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Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires

Titel: Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires
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ab und schüttelte sein rot-gelbes Federkleid. Sam presste die Lippen aufeinander. Luke hatte hier nicht das Sagen. Sie hatte es.

    Er nahm sie bei den Schultern und schüttelte Sam wie eine Lumpenpuppe. Ein harter Zug lag um seinen Mund, und in seinen Augen wütete ein Sturm. »Wo ist Steele?«
    Verdammter Bradley! Sie hatte ihn zuerst den Vertrag unterschreiben lassen wollen, aber er ließ ihr keine Wahl. Seine Nähe bereitete ihr Beklemmung. Aber nicht nur seine - die Nähe jedes Mannes. Ihn im Stillen verwünschend, platzte sie heraus: »Ihr blickt ihm ins Gesicht.«
    Er ließ sie los, als hätte er sich verbrannt. Geschockt schüttelte er den Kopf. »Was? Was tue ich?«
    Sam kochte vor Wut - auf sich selbst und auf ihn. Solange er nichts unterschrieben hatte, konnte er ihr seine Hilfe verweigern.
    » Ich bin Sam Steele. Seid Ihr jetzt zufrieden?«
    Krächz. » Sam Steele. Sam Steele.«
    Luke dachte nach und schüttelte dann wieder den Kopf. »Wie ist es möglich, dass Ihr Sam Steele seid?«
    Krächz. » Sam …«
    Luke fuhr herum. »Halt den Schnabel, blödes Federvieh!«
    Carracks streckte ihm die Zunge heraus, wandte sich dann demonstrativ ab und knabberte angelegentlich an seinen Gitterstäben. Sam seufzte. Wenn sie doch auch allem Unangenehmen so einfach den Rücken kehren könnte.
    »Mein richtiger Name ist Samantha Fine, aber da das ein alberner Name für einen Piraten ist, habe ich mir einen anderen zugelegt.«
    Zum ersten Mal ließ Luke seinen Blick aufmerksam
durch die Kabine wandern, und Sam tat es ihm nach, versuchte, sie mit seinen Augen zu sehen: den mit Spitze bespannten Wandschirm in der Ecke, die peinliche Sauberkeit und Ordnung, auf der Sam auch, was das übrige Schiff anging, bestand. Natürlich war das Bett ebenfalls makellos - bis auf die Falten, die entstanden waren, als Sam von Bradley darauf gestoßen wurde. Sie konnte den Wunsch, die Decke glatt zu streichen, nur mit Mühe unterdrücken.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Bradley. »Wie kann es sein, dass niemand weiß, dass Sam Steele eine Frau ist?«
    Sie seufzte gereizt. »Wenn wir ein Schiff erobern oder in einem Hafen anlegen, nimmt jedes Mal ein anderes Mannschaftsmitglied den Namen an. Auf die Weise hat jeder eine andere Vorstellung von Steele.« Sie ging wieder zum Tisch.
    »Und Ihr bleibt anonym.«
    »So ist es.«
    »Das erklärt die widersprüchlichen Beschreibungen. Einmal war er fett, ein anderes Mal hager. Einer beschrieb seine Hände als vom Alter verformt, unfähig ein Schiff zu lenken.«
    Das waren die Hände von Trevor, dem Koch. Sam erinnerte sich noch, wie er es genossen hatte, Steele zu spielen. Nie zuvor hatte sie ein solches Leuchten in seinen wässrig blauen Augen gesehen. Sie nahm sich vor, ihm bald wieder die Gelegenheit zu geben.
    Nachdem Luke sich beruhigt zu haben schien, kam Sam auf ihr Anliegen zurück: »Können wir jetzt zur Unterzeichnung
des Vertrages kommen, nachdem Ihr nun Bescheid wisst?«
    »Ich weiß gar nichts!«, fuhr er auf. »Warum Dervish? Was will Steele … was wollt Ihr von Dervish?«
    Sie hatte nicht die Absicht, Luke Bradley ihre Beweggründe zu offenbaren. Er wusste alles, was er wissen musste. Ihre Vergangenheit war allein ihre Sache. Sie würde ihren Kummer keinem Mann anvertrauen, der nicht besser war als die Männer, die ihre Familie ermordet hatten.
    »Er hat mir etwas gestohlen«, antwortete sie kurz angebunden.
    »Und das wollt Ihr wiederhaben.«
    Schmerzliche Erinnerungen stiegen in ihr auf. »Was er mir gestohlen hat, ist weder wiederzubeschaffen noch zu ersetzen. Es geht mir nicht um einen Schatz - es geht mir um Rache.«
    Lange, schlanke Finger spielten mit den Spitzen seines Schnurrbarts. »Das erklärt den Namen Eures Schiffes. Nicht besonders originell, Schätzchen.« Er lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme. »Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr, weil Dervishs gegen mich aufgewiegelte Mannschaft mich als Futter für die Haie ins Meer geworfen hat, davon ausgegangen seid, dass ich Euch bereitwillig bei Eurer Vergeltung zur Seite stehen würde?«
    »Ja.«
    »Aha.« Er drehte einen der Stühle zu sich um und setzte sich rittlings darauf. »Ist Euch nicht aufgefallen, dass das Jahre zurückliegt und ich keine Rache geübt habe? Wenn
ich ihn um meinetwillen nicht gesucht habe - warum sollte ich es dann für Euch tun?«
    Natürlich hatte sie das bedacht, aber seine Worte machten ihr Angst. Er musste ihr einfach helfen. Sie spielte ihre Trumpfkarte aus. »Weil Ihr
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