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Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni

Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni

Titel: Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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französische Klassenarbeit strotzte von Fehlern, die wie immer dick unterstrichen waren.
    „Ah, Doris!“, begann Mamsell, als sie mit der Klasse die Arbeit durchging. „Du weißt immer noch nicht, dass ,table‘ weiblich ist und nicht männlich. Und das französische ,R‘ kannst du auch nicht richtig aussprechen! Du bist ein sehr dummes Mädchen!“
    „Ja, Mamsell“, sagte die arme Doris kleinlaut.
    „Ach - du machst dich über mich lustig! ,Ja, Mamsell‘ sagst du und tust, als könntest du nicht bis drei zählen!“, schrie Mamsell erbost. „Deine schriftliche Arbeit ist sehr schlecht. Jetzt will ich dich einmal mündlich prüfen. Hast du das Gedicht gelernt? Ja - dann lass es mich hören!“
    Natürlich fiel Doris kein einziges Wort mehr ein. Sie wusste, dass es um alle möglichen Tiere ging, aber wie war der Text?
    „Mamsell, sie hat das Gedicht wirklich gelernt“, sagte Petra ernst. „Ich habe gehört, wie sie es ganz aufsagte, ohne ins Buch zu schauen.“
    „Dann möchte ich es jetzt auch hören“, sagte Mamsell. „Fang an, Doris.“
    Petra saß direkt hinter Doris. Sie flüsterte ihr die erste Zeile ein. Doris fing an - und plötzlich wusste sie, dass sie das Gedicht nur fehlerfrei vortragen konnte, wenn sie es auch spielen durfte!
    Aber ... konnte sie vor Mamsell eine Theatervorstellung geben? Die Lehrerin liebte die französische Dichtkunst und würde sicher glauben, sie wolle sich darüber lustig machen.
    „Nun, Doris, ich warte. Ich warte sehr geduldig“, sagte Mamsell, die im Augenblick alles andere als geduldig war. „Kannst du mir das Gedicht vortragen oder nicht?“
    „Ja, ich kann es“, sagte Doris. „Aber - aber nur, wenn ich es auch spielen darf.“
    „Dann spiel es halt“, sagte Mamsell und war nahe daran, die Geduld zu verlieren. „Wenn du jedoch nicht die Wahrheit gesagt hast, ma chère Doris, dann werde ich mich bei Frau Theobald über dich beschweren.“
    Mit dem Mut der Verzweiflung fing Doris an, das französische Gedicht zu spielen. Sie spielte es auf ihre übertriebene, lächerliche Art. Aber sie machte keinen einzigen Fehler.
    Die Mädchen kicherten vor Vergnügen. Aber sie waren überzeugt, dass Mamsell böse sein würde. Claudine rettete die Situation.
    Sie klatschte begeistert in die Hände, warf den Kopf in den Nacken und brach in ihr lautes, ansteckendes Lachen aus.
    „Oh, ma tante, ma tante!“, rief sie ihrer Tante zu. „Doris ist einfach toll! Wie sie das Gedicht vorgetragen hat - ohne einen einzigen Fehler! Ach, diesen Augenblick werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen!“
    Mamsell setzte ihre Brille fester auf die Nase. Ihr Gesicht veränderte sich. Mit einem Mal lachte sie vergnügt und die Klasse atmete erleichtert auf. Mamsell nahm ihre Brille ab und wischte sich die Lachtränen aus den Augen. „Gut gemacht, Doris, sehr gut gemacht!“, sagte sie. „Eigentlich ist es nicht die übliche Art, ein Gedicht vorzutragen. Trotzdem war es sehr amüsant. Ich will dir deine schlechte Klassenarbeit noch einmal verzeihen; du hast das Gedicht wirklich auswendig gekonnt und du hast es ausgesprochen lustig vorgetragen. Nicht wahr, Claudine?“
    Claudine stimmte zu. „Wir werden unsere Gedichte jetzt immer so vortragen“, schlug sie vor und ihre Augen strahlten vor Vergnügen. Aber das wollte Mamsell nun doch nicht zulassen.
    „Mais non!“, sagte sie. „Doris hat dafür eine ganz spezielle Begabung. Außerdem: Bei einer wirkt das lustig, aber wenn vierzehn, fünfzehn andere das machen, dann ist das gar nicht mehr lustig! Tiens! Schaut auf die Uhr. Wir haben die Hälfte der Stunde mit dieser Doris vertan.“
    Elli hatte herausgefunden, dass Frau Willmer Dina hieß, und sie hielt das sofort für einen wunderschönen und sehr passenden Namen für ihre angebetete Lehrerin. Dina Willmer - so konnte nur eine Dichterin heißen!
    Elli hatte es Angela weitergesagt und Angela hatte es den anderen erzählt. Anneliese und Elli waren immer um Frau Willmer herum und die Mädchen nannten sie jetzt „Dina-Apostel“.
    Anneliese und Elli buhlten beide um Frau Willmers Gunst. Elli war eifersüchtig auf Anneliese, weil diese Gedichte schreiben konnte, und Anneliese war eifersüchtig auf Elli, weil sie fühlte, dass Frau Willmer das hübsche Mädchen vorzog.

Angela und die jüngeren Mädchen
     

    Die kleine Sabine Taler erschien wie befohlen auf dem Handballfeld und zu Mariannes Genugtuung begann sie eifrig zu üben.
    „Siehst du“, sagte Marianne triumphierend zu
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