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Fruehlingsherzen

Fruehlingsherzen

Titel: Fruehlingsherzen
Autoren: Jill Shalvis , Vicki Lewis Thompson , Roxanne St. Claire
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weil Ally so gut aussah in diesem Moment. Sie war einfach hinreißend, wenn ihr Temperament mit ihr durchging.
    Aber natürlich ließ sie sich nicht abhalten, sondern folgte ihm. Gemeinsam hoben sie den Ast hoch, während ihnen der Regen ins Gesicht peitschte und sie in Sekundenschnelle durchnässt wurden.
    Ein greller Blitz durchzuckte den Himmel, gefolgt von lautem Donnergrollen. Auf einmal wurde ihm klar, wie gefährlich es für sie beide hier draußen war.
    „Geh zum Jeep!“, schrie er ihr zu, während sie den Ast langsam an den Rand der Straße schleppten. „Ich schaffe es allein.“
    „Wir sind fast fertig!“, schrie sie zurück.
    Chance bewunderte sie. Er wusste, dass sie Angst hatte, aber sie gab ihr nicht nach, sondern hielt tapfer durch. „Du machst dich sehr gut“, hörte er sich zu seiner Überraschung sagen.
    Sie schenkte ihm ein Lächeln, das ihm den Atem nahm. „Danke.“
    Sie hatten fast genügend Platz für den Jeep gemacht, als ein Wagen die Straße heraufgebraust kam. Er fuhr viel zu schnell und viel zu rücksichtslos, und Chance wedelte mit den Armen und schrie, dass der Fahrer das Tempo drosseln sollte.
    Aber nichts geschah.
    Touristen! dachte Chance verärgert. Blöde Touristen, die so ein Unwetter aufregend finden, die Straßen für einen Abenteuerspielplatz halten und ihre eigenen Fahrkünste überschätzen.
    „Chance.“ Ally warf ihm einen ängstlichen Blick zu. „Er fährt zu schnell!“
    „Ally, beweg dich. Lauf!“, schrie Chance.
    Aber sie stand wie hypnotisiert da und rührte sich nicht.
    Der Fahrer bemerkte endlich den Ast und Chance und Ally, die damit kämpften, aber es war zu spät, und Ally stand mitten auf der Straße und war in Gefahr. Mit aller Kraft wirbelte Chanceherum und zerrte so den Ast und Ally mit zum Rand der Straße, wo er selbst stand.
    Ally stolperte und landete nicht weit vom Abgrund entfernt auf Händen und Knien. Der Fahrer bremste ab, verlor aber die Kontrolle über seinen Wagen. Mit einem grässlichen Knirschen prallten die beiden Fahrzeuge gegeneinander. Der Wagen des Fremden kam zum Stillstand, aber der Jeep geriet durch die Wucht des Aufpralls in Bewegung und rutschte langsam auf den Abgrund zu, genau auf die Stelle zu, wo Ally immer noch lag.
    Chance rannte sofort hin und stellte sich zwischen den Jeep und Ally, in einem verzweifelten Versuch, den Jeep irgendwie von seinem Kurs abzulenken. Zu seiner unendlichen Erleichterung entfernte Ally sich hastig aus dem Gefahrenbereich. Chance war sicher, dass er den Jeep immer noch vor dem Sturz in den Abgrund retten konnte, und so nahm er alle Kräfte zusammen und streckte die Hand aus.
    Ein seltsamer Gedanke schoss ihm durch den Kopf. Er riskierte sein Leben für ein Auto. Nur wenige Wochen zuvor hätte er es ohne weiteres Zögern getan. Aber jetzt nicht mehr. Er hatte sich verändert.
    Ally schrie seinen Namen. Er drehte sich zu ihr um, um ihr zu sagen, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauche und dass er sich niemals unnötig in Gefahr bringen würde – jetzt, da er die Wahrheit wusste.
    Sie war der Grund, weswegen er sich verändert hatte.
    Doch während er noch dabei war, sich zu entfernen, bekam der Jeep mehr Tempo, weil das Gelände zum Abgrund hin schräg abfiel. Und als er dann mit nicht zu bremsender Wucht über den Rand kippte, wurde Chance mitgerissen.
    Instinktiv suchte er nach einem Halt und fand ihn in Form eines nassen Astes. Mit aller Kraft klammerte er sich daran, während der Jeep an ihm vorbei in den Abgrund stürzte, Laub und Erde aufwirbelnd. Chance fühlte sich plötzlich unsäglich erschöpft und schloss die Augen.

13. KAPITEL
    E s geht ihm gut, es geht ihm gut, es geht ihm gut“, murmelte Ally immer wieder vor sich hin, um sich Mut zu machen, als sie auf den Rand der Straße zukroch, wo der Jeep und Chance verschwunden waren. Als sie seinen nassen blonden Haarschopf sah, wäre sie fast zusammengebrochen vor Erleichterung.
    Er klammerte sich etwa sechs Meter weiter unten mit beiden Armen an einen Ast, der nicht stabil genug aussah, um ihn zu tragen. Weitere fünfzehn Meter unter ihm stand der Jeep auf einem Felsvorsprung, als ob jemand ihn dort absichtlich geparkt hätte. „Chance!“
    „Ich bin okay“, antwortete er, rührte sich aber nicht.
    Nicht in Panik geraten, sagte sie sich, holte tief Luft und dachte angestrengt nach.
    An der Stelle, wo sie sich befand, konnte der Boden jeden Augenblick abbröckeln und in den Abgrund rutschen. Ally war die Einzige, die Chance
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