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Fuenf Freunde 53 - Fuenf Freunde und der Hexenring

Fuenf Freunde 53 - Fuenf Freunde und der Hexenring

Titel: Fuenf Freunde 53 - Fuenf Freunde und der Hexenring
Autoren: Enid Blyton
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wirklich eine Strafe. Aber sie wagte nicht zu widersprechen.
    »Ach, Tante Alberta«, sagte sie im Hinausgehen. »Ich habe da noch eine Frage. Was bedeuten diese Strohkreuze, die die Leute vor die Türen gelegt oder gehängt haben?«
    Tante Alberta machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ach das! Du musst wissen, dass die Leute hier oben in den Bergen ziemlich abergläubisch sind. Es ist eine alte Tradition, die Häuser in der Walpurgisnacht auf diese Weise zu schützen. Die Leute meinen, wenn sie diese Strohkreuze vor dem Haus anbringen, dann sucht sie keine der Hexen heim, die auf dem Weg zum Tanz um das Feuer sind.«
    »Glauben die Leute denn wirklich an diese Hexengeschichten? Oder machen sie das mit den Strohkreuzen nur, weil es eine Tradition ist?«, wollte Georg wissen.
    »Nein, nein, viele in dieser Gegend glauben wirklich daran«, versicherte Tante Alberta und zuckte die Schultern. »Stellt euch vor, im letzten Jahr wurden in einem Verschlag hier in der Nachbarschaft während der Walpurgisnacht einige Schafe vergiftet.«
    »Lass mich raten!«, rief Richard. »Der Hof war nicht durch ein Kreuz an der Tür geschützt.«
    Tante Alberta nickte. »Das war ein gefundenes Fressen für die Leute, sag ich euch. Aber wenn ihr mich fragt, denn war der Bergbauer selbst schuld. Er ist solch ein Geizhals, dass er minderwertiges Futter kauft. Vielleicht war es verschimmelt. Und die Sache mit der alten Näherin wird wohl ebenfalls eine ganz natürliche Erklärung haben!«
    »Was war denn mit ihr?«, fragte Anne, der ein Schauer über den Rücken lief.
    »Sie starb in der Walpurgisnacht, und die Leute zerrissen sich das Maul, weil sie ihr Haus zum ersten Mal nicht durch ein Strohkreuz geschützt hatte«, erklärte Tante Alberta. »Dabei hing alles genau andersherum miteinander zusammen, wenn ihr meine Meinung hören wollt. Die gute Alte war sicher im Angesicht des nahenden Todes schon so geschwächt, dass sie kein Strohkreuz mehr binden konnte, wie sie das sonst immer tat. Dass sie dann ausgerechnet in dieser Nacht starb, war purer Zufall. Schließlich war sie bereits weit über neunzig Jahre alt. Aber die Nachbarn haben natürlich behauptet, sie hätten in der Nacht eine Hexe ums Haus schleichen sehen.«
    Anne spürte, wie sich auf ihren Armen die Härchen aufstellten. Sie hatte erst einmal genug von diesen Schauergeschichten und schob ihre Brüder vor sich her aus dem Zimmer, während Georg nun endlich ihre Mutter anrief.
    Tante Alberta hielt von diesem Aberglauben und den Hexengeschichten herzlich wenig, das war offensichtlich. Aus diesem Grund gab es an der Tür des alten Pfarrhauses selbstverständlich auch kein Strohkreuz.
    Beim Abendbrot, zu dem es zur Freude der Kinder außer der Hühnersuppe auch noch ein kräftiges Brot und herzhaften Schinken gab, wurde über das Thema nicht weiter gesprochen.
    Doch als Anne später am Abend im Bett lag, ertappte sie sich bei dem Gedanken, dass sie sicher leichter würde einschlafen können, wenn sie die Gewissheit hätte, dass ein simples Strohkreuz sie in der Nacht vor unangenehmem Besuch schützen würde. Im Halbschlaf spukten ihr merkwürdige, runzlige Gestalten durch den Kopf, bis sie schließlich hochschreckte und aus dem Bett sprang. Sie schlich zum Fenster und blickte hinaus auf die nächtliche Gasse, um zu schauen, ob dort jemand unterwegs war.
    Die fliegende Gestalt kam ihr wieder in den Sinn, und als sich eine Wolke am tintenblauen Himmel vor den Mond schob, war es ihr für einen Moment, als fliege dort ein gespenstisches Wesen durch die Nacht.

Was die Leute erzählen
    Julius war am nächsten Morgen als Erster wach. Zusammen mit Tim schlich er hinunter in die Küche, wo Frau Braun gerade dabei war, das Frühstück zu richten.
    »Guten Morgen, Frau Braun, kann ich etwas helfen?«, fragte er.
    »Julius!«, rief die Haushälterin. »Ja, du kommst mir gerade recht. Du könntest frische Brötchen holen.« Sie drückte ihm einen Leinenbeutel und etwas Geld in die Hand. »Komm, ich erkläre dir, wo die Bäckerei ist.«
    »Nicht nötig, wir waren ja schon einmal hier. Ich kenne mich im Dorf aus«, antwortete Julius und war auch schon durch die Hintertür verschwunden.
    Tim freute sich, dass Julius so früh am Morgen schon einen Spaziergang mit ihm machte, und wartete, so wie er es gelernt hatte, brav vor der Bäckerei, während Julius drinnen seinen Einkauf tätigte.
    An einem kleinen Tischchen in der Ecke saßen zwei alte Männer und eine Frau, die sich aufgeregt
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