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Fuck machine: Storys

Fuck machine: Storys

Titel: Fuck machine: Storys
Autoren: Charles Bukowski
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eine Katze erwischte, dann quälte sie mich wie eine Maus. Doch das Leben war mir immer noch lieb. Ich tanzte und sang und hielt durch. Wie wenig der Mensch auch haben mag, immer wird er merken, daß er sich mit noch weniger begnügen kann. Wenn ich auf den Teppich schiß, wurde ich versohlt. Sarah verteilte kleine Stücke Papier in der Wohnung, und auf diese schiß ich dann. Und von dem Papier riß ich mir kleine Stückchen ab, um mir den Hintern damit zu wischen. Wie Pappe fühlte sich das an. Ich bekam Hämorrhoiden. Konnte nachts nicht schlafen.
Gefühle der Minderwertigkeit, des Eingesperrtseins. Paranoia? Aber wenn ich sang und tanzte und Sarah mich mein Bier trinken ließ, fühlte ich mich wohl. Sie hielt mich auf genau 15 Zentimetern.
Warum sie das tat, war mir schleierhaft. Wie mir auch sonst fast alles schleierhaft war…
Ich ersann Lieder für Sarah, und so nannte ich sie auch: Lieder für Sarah:
»Ich bin halt nur ein kleiner Tropf
Und recht zufrieden, wie ihr seht.
Doch wenn mein Minischwänzchen steht,
Bleibt nur das Loch vom Nadelkopf!«
Sarah klatschte dann in die Hände und lachte.
»Willst Konteradmiral du sein In der Königin Flottille,
Steig beim verfickten Spitzel ein
Und schrumpf zur Klopastille.
Dann wird die Königin pissen gehn,
Und du kannst’ne tröpfelnde Muschi sehn…«
Und Sarah klatschte dann in die Hände und lachte. Na ja, das war in Ordnung; mußte in Ordnung sein…
Aber eines Abends passierte etwas sehr Ekelhaftes. Ich war am Singen und Tanzen, und Sarah lag auf dem Bett, nackt, klatschte in die Hände, trank Wein und lachte. Ich gab eine gute Vorstellung, eine meiner besten. Aber wie immer wurde das Radio oben heiß, und ich fing an, mir die Füße zu verbrennen. Ich konnte es nicht mehr aushalten.
»Hör mal, Baby«, sagte ich, »mir reicht’s. Hol mich runter. Gib mir’n Bier. Keinen Wein. Du trinkst ja immer diese billige Pansche. Gib mir’n Fingerhut vom guten Bier.«
»Aber na sicher, Süßer«, sagte sie.
»Deine Vorstellung heute abend war wunderschön. Wenn Manny und Lincoln sich so nett aufgeführt hätten wie du, würden sie heute abend hier sein. Aber sie haben nicht gesungen und nicht getanzt, sondern vor sich hingebrütet. Ihr größter Fehler war, daß sie was gegen den Schlußakt hatten.«
»Und was war das für’n Schlußakt?« fragte ich.
»Komm, Süßer, trink jetzt erst ma’ dein Bier und ruh dich aus. Ich möchte, daß du ihn auch genießen kannst, den Schlußakt. Soweit ich sehe, bist du viel begabter als Manny oder Lincoln. Ich glaube, wir werden tatsächlich die Kulmination der Gegensätze erreichen.«
»Aber na klar«, sagte ich, mein Bier leerend.
»So, nun gieß mir erst ma’ nach. Und was soll das sein, die Kulmination der Gegensätze?«
»Genieß dein Bier, Schatzilein, du wirst es schon noch früh genug erfahren.«
Ich trank mein Bier aus, und dann geschah das Ekelhafte, das überaus Ekelhafte. Sarah hob mich auf und stellte mich unten zwischen ihre Beine, die sie ein klein wenig gespreizt hatte. Da blickte ich in einen Wald von Haaren. Ich machte meinen Rücken steif und spannte die Nackenmuskeln, denn ich ahnte, was kommen würde. Ich wurde in Dunkelheit und Gestank gestoßen. Ich hörte Sarah stöhnen. Dann fing Sarah an, mich langsam vor- und zurückzubewegen. Wie gesagt, der Gestank war unerträglich, das Atmen schwierig, aber irgendwie gab es Luft da drinnen - verschiedene Seitentaschen und Sauerstoffventilation. Ab und zu bumste mein Kopf - die obere Schädeldecke - an den Mann-im-Boot, und dann stöhnte Sarah jedesmal besonders verzückt.
Sarah fing an, mich schneller und schneller zu bewegen. Meine Haut fing an zu brennen, das Atmen wurde schwieriger, der Gestank schlimmer. Ich konnte sie keuchen hören. Mir kam der Gedanke, dass ich um so weniger leiden würde, je schneller ich die Sache beendete. Und so krümmte ich jedesmal, wenn ich hineingerammt wurde, Rücken und Nacken, bog mich in meiner ganzen Länge zu dieser Hakenkurve zusammen und rempelte dabei den Mann-im-Boot so rüpelhaft wie nur möglich.
Plötzlich wurde ich aus diesem grauenvollen Tunnel herausgerissen. Sarah hob mich an ihr Gesicht.
»Komm, du verdammtes Teufelsding! Komm!« forderte sie mich auf. Wein und Leidenschaft hatten sie völlig betrunken gemacht. Ich merkte, daß ich wieder in den Tunnel zurückgestoßen wurde. Schnell schob sie mich vor und zurück. Da holte ich plötzlich tief Luft, um mich größer zu machen, sammelte Speichel in meinen Backen und
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