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Fuck machine: Storys

Fuck machine: Storys

Titel: Fuck machine: Storys
Autoren: Charles Bukowski
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Teppich.
»Sauhund!« sagte Lincoln.
»Du sollst es doch schlucken!«
Er ging hinüber und schlug Ramon, der aufgehört hatte zu weinen und aussah, als wäre er in irgendeiner Trance. Die Brüder setzten sich wieder, leerten ihre Weinflaschen, fanden in der Küche noch mehr. Brachten sie mit heraus, entkorkten sie und tranken noch etwas weiter. Ramon Vasquez sah bereits aus wie die Wachsfigur eines toten Stars im Hollywoodmuseum.
»Wir nehmen uns die 5 Riesen und dann haun wir ab«, sagte Lincoln.
»Er hat doch gesagt, hier is’ kein Geld.«
»Schwule sind von Natur aus Lügner. Ich hol das schon raus aus ihm. Du bleibst einfach hier sitzen und vergnügst dich mit deinem Wein. Ich werd mich um diesen Anfänger mal kümmern.«
Lincoln hob Ramon auf, lud ihn sich auf die Schulter und trug ihn ins Schlafzimmer. Andrew saß da und trank den Wein. Er hörte, daß im Schlafzimmer gesprochen und gebrüllt wurde. Dann sah er das Telefon. Er wählte eine New Yorker Nummer. Dort lebte sein Mädchen. Sie hatte Kansas City verlassen, um groß herauszukommen. Aber sie schrieb ihm noch. Es waren lange Briefe. Sie wurschtelte noch immer herum.
»Wer?«
»Andrew.«
»Oh, Andrew, ist irgendetwas passiert?«
»Hast du schon geschlafen?«
»Ich wollte grade ins Bett.«
»Allein?«
»Natürlich.«
»Nein, es is’ nix passiert. Hier will mich so’n Knabe beim Film unterbringen. Er sagt, ich hätt’n feines Gesicht.«
»Na wunderbar, Andrew! Du hast auch ‘n schönes Gesicht, und ich liebe dich, das weißt du.«
»Na klar. Wie geht’s ‘n dir so, Kätzchen?«
»Nicht so besonders, Andy. New York ist ‘ne kalte Stadt. Alle wollen sie einem ins Höschen, das ist das einzige. Ich arbeite als Kellnerin, es ist schrecklich, aber ich glaube, ich krieg ‘ne Rolle in ‘nem Off-Broadway-Stück.«
»Und was is’ das für’n Stück?«
»Och, ich weiß nich’. Scheint’n bißchen zickig zu sein. Von ‘nem Nigger geschrieben.«
»Trau diesen Niggern nich’, Baby.«
»Tu ich auch nich’. Es ist nur, weil so ‘ne Erfahrung ja nich’ schaden kann. Und sie haben ‘ne Schauspielerin mit irgend ‘nem großen Namen, die spielt für umsonst.«
»Na, das is’ ja in Ordnung. Aber trau diesen Niggern nich’!«
»Ich bin doch nich’ blöd, Andy. Ich trau keinem. Es is’ nur wegen der Erfahrung.«
»Wer is’ denn der Nigger?«
»Ich weiß nich’. Irgend so’n Stückeschreiber. Alles, was er tut, is’ rumsitzen und Gras rauchen und über Revolution quatschen. Das is’ jetzt die Sache. Wir müssen da mitmachen, bis sich das totgelaufen hat.«
»Dieser Stückeschreiber, der fickt nicht mit dir?«
»Sei kein Blödmann, Andrew. Ich bin nett zu ihm, aber er is’ eben ein Heide, ein Tier… Und ich hab’s so satt, Kellnerin zu sein. Alle diese Klugscheißer, die einen in’n Arsch kneifen, weil sie’n paar Cents Trinkgeld liegenlassen. Es ist schrecklich.«
»Ich denke immerzu an dich, Baby.«
»Und ich denk an dich, altes pretty face, alter Dickpimmel-Andy. Und ich liebe dich.«
»Lustig, wie du manchmal redest, lustig und echt, und deswegen lieb ich dich, Baby.«
»Hey! Was is’ denn das für’n GESCHREI, das ich da dauernd höre?«
»Nix, als Unsinn, Baby. ‘ne große wüste Party hier in Beverly Hills. Du kennst ja diese Schauspieler.«
»Hört sich ja an, wie wenn wer umgebracht wird.«
»Mach dir keine Gedanken, Baby. Es ist nur Unsinn. Alle sind betrunken. Irgendwer übt seinen Text. Ich liebe dich. Ich ruf bald wieder an oder schreibe.«
»Ja bitte, Andrew, tu das, ich liebe dich.«
»Nacht, Süße.«
»Gutnacht, Andrew.«
Andrew legte auf und ging ins Schlafzimmer. Da lag Ramon auf dem großen Doppelbett. Ramon war sehr blutig. Das Bettzeug war sehr blutig. Lincoln hatte diesen Rohrstock in der Hand. Es war der berühmte Stock, den Der Große Liebhaber in den Filmen benutzt hatte. Der Stock war von oben bis unten voll Blut.
»Der Hurensohn will nich’ auspacken«, sagte Lincoln.
»Hol mir noch ‘ne Flasche Wein.«
Andrew kam mit dem Wein zurück, entkorkte die Flasche, und Lincoln nahm einen langen Zug.
»Vielleicht sind keine 5 Riesen hier«, sagte Andrew.
»Die sind hier. Und wir brauchen sie. Schwule sind schlimmer als Juden. Ich meine, Juden würden lieber sterben, als einen Penny aufzugeben. Und Schwule LÜGEN! Kapiert?«
Lincoln blickte wieder auf den Körper auf dem Bett.
»Wo hast du die 5 Riesen versteckt, Ramon?«
»Ich schwöre… ich schwöre… aus tiefster Seele, hier sind keine 5 Riesen, ich schwöre! Ich
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