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Fremde Männer küsst man nicht!

Fremde Männer küsst man nicht!

Titel: Fremde Männer küsst man nicht!
Autoren: MICHELE DUNAWAY
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Angela. „Sie werden bestimmt irgendwann Ihre eigenen Mitarbeiter bekommen. Sprechen Sie Reginald einfach darauf an.“
    Mit anderen Worten, Christina mochte ihm seine Beförderung weggenommen haben, da würde sie nicht auch noch seine Anwaltsgehilfin bekommen.
    Angela sah kurz zwischen ihnen beiden hin und her, als wäge sie ab, wie sie die Situation am besten entspannen könne. „Ich bleibe noch bis Weihnachten. Danach werde ich für mindestens drei Monate in Schwangerschafts- und Mutterschaftsurlaub sein.“ Ein Lächeln breitete sich auf einmal über ihr Gesicht aus. „Es ist mein erstes Kind. Ein Mädchen.“
    „Ich habe auch eine Tochter“, sagte Christina auf der Suche nach einem gemeinsamen Thema. „Bella ist acht.“
    „Hm.“ Bruce räusperte sich hörbar, bevor Angela antworten konnte. „Das ist ja alles schön und gut. Aber wir haben zu tun.“
    „Ich habe alle Akten hier aufgebaut“, informierte Angela ihn. „Und deine Nachrichten sind alle dort. Brauchst du sonst noch irgendetwas?“
    „Nein, danke“, antwortete Bruce. „Mach dann bitte die Tür hinter dir zu.“
    „Natürlich. War nett, Sie kennenzulernen, Miss Jones.“
    Als Angela den Raum verlassen hatte, drehte Christina sich um und sah Bruce vorwurfsvoll ins Gesicht.
    „Was ist denn?“, fragte er unschuldig.
    „Ein Wunder, dass Sie sie nicht als Ihr Eigentum gebrandmarkt haben, bevor sie mich trifft. Ich sage Ihnen mal etwas, Bruce. Machen wir es einfach kurz und schmerzlos. Lassen Sie all Ihren Frust und Ihre Wut gleich jetzt raus. Ich habe Ihnen nicht nur die Teilhaberschaft, sondern auch die Mitarbeiterin genommen. Geben Sie einfach zu, dass Sie stinksauer sind. Ein reinigendes Gewitter, Sie wissen schon. Danach können wir vielleicht wirklich zusammenarbeiten. Schließlich haben wir, wie Sie ganz richtig bemerkten, eine Menge Arbeit vor uns.“
    „Psychologie haben Sie wohl auch noch studiert, was?“ Er setzte sich demonstrativ an den Tisch, während Christina stehen blieb. „Sie haben recht, klären wir besser ein paar Sachen jetzt gleich. Ich bin ein Lancaster und direkter Nachkomme des Kanzleigründers. Roy Lancaster ist mein Großvater. Sie haben doch sicher vom Fall Wedlock gegen Storm gehört? Das war sein Plädoyer, und nur ein einziger der Richter war danach anderer Meinung.
    Ich komme aus einer Familie, deren Mitglieder seit diversen Generationen Anwälte sind. Ich war Jahrgangsbester an der Uni, und ich hatte die höchste Punktzahl bei meinem Examen. Ich hätte überall arbeiten können.“
    Sie hob den Kopf. „Kommen Sie auf den Punkt.“
    Sein rechter Mundwinkel zuckte verdächtig. „Sagen Sie mir, warum ich sauer sein sollte. Nur weil ich jetzt ein Jahr länger auf die Teilhaberschaft warten muss? Wenn ich mal alt und grau sein werde, wird das hier immer noch meine Kanzlei sein, die ich weitervererben kann. Sie wird dann meinen Kindern, meinen Söhnen und Töchtern gehören. Also lassen Sie Ihre alberne Pseudopsychologie stecken. Ich ärgere mich kein bisschen deswegen. Sie liegen völlig daneben.“
    Er hielt für einige Sekunden inne, und Christina wusste, der Herr Prozessanwalt war noch nicht fertig. Er hatte gerade erst angefangen.
    Obwohl sie nicht allzu versessen auf diese Auseinandersetzung war, fand sie sie doch unerwartet erfrischend. Dieser Mann war von messerscharfer Intelligenz. Er hatte sich voll unter Kontrolle, auch wenn er verbale Hiebe austeilte. Das fand sie faszinierend, wie sie sich eingestehen musste.
    „Hm“, fuhr er endlich fort. „Mal sehen, wie schlau Sie wirklich sind. Vielleicht kriegen wir wirklich ein reinigendes Gewitter hin, damit wir vernünftig miteinander arbeiten können. Erzählen Sie mir doch mal, mit wem ich es überhaupt zu tun habe. Ich war in Indianapolis, als Sie Ihr Vorstellungsgespräch hatten. Das ging ja alles ziemlich flott mit Ihrer Einstellung.“
    „Stimmt.“
    „Wie viele Fälle haben Sie in letzter Zeit gewonnen?“
    „Steht alles in meinem Lebenslauf. Ich bin sicher, man erlaubt Ihnen, sich den durchzulesen. Oder ich bringe Ihnen morgen eine Kopie mit. In meiner letzten Kanzlei war ich als Junior-Teilhaberin auf dem besten Weg zur Senior-Teilhaberin.“
    „Und Sie fühlen sich qualifiziert genug, um hier zu arbeiten?“
    „Natürlich. Ich war ja nicht die einzige Bewerberin, die am Schluss in die engere Wahl kam. Reginald Morris war offenbar der Meinung, ich sei die Beste von ihnen. Bei meinem Harvard-Studium war ich Jahrgangsbeste. Sie können
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