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Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Titel: Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)
Autoren: Sophie Andresky
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dressieren. Allerdings sind Hundehalter generell eher führungsorientiert. Anders gesagt: Die wollen dominieren oder dominiert werden. Wer sich freiwillig ein Haustier zulegt, das auf Kommando Bällchen bringt, die Füße unter dem Esstisch leckt und sich auf den Rücken rollt, wenn jemand größer ist oder lauter knurrt, der liebt das Prinzip Master & Servant.
    Ganz anders die Katzenfans. Sie schätzen Eleganz und Geheimnisse. Außerdem wissen sie, was Demut heißt. Wer Katzen hält, ist geduldig wie ein Kaktus und ans Verlieren gewöhnt. Zickig sind in diesen Haushalten nur die Bewohner mit vier Füßen, das Herrchen selbst meckert nicht bei Schnurrhaaren in der Butter, Katzenstreukrümeln in der Badewanne oder zerfetzten Möbeln. So ein Mann weiß Geschenke zu würdigen und angefressene Mäuse im Flur zu entsorgen. Bei dem kann man Wärme und Zuwendung erwarten. Allerdings kommt ein Katzen-Mann manchmal etwas langsam in die Puschen. Wer regelmäßig zwanzig Minuten darauf wartet, dass Medusa es durch die Tür in die Wohnung schafft, der verliert schnell das Maß für Action und Zeit.
    Bleibt die Frage, wen davon ich nun angebaggert habe beim letzten Zahnstein-Termin von Kater Ulysses . Ist doch klar: den falschen, weil Männer-Kategorisierungen alle Quatsch sind und man sie probeficken muss, um herauszufinden, ob sie eine Partnerin wollen oder nur ein weiteres Haustier.

Zombies im Bett
    Wenn es ein Argument für langfristige Beziehungen gibt, dann doch wohl nicht, dass die meisten Männer den Müll runter- und den Bierkasten hochtragen, und auch nicht, dass man von anderen Paaren zu schrecklich lustigen Abenden an der Wii-Konsole eingeladen wird, und schon gar nicht, dass man Sätze mit »wir« anfangen darf (»Wir müssen auf Autofahrten immer so oft auf die Toilette«), sondern doch wohl dieses: regelmäßiger Sex.
    Jeder, der mal eine Weile solo war, findet die Einsamkeit eines Marlboro-Manns eben nicht romantisch, sondern nur öde, und das aufregende Trieb- und Jagdleben einer freien Frau endet oft genug in zahllosen Mojitos an der Bar, ohne dass der sexuell ausgehungerte, charmant lächelnde, geistreiche, geheimnisvolle und umwerfende Diplomat zur Tür hereinkommt und einem gleich am Tresen nach einem tiefen Blick aus seinen feucht schimmernden Knopfaugen explosionsartige Orgasmen durch die kombinierte Dreifingermassage mit Chamäleon-Zungen-Cunnilingus verspricht – und das dann auch einlöst.
    Zu Hause ist derweil alles weit weniger riskant. Es ist von vornherein klar, welchen Mann man abschleppen wird, nämlich den in dem karierten Flanellhemd auf der Couch, der sich gerade über das Making-of von Twilight schlapplacht und der, das wissen wir, auch keine feine Seide dort am Leib trägt, wo er sich wieder genüsslich kratzt. Statt tiefer Blicke unter falschen Wimpern, perlendem Gekicher, geflüsterten Schweinigeleien unter den Riesenlauschern des Barmanns oder engen Strapsen erschöpft sich das Vorspiel in Gesprächen wie diesen:
    Sie: »Es ist Samstag.«
    Er: »Hm.«
    Sie: »Und?«
    Er: »Was?«
    Sie: »Ficken wir heute noch?«
    Er: »Gleich kommt Day of the Dead .«
    Sie: »Wenn ich erst in die Wanne gehe, bin ich müde.«
    Er: »Ooookay.«
    Und dann fummelt er wesentlich länger an der Fernbedienung herum, um seinen Zombiefilm aufzunehmen, als er später auf die Stimulierung ihrer Klitoris verwenden wird. Und sie blättert nackig im Bett wartend noch mal hektisch durch die Glamour , weil da doch dieses Foto von Alexander Skarsgard aus True Blood drin war, an den man ja denken könnte, wenn gleich das Licht ausgeht und auf fünf Minuten Vorspiel fünf Minuten Penetration folgen, bevor man sich darüber unterhält, ob das Original oder das Remake von Day of the Dead lustiger ist.
    Klingt das trostlos! Da möchte man doch gleich das schwarze Lack-Outfit überstreifen und sich in der nächsten Biker-Bar meistbietend auf dem Flipperautomaten versteigern.
    Und dann liest man auch noch so eine Umfrage, wie die des Hamburger Instituts Innofact, die zu dem gruseligen Ergebnis kommt, dass fast die Hälfte aller Paare kreuzunglücklich, stinkesauer und frustriert ohne Ende ist, weil ihr Sexleben so mies verläuft. Die gleiche Studie sagt auch, dass jedes vierte Paar nicht über Sex spricht. (Könnte es da womöglich einen Zusammenhang geben?) Vor allem Frauen, die sonst ständig und über alles schwatzen, plappern und diskutieren, tun es nicht. Zumindest wohl nicht mit dem eigenen Partner. Denn Frauen besprechen
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