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Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni

Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni

Titel: Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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wünschen würde.
    „Eh - die Schuhcreme ist im Schrank, im obersten Fach“, wiederholte Angela und ihr Lächeln wurde ein wenig dünner.
    „Die Schuhcreme - ach ja“, sagte Antoinette und ging einen Schritt auf den Schrank zu, aber nur einen Schritt. „Nun - Claudine ist nicht die einzige wundervolle Schwester, die ich habe - da ist Louise. Ah, ich wünschte, ich könnte dir mehr von Louise erzählen. Louise kann großartig stricken, und als sie neun Jahre alt war, da gewann sie ...
    „Fang jetzt lieber mit meinen Schuhen an, Antoinette“, sagte Angela, die langsam die Geduld verlor. Einen Augenblick sah Antoinette gekränkt aus und Angela beeilte sich, sie wieder mit einem süßen Lächeln zu beglücken. Antoinettes Miene hellte sich gleich auf und sie ging noch einen weiteren Schritt auf den Schrank zu. Sie öffnete den Mund, um mit dem Lob über Louise oder eine andere Schwester fortzufahren, aber Angela ergriff ein Buch und tat so, als sei sie sehr beschäftigt.
    „Mach bitte keinen Lärm“, sagte sie zu Antoinette. „Ich muss lernen.“
    Antoinette ging zum Schrank. Sie nahm einen Stuhl und stieg hinauf um an die Schuhcreme zu gelangen. Mit einer Dose in der Hand kletterte sie wieder hinunter. Ein kleines, geheimnisvolles Lächeln umspielte ihren Mund, ein Lächeln, wie man es manchmal bei Claudine sah. Angela bemerkte es nicht.
    Antoinette nahm Bürste und Tuch und machte sich an die Arbeit. Sie drückte Creme auf die Schuhe und verrieb sie kräftig. Dann ging sie mit der Bürste darüber und polierte sie mit dem weichen Lappen. Schließlich hielt sie die Schuhe vor sich hin.
    „Fertig?“, fragte Angela, schaute aber nicht auf, damit Antoinette nicht wieder zu reden anfing.
    „Ja, sie sind fertig“, erwiderte Antoinette. „Soll ich noch ein Paar putzen, Angela? Es macht Spaß, für dich zu arbeiten.“
    Angela war hocherfreut. Aha - Elli würde bald merken, dass sie das Herz Antoinettes genauso schnell gewinnen konnte wie jedes andere.
    „Ja, Antoinette - putze so viele Schuhe, wie du willst“, sagte sie mit einem süßen Lächeln. „Diese hier hast du ja toll geputzt!“
    „Nicht wahr?“, sagte Antoinette. „Es sind ja auch schöne Schuhe! Niemand in der Schule trägt so schöne Kleider wie du, Angela! Du bist viel schicker als all die anderen Mädchen - du könntest eine echte Pariserin sein!“
    „Ich bin schon einige Male dort gewesen, um Kleider zu kaufen“, sagte Angela und wollte gerade anfangen, ihre vielen Kleider zu beschreiben, als Antoinette wieder das Wort ergriff.
    „Ach ja, Kleider - da solltest du einmal meine Schwester Jeanne sehen! Du kannst dir nicht vorstellen, was für wunderbare Kleider sie hat! Und sie macht sie sich alle selber! Sie hat so geschickte Hände und einen fantastischen Geschmack und eine solche ...“
    „Du hast wirklich eine ganze Menge begabter Schwestern!“, sagte Angela ein wenig höhnisch, aber Antoinette schien den Spott nicht zu bemerken.
    „Ja, das stimmt. Aber ich habe dir noch gar nicht von Marie erzählt. Nun - Marie ...“
    „Antoinette, sieh zu, dass du mit den Schuhen fertig wirst, und lass mich bitte weiterarbeiten“, sagte Angela, die jetzt genug über Antoinettes Schwestern gehört hatte.
    Angela sagte es in ihrem liebenswürdigsten Ton und Antoinette strahlte. „Ja, Angela, ja. Ich bin eine ziemliche Plapperbüchse, nicht wahr?“
    „Plappertasche, nicht -büchse“, verbesserte Angela. „Jetzt mach aber weiter. Es ist nett, dir zuzuhören, aber ich muss wirklich arbeiten.“
    Antoinette sprach kein Wort mehr, sondern beschäftigte sich eifrig mit drei weiteren Paar Schuhen. Sie stellte sie in die Ecke und warf die leere Dose in den Papierkorb. „Ich bin fertig, Angela“, sagte sie. „Ich gehe jetzt. Morgen brauchst du mich doch wieder, nicht wahr?“
    „Ja, komm morgen um dieselbe Zeit.“ Angela setzte wieder ihr strahlendes Lächeln auf. „Du hast meine Schuhe wunderbar geputzt. Vielen Dank!“
    Antoinette schlüpfte wie eine Maus aus dem Zimmer. Am Ende des Ganges begegnete sie ihrer Schwester. „Wo bist du gewesen, Antoinette?“, fragte Claudine und zog erstaunt die Augenbrauen in die Höhe. „Du darfst nicht in die Zimmer der älteren Schülerinnen gehen, wenn du nicht gerufen wirst.“
    „Ich habe die ganzen Schuhe von Angela geputzt“, sagte Antoinette mit ernstem Gesicht. Dann blickte sie sich um, ob jemand in der Nähe war, und sprudelte einige Sätze in Französisch hervor.
    Claudine lachte hell
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