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Fuck machine: Storys

Fuck machine: Storys

Titel: Fuck machine: Storys
Autoren: Charles Bukowski
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is’ ja nu nix Neues.«
»Scheiße«, sagte Tony.
»Ach Scheiße«, sagte Indianer-Mike. Wir tranken unser Bier.
»Was hältst du vom Mond?« fragte ich Tony.
»Scheiße«, sagte Tony.
»Ja«, sagte Indianer-Mike, »wenn einer hier auf der Erde ‘n Arschloch ist, ist er auch auf’m Mond ‘n Arschloch. Kommt aufs gleiche raus.«
»Auf’m Mars soll’s kein Leben geben, heißt es«, sagte ich.
»Na und?« sagte Tony.
»Oh Scheiße«, sagte ich.
»Noch 2 Bier.«
Tony ließ sie runterschliddern und kam dann nach, um sein Geld zu holen. Ließ es in die Kasse klimpern. Kam zurück.
»Scheiße, ist das heiß. Ich wünschte, ich wär toter als das Genexol von gestern.«
»Wo kommt der Mensch hin, wenn er stirbt, Tony?«
»Scheiße. Wen kümmert das?«
»Glaubst du nicht an den unsterblichen Geist des Menschen?«
»Gequirlte Kacke!«
»Was ist mit Che? Johanna von Orleans? Billy the’, und all denen?«
»Gequirlte Kacke!«
Wir tranken unser Bier und dachten darüber nach.
»Tja«, sagte ich, »ich muß ma’ pissen,«
Ich ging nach hinten zur Toilette, und wie üblich war Petey-die-Eule da. Ich holte ihn raus und fing an zu pissen.
»Du hast bestimmt ‘n kleinen Pimmel« frotzelte er mich an.
»Wenn ich pisse oder meditiere, ja. Aber ich bin’n sogenannter Super-stretch-Typ. Wenn ich abfahre, kommt auf jeden Zentimeter, den ich jetzt habe, sechs.«
»Das is’ ja dann ganz gut; falls du mir nix vormachst. Denn jetzt seh ich schon 5 Zentimeter.«
»Ich laß aber nur den Kopf sehn.«
»Du kriegst ‘n Dollar, wenn du mich deinen Schwanz lutschen läßt.«
»Das is’ nich’ viel.«
»Du läßt mehr sehn als den Kopf. Du zeigst jedes Fitzelchen her von dei’m Schwengel.«
»Ach, fick dich selber, Pete.«
»Wenn dein Biergeld alle is, wirst du schon wiederkommen.«
Ich ging zurück an die Theke.
»Noch zwei Bier«, bestellte ich.
Tony machte seine Routinehandgriffe. Kam zurück.
»Die Hitze ist zum Verrücktwerden«, sagte er.
»Die Hitze läßt dich nur dein wahres Selbst erkennen«, verriet ich Tony.
»Mal sachte! Willst du sagen, ich bin verrückt?«
»Sind wir doch fast alle. Aber das wird geheimgehalten.«
»Na schön, du sagst deine gequirlte Kacke wenigstens ehrlich. Und wie viel Normale gibt’s dann auf der Erde? Gibt’s überhaupt welche?«
»Ein paar wenige.«
»Wieviel?«
»Von den Milliarden?«
»Ja, ja.«
»Na, so 5 oder sechs, würd ich sagen.«
»5 oder 6?« sagte Indianer-Mike.
»Na, dann lutsch meinen Schwanz!«
»Aber«, sagte Tony, »woher will man wissen, daß ich verrückt bin? Und wieso läßt man uns dann frei rumlaufen?«
»Na wir sind eben alle verrückt, und deswegen gibt es nur wenige, die uns kontrollieren können, viel zu wenige, und folglich lassen sie uns einfach verrückt rumlaufen. Mehr können sie momentan nicht machen. ‘ne Weile hab ich gedacht, sie suchen sich vielleicht irgendwo im Weltraum ‘ne Stelle, wo sie leben können, während sie uns vernichten. Aber ich weiß jetzt, daß die Verrückten auch den Weltraum kontrollieren.«
»Und woher weißt du das?«
»Na haben se nich’ auf’m Mond die amerikanische Fahne aufgestellt?«
»Und angenommen, die Russen hätten ihre Fahne auf’m Mond aufgestellt?«
»Das wär dasselbe.«
»Dann bis du unparteiisch?« fragte Tony.
»Ich bin unparteiisch bis zum Wahnsinn jeden Grades.«
Wir wurden still. Tranken weiter. Und auch Tony begann sich einzugießen, Scotch mit Wasser. Er konnte das. Es war sein Laden.
»Gott, ist das heiß«, sagte Tony.
»Scheiße, ja«, sagte Indianer-Mike. Dann begann Tony zu sprechen.
»Wahnsinn«, sagte er, »wißt ihr, daß sich jetzt in diesem Augenblick etwas sehr Wahnsinniges abspielt?«
»‘türlich«, sagte ich.
»Nein, nein, nein… ich meine HIER, in diesem Haus!«
»Ja?«
»Ja. Es ist so irre, daß ich manchmal Angst kriege.«
»Das mußt du mir erzählen, Tony, ausführlich«, sagte ich, immer aufgeschlossen für anderer Leute Schwachsinn.
Tony beugte sich nahe zu uns.
»Ich kenn da einen, der hat ‘ne Fickmaschine. Kein so’n blöder Scheiß wie in diesen Annoncen von den Nackedeiheften. Wärmflaschen mit ersetzbaren Cornedbeefmösen und so’n Quatsch. Der Typ hat wirklich was Tolles zusammengebastelt. ‘n deutscher Wissenschaftler, wir haben ihn gekascht, das heißt, unsere Regierung hat das gemacht, bevor die Russen sich ihn schnappen konnten. Und jetzt müßt ihr dichthalten…«
»Na klar, Tony, bestimmt.«
»Von Braschlitz. Unsere Regierung hat versucht, ihn für den WELTRAUM zu gewinnen.
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