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Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Titel: Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka
Autoren: Chris Helmbrecht
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nicht gerade ein Partytiger. Ihre ukrainische blonde Freundin nutzt die Chance, um mich anzubaggern. »Wenigstens etwas«, denke ich. Der Style der Blonden lässt zu wünschen übrig. Es scheint, als hätte sie das enge Schwarze mit dem langen silbernen Reißverschluss am Rücken irgendwann Mitte der Neunziger gekauft, und ihre Stiefel sind auch nicht unbedingt sexy. Überhaupt ist alles an ihr langweilig. So trist und geschmacklos wie der Kaugummi, auf dem ich schon seit ein paar Stunden herumkaue. Dabei ist sie gar nicht so hässlich. Sie könnte viel mehr aus sich machen.
    »Aussehen ist nicht alles. Vielleicht ist sie gut im Bett«, denke ich, doch als sie anfängt, mich zuzulabern, und damit nicht aufhört, verliere ich schnell das Interesse. Dabei meint sie, mich fest in der Tasche zu haben. Es ist verwunderlich, wie unterschiedlich zwei Menschen denselben Moment wahrnehmen können. Und dabei bin ich noch recht fit. Ich zünde mir eine Zigarette an und nippe kurz an meinem Drink, um darüber nachzudenken, wie es denn diesen Abend noch weitergehen soll. Doch dann dreht sich die Blonde im falschen Moment und gerät mit einem Bein an meine brennende Zigarette. Sie schreit kurz auf und wird danach zu Furie. Nein, sie ist nicht verletzt. Ich habe nur ein Loch in ihre Strumpfhose gebrannt, und das sicher nicht mit Absicht.
    »Du kaufst mir eine neue!«, zickt sie mich an. Dabei hatte ich die letzten drei Runden Drinks für sie und ihre Freundin übernommen, aber das ist jetzt vergessen. Sie will sich trotz einiger Entschuldigungen nicht beruhigen, also gehe ich aufs Klo.
    Als ich zurückkomme, redet die Blonde mit ihrer Freundin und ignoriert mich. Michael tanzt betrunken mit Daniel. Der wiederum starrt auf die Titten einer jungen Russin. Später erzählt er mir, dass sie zum Gefolge des Sohns eines Milliardärs gehört. Ein kleiner zierlicher Asiate mit Brille, der aussieht wie ein Nerd, aber so tut, als wäre er ein Gangster. Innerlich muss ich lachen. Hinter mir steht plötzlich Vika. Sie ist meine Konkurrenz und heute die Veranstalterin der Party. Ich lasse mir nichts anmerken und gratuliere ihr zum gelungenen Abend.
    »Und wie war’s bei dir heute?«, fragt sie.
    Ich beschließe, ehrlich zu sein: »Beschissen! Und das war nicht die erste schlechte Party in letzter Zeit.«
    »Tut mir leid«, sagt Vika verständnisvoll, und ich bin überrascht über ihre Reaktion.
    »Komm!«, meint sie, »Wir trinken einen. Oder zwei. Relax.«
    Danach stehen wir zusammen und reden. Es ist laut in der Bar, und ich muss oft ganz nah an ihr Ohr, damit sie mich hört. Sie zuckt zusammen und muss lachen. Danach sehe ich ihre Gänsehaut auf der Schulter. »Dein Bart kitzelt.«
    Woraufhin ich das Ganze wiederhole, nur um sie wieder zum Lachen zu bringen. Vika ist eigentlich ganz süß. Nein, sie ist kein Supermodel, aber hat für ihre dreißig Jahre noch eine Killerfigur. Sie kommt aus Ufa, einer Stadt im Süden Russlands. Seit ein paar Jahren macht sie in Moskau Partys, und bis jetzt kamen wir uns selten in die Quere, weil sie mit einem anderen Publikum arbeitet. Leider tummelt sich Vika nun in meinem Segment, wie so viele der anderen russischen Promoter. Der Markt ist dadurch sehr viel schwieriger geworden.
    Irgendwann zuckt Vika nicht mehr, wenn ich ihr ins Ohr spreche, sondern macht jetzt eine Bewegung in meine Richtung, um mich noch mehr zu spüren. Sie sucht meine Nähe, und ich genieße es. Am liebsten würde ich sie sofort küssen, aber ich belasse es dabei, meine Wange an ihr zu reiben und ihr einen sanften Kuss auf den Hals zu geben. Dabei zuckt sie wieder zusammen und bekommt Gänsehaut.
    Die Ukrainerin sieht das, und plötzlich bin ich wieder interessant für sie. Sie versucht, meine Aufmerksamkeit zu bekommen, aber ich habe nur noch Augen für Vika. Als ich mich umdrehe, um eine weitere Runde Drinks zu bestellen, spricht mich die Ukrainerin erneut an.
    »Schlechte Auswahl, mein Lieber. Schlechte Wahl!«, sagt sie so laut, dass auch Vika es hören muss, aber die ignoriert es einfach. »Na klar, Baby«, denke ich. »Und du bist die bessere, oder?«
    Ich sage nichts, nicke freundlich und drehe mich wieder zu Vika. Wir spielen Katz und Maus miteinander, aber auf eine sehr nette Art und Weise. Kein Gezicke und keine Abneigung. Doch als ich von den Toiletten zurückkomme, steht sie auf einmal direkt vor mir. Sie zieht mich zu sich heran und küsst mich leidenschaftlich. Danach will sie auf die Toilette. Ich will hinterher, aber
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