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Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Titel: Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)
Autoren: Leonie von Zedernburg
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in der Art von: »Wie konntest du nur vergessen, genügend Kaviar zu besorgen!«
    »Du hast ja noch geschlafen, als wir ankamen.«
    Jetzt war es Senta, die große Augen bekam. Was sollte das nun bedeuten? Was war da passiert? War etwa dieser Gabriel in der Zwischenzeit aufgetaucht? Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    »Tja, da stand so ein Tablett mit Essen auf deinem Nachttisch.« Wieder eine Kunstpause.
    Großer Gott, dieser Mensch brachte sie noch zur Weißglut. Warum druckste er nur so herum?
    »Ja, und?« Senta wurde es langsam zu dumm. Sie konnte sich keinen Reim auf Lothars Andeutungen machen. Erst, als ein lautes Grummeln unter ihrer Bettdecke erklang, wurde ihr die Bedeutung schmerzlich bewusst. Oh dieser Idiot!
    »Nun, da kam so eine junge Schwester ins Zimmer. Sie hat gefragt, ob sie abräumen kann und ich habe halt Ja gesagt! Du hattest zwar nichts angerührt, aber ich dachte, du hast halt keinen Appetit. Man kann doch schließlich nicht verlangen, dass sie noch mal hier antanzt. Das Mädchen hat sicher auch so Arbeit genug.«
    Er grinste selbstzufrieden. Typisch Lothar, wenn der auch nur von Weitem junges Gemüse sah, setzten bei dem alle Hirnfunktionen aus, weil alles Blut in seinen Schwanz rauschte.
    »Du hast also gedacht?« Sentas Stimme klang ätzend. »Und was soll ich jetzt essen?«
    Sie sah Sam an. »Sagst du mir mal die Uhrzeit?«
    »Gleich vier vorbei!« Er sah seine Mutter skeptisch an. Hoffentlich musste er das nicht ausbaden.
    »Nun, bis zum Abendbrot sind es mindestens noch zwei Stunden, so lange halte ich das nicht aus«, erklärte sie lakonisch und sah dabei Lothar in die Augen.
    »Hier haben sie sicher so was wie eine Cafeteria. Da wirst du nun hingehen und mir etwas Essbares besorgen!« Ihr Ton duldete keinen Widerspruch.
    »Und an was dachte die werte Dame? Was würde dir denn munden?« Lothar zog maliziös die Brauen in die Höhe.
    »Du brauchst dich gar nicht so geschraubt auszudrücken. Hab ich mein Essen zurückgehen lassen, oder du?«
    »Ist schon gut. Ich habe verstanden. Also was soll ich dir holen?«
    »Ist mir egal. Zwei belegte Semmeln, eine Kalbshaxe, Frikadellen, Würstchen ...!«
    »Halt, halt!« Lothar gab sich geschlagen. Er hob in komischer Verzweiflung beide Arme.
    »Am besten nehme ich Sam mit, damit ich deinen Auftrag auch ausführen kann.«
    Sam machte nicht eben den Eindruck, als ob ihn diese Idee zu Begeisterungsstürmen hinriss, aber er setzte sich widerspruchslos in Bewegung. Mit hängenden Schultern trottete er hinter seinem Vater her.
    Die Tür war noch nicht ganz ins Schloss gefallen, das sprudelte Lilly auch schon los.
    »Sag mal, Mami, wie kommt es, dass dieser Gabriel dich gerettet hat? Ich habe gedacht, mich trifft der Schlag, als die Schwestern erzählt haben, wer dein Lebensretter ist! Das ist doch ein merkwürdiger Zufall, oder etwa nicht. Wie konnte der wissen, dass du zu diesem Zeitpunkt dort warst? Der ist doch gar nicht von hier. Was hatte der also da zu suchen?«
    Sie schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund. »Ach Scheiße, Mami. Natürlich bin ich heilfroh, dass er da war. So hatte ich das nicht gemeint.« Sie verstummte abrupt und sah ihre Mutter hilflos an.
    »Ist schon gut, mein Schatz. Ich weiß, wie du es gemeint hast. Leider kann ich dir keine Antwort auf deine Fragen geben. Ich weiß genauso viel wie du.«
    Senta schnaufte ungehalten. Auf die Lösung dieses Rätsels war nicht nur Lilly neugierig.
    »Sei so lieb, Lilly, und belass es dabei, dass du keinem erzählst, dass wir diesen Gabriel bereits kennen.« Sie sah ihre Tochter beschwörend an.
    »So, da sind wir wieder!«  Mit Getöse wurde die Tür aufgerissen und Lothar erschien im Türrahmen, gefolgt von Sam. Beide Männer waren mit Tüten beladen. Einträchtig grinsend traten sie mit ihrer Jagdbeute ins Zimmer und Senta gewann den Eindruck, dass seit der Steinzeit nicht allzu viel Zeit vergangen sein konnte. Sie tauschte mit Lilly einen wissenden Blick.
    Lothars Besorgungen hätten ausgereicht, eine zehnköpfige Familie zu verköstigen. Als es schließlich ans Abschiednehmen ging, wanderten die üppigen Reste mit ins heimische Nest. Zum Glück wurde der geheimnisvolle Lebensretter nicht mehr erwähnt.
    Geschafft. Aufatmend lehnte sich Senta zurück. Sie nahm sich vor diesen erzwungenen Aufenthalt dazu zu nutzen, einmal gründlich nachzudenken. Jetzt hatte sie die Chance, in Ruhe die Ereignisse der letzten Tage Revue passieren zu lassen. Vielleicht gelang es ihr ja endlich, sich
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