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Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Titel: Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)
Autoren: Leonie von Zedernburg
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geschlossenen Tür, dann drehte sie sich schwungvoll um. Nein, sie würde sich nicht den Tag verderben lassen von so einem übel gelaunten Stoffel. Natürlich hatte sie Bockmist gebaut. Aber war das ein Wunder, so wie man in diesem Krankenhaus geschunden wurde?
    Mit einem strahlenden Lächeln trat sie ans Bett. »So, Frau Weißenfels, dann wollen wir erst einmal dafür sorgen, dass es auch ein frohes Weihnachtsfest werden kann«.
    Sie plauderte munter und ohne Rücksicht auf Verluste drauf los.
    Senta, die das Gefühl hatte, dass ihre Birne gleich platzte, verdrehte genervt die Augen.
    Ihr war übel, ihre Blase drückte und sie musste hart an sich halten, um nicht loszubrüllen, während dieser Ausbund an guter Laune sich eifrig an ihrer Hand zu schaffen machte. Was für ein Horror! Hier lag sie festgetackert, hatte tausend Fragen und diese Tante ließ sie einfach nicht zu Wort kommen. Sie erzählte ihr einen Schwank nach dem anderen aus ihrem Leben, ohne auch nur im geringsten auf die Bedürfnisse ihres Opfers zu achten. Und was das Schlimmste war, Senta besaß nicht die Kraft, ihr Einhalt zu gebieten. So ließ sie das Geschwätz stoisch über sich hinwegziehen wie eine Schar schnatternder Gänse, während sie ihren Gedanken nachhing.
    Das Wichtigste war, dass sie an ein Telefon kam. Sie musste sich vergewissern, dass es Lilly gut ging, sonst würde sie noch austicken. Natürlich wäre es auch nicht schlecht zu erfahren, wie sie es geschafft hatte im Krankenhaus zu landen!
    So sehr sie sich bemühte, es war einfach kein Licht ins Dunkel zu bringen. Sie konnte sich gerade noch an das Frühstück mit ihrer Familie erinnern, dann war zappenduster.
    Es war eher unwahrscheinlich, dass sie vom Küchenhocker gefallen war und sich dabei so schlimme Verletzungen zugezogen hatte, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Na ja, so gesehen konnte man so etwas auch nicht mit Gewissheit behaupten. Hieß es nicht immer, dass die meisten Unfälle im Haushalt passierten? Da stellte sich gleich die nächste Frage: Was fehlte ihr eigentlich?
    Hatte die Schwester nicht vorhin erwähnt, dass sie der einzige Insasse des Unfallfahrzeugs gewesen sei? Aha. Senta runzelte konzentriert die Stirn und zuckte dabei unwillkürlich zusammen. »Autsch.«
    Zwei große braune Augen sahen sie erschrocken an. Na, endlich hatte sie die ungeteilte Aufmerksamkeit dieser Quasselstrippe.
    »Tut ihnen etwas weh?«
    Dumme Frage. Hätte sie gefragt, was ihr nicht wehtat, die Antwort wäre sehr knapp ausgefallen. Ihr tat einfach alles weh! Nun gut, sie hatte es nicht anders gewollt.
    »Ja Schwester, mir tut der Kopf weh, sämtliche Knochen, meine Brust, mein Bauch ...! Soll ich weitermachen? Ich könnte da noch so einige Kleinigkeiten aufzählen«, knurrte sie die erschrocken dreinschauende Schwester an.
    Senta fiel auf, dass sie die wenigen Worte schon an den Rand der Erschöpfung gebracht hatten. Sie musste sich also beeilen, wollte sie noch ein paar wichtige Dinge an die Frau bringen.
    »Ich muss dringend Pipi.« Sie sah Schwester Jana flehend an. »Und außerdem wäre es nicht schlecht, wenn ich etwas zwischen die Zähne bekäme. Ich habe das Gefühl, dass mein Bauch nur noch aus einem riesengroßen Loch besteht.«
    Atemlos hielt sie inne. Oh Mann, war das ein anstrengender Vortrag! Hätte sie es nicht besser gewusst, dann hätte sie gesagt, dass der guten Schwester bei ihren Worten sichtlich die Klappe fiel. Seltsam.
    »Na klar. Ich hole ihnen sofort ihr Frühstück. Sie müssen ja am Verhungern sein.«
    Schwester Jana griff sich an die Stirn und war schon halb aus der Tür, als Senta sie mit einem kläglichen: »Halt Schwester. Sie wollen doch sicher nicht, dass ich ins Bett pullere«, aufhielt.
    »Oh, natürlich.« Nach wenigen Schritten gelangte Schwester Jana an eine Tür, direkt neben den beiden Betten, die Senta noch gar nicht aufgefallen war. Sie öffnete sie vehement und verschwand, um kurz danach mit einem triumphierenden Lächeln und einem riesigen Nachttopf in den Händen wieder aufzutauchen.
    »Das haben wir gleich.« Abwartend stand sie vor Senta und schwenkte munter das Gerät des Grauens.
    Senta hätte sich vor Schreck beinahe bepisst. Da sollte sie sich draufsetzen? Das meinte die doch wohl nicht ernst!? Skeptisch blickte sie von der Schwester auf den Pisstopf.
    »Ich kann doch aufstehen«, kam es kläglich aus ihrem Mund. »Dieses Ding da«, sie zeigte mit spitzem Finger auf das Corpus Delicti, »ist wirklich nicht
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