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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft
Autoren: Joyce Brenda
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voranzugehen.
    Sie schüttelte den Kopf und kniff die schönen grünen Augen zusammen. „Sie zuerst.“ Dann lächelte sie kühl. „Ich kehre meinen Feinden niemals den Rücken zu.“
    Im Stillen zollte Clive ihr Beifall. Dennoch war er besorgt, dass sie noch irgendwo eine Waffe verbergen könnte.
    Woods seufzte. „Robards, bleiben Sie da, wo Sie sind. John, bitte kehren Sie auf Ihren Posten vor der Tür zurück.“ Beide Soldaten gehorchten, und der Gouverneur ging mit finsterer Miene zurück in den Salon.
    La Sauvage wollte ihm folgen, aber Clive hatte ihr leises Lächeln bemerkt und packte sie am Arm. „He! Was haben Sie vor?“, fragte sie ihn.
    Sehr leise, sodass Woods ihn nicht hören konnte, fragte er: „Sie sind unbewaffnet, oder?“
    Sie sah ihm in die Augen. „Bin ich verrückt? Natürlich bin ich unbewaffnet.“
    Sie blinzelte kein einziges Mal. Sie errötete nicht. Sie sah ihm fest in die Augen. Und dennoch wusste er ohne jeden Zweifel, dass sie log.
    Er packte sie fester. Sie begann zu protestieren, versuchte, sich loszureißen, doch er hielt sie fest. „Ich bitte um Verzeihung“, sagte er kalt und spürte, wie ihm vor Wut das Blut ins Gesicht stieg. Mit der freien Hand umfasste er ihre Taille und erwartete, unter dem Hemd eine weitere Pistole zu erspüren. Stattdessen stellte er verblüfft fest, wie schmal ihre Taille war. Wenn er es versuchte, könnte er sie vermutlich mit beiden Händen umfassen.
    „Nehmen Sie Ihre Pfoten von mir weg“, fuhr sie ihn empört an.
    Er achtete nicht auf sie, ließ eine Hand über ihren Rücken gleiten und versuchte nicht daran zu denken, noch tiefer zu fassen. Sie begann, sich zu wehren. „Lüstling!“
    „Halten Sie still“, murmelte er und tastete die andere Seite ihrer Taille ab.
    „Sind Sie jetzt glücklich?“, fragte sie und wehrte sich mit hochrotem Kopf weiter gegen ihn.
    „Sie erschweren dies hier unnötig“, sagte er und hielt dann inne. An der linken Seite ihrer Hüfte hatte sie etwas unter dem Hemd befestigt.
    Sie versuchte, sich zu befreien.
    Er sah sie an, ließ eine Hand unter ihr Hemd gleiten und ertastete die Spitze des Dolches, der auf Höhe ihrer Rippen hing.
    „Verdammt sollen Sie sein!“, wisperte sie und versuchte, sich ihm zu entwinden.
    Zu seinem Entsetzen fühlte er die schwere Rundung einer nackten Brust an seiner Hand, als er versuchte, das Messer zu lösen.
    Sie erstarrte, und er ebenso.
    „Bastard!“ Sie riss sich los.
    Er versuchte, ruhig zu atmen, und seine Erregung zu ignorieren. Unter diesem weiten, übergroßen Hemd gab es einen verlockenden Körper, der einer reifen Frau gehörte. Er schob ihren Dolch in seinen Gürtel. Es dauerte einen Moment, ehe er sprechen konnte. „Sie haben gelogen!“
    Sie warf ihm einen wütenden Blick zu und trat hinter Woods in den Salon.
    Er hoffte, dass sie nicht noch irgendwo ein Stilett versteckt hatte, vielleicht an ihrer Hüfte oder ihrem Schenkel. Er verstand nicht, warum er so auf ihren Körper reagierte, der so schlank und doch so weich wirkte. Schließlich hatte er unzählige schöne, betörende Frauen besessen. Er gestattete sich dieses Verlangen, wann immer es passend schien. Ganz bestimmt war er kein grüner Junge mehr, der seine Lust kaum beherrschen konnte. Er wollte nichts, weder jetzt noch sonst irgendwann, für La Sauvage empfinden. Aber diesmal hatte ihn sein Körper im Stich gelassen.
    Das gefiel ihm gar nicht.
    Er schlenderte in den Salon und ließ die Tür offen. Der Gouverneur hatte einen großen Lehnstuhl als Sitzgelegenheit gewählt, sodass er überaus würdevoll wirkte. Er bedeutete ihr zu sprechen, mit einer abrupten und irgendwie respektlosen Geste.
    Sein Benehmen verärgerte Clive. Offensichtlich hatte Woods seine Entscheidung bereits getroffen, und nichts, was La Sauvage sagte oder tat, würde irgendetwas daran ändern.
    Aber sie begann zu weinen, und die Tränen rannen haltlos über ihr atemberaubendes Gesicht. Er wusste, das war Teil ihres Plans, doch er wusste auch, dass dieser aus Furcht und Verzweiflung geboren war.
    „Gib ihr eine Chance“, sagte er zu Woods.
    „Das muss ich nicht tun“, versetzte der knapp.
    „Bitte“, flüsterte sie. Ihre Stimme klang leise und sehr weiblich, wie ein Flehen, und sie faltete die Hände vor dem Körper wie zum Gebet. Bei dieser Geste straffte sich ihr Hemd über einer überraschend vollen Brust. Clive war sofort abgelenkt und starrte sie an, und Woods machte es ebenso. Offensichtlich war auch er nicht immun gegen
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