, wie von einem riesigen, verborgenen Hund, der aus Wut knurrt. Dann ging vom Turm ein eigenartiges Sausen aus, und die Drähte, deren Spitzen zitterten, glühten plötzlich, als ob man funken würde.
    »Da, jetzt! Ich wußte doch, daß Vater hier irgendwo steckt«, sagte Georgs Mutter. »Ich hörte das Geräusch schon einmal, als ich hier allein auf euch wartete, aber ich konnte nicht herausfinden, woher es kam.«
    »Aber woher kam es denn eben?« fragte Dick. »Es klang fast so, als ob es unter uns wäre, aber das kann ja nicht sein. Es wird immer geheimnisvoller.«
    Jetzt war nichts mehr zu hören. Die Kinder reichten sich gegenseitig Brotkuchen mit Marmelade. Und dann schrie Anne auf, und alle fuhren heftig hoch.
    »Seht nur, da ist Onkel Quentin! Da drüben steht er, nahe am Turm. Er beobachtet die Dohlen! Woher kam er bloß?«

Ein dunkles Geheimnis
    Alle starrten auf Onkel Quentin. Da stand er, die Hände in den Hosentaschen, und beobachtete eingehend die Dohlen. Er hatte seine Frau und die Kinder nicht gesehen.
    Tim sprang auf und jagte hinüber zu Georgs Vater. Er bellte laut. Onkel Quentin fuhr auf und drehte sich herum. Er sah Tim, und dann erblickte er alle anderen, die ihn erstaunt betrachteten. Onkel Quentin machte beim Anblick der Besucher durchaus keinen freundlichen Eindruck.
    Er schlenderte hinüber zu ihnen und setzte fast ein mürrisches Gesicht auf.
    »Das ist aber eine Überraschung«, sagte er. »Ich hatte keine Ahnung, daß ihr heute alle kommen wolltet.«
    »Aber Quentin!« rief seine Frau vorwurfsvoll. »Ich habe es dir doch in dein Tagebuch geschrieben. Du weißt das doch.«
    »Ja? Nun, ich habe seitdem nicht mehr da hineingeschaut; so ist es kein Wunder, daß ich es vergessen habe«, sagte Onkel Quentin etwas gereizt. Er küßte seine Frau, Georg und Anne und schüttelte den Jungen die Hand.
    »Onkel Quentin, wo kamst du so plötzlich her?« fragte Dick, der fast platzte vor Neugier. »Wir haben eine Ewigkeit nach dir
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