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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie
Autoren: Mary Scott
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Maurice eine Miene tiefgründigen Ernstes auf und ließ eine scharfsinnige, boshafte Bemerkung über die unselige Gelegenheit fallen, bei der sich Freddie, die keinen Alkohol mochte, in einem kritischen Augenblick richtig betrunken hatte. Heute fiel es ihr nicht mehr schwer, in das allgemeine Gelächter mit einzustimmen, denn wenn sich Freddie auch nicht verändert hatte, so war sie mit der Zeit doch etwas gewitzter geworden. Und dann, sagte sie sich, war sie ja jetzt auch auf Nummer Sicher: beschützt von Jonathan, wie sie es war, konnte ihr nichts mehr passieren.
    »Was hast du eigentlich getan, um dir soviel hingebungsvolle Liebe zu verdienen?« fragte ihn Angela später unter vier Augen, und auf ihrem Gesicht lag verhaltener Spott. In Wahrheit ließ sie die Zuneigung zu ihrer jüngeren Schwester so manchesmal die Geduld mit diesem ruhigen Mann verlieren, der seinen vorgezeichneten Weg mit, wie sie fand, größerem Selbstvertrauen ging, als es irgendeinem Menschen von Rechts wegen erlaubt sein sollte.
    Seine Antwort jedoch entwaffnete sie, denn er sagte ernsthaft: »Ich habe mir diese Frage ziemlich oft selbst vorgelegt und keine Antwort darauf gefunden. Ich hab’ überhaupt nichts getan, außer sie zu lieben.«
    Angela wurde weich, wie meistens, wenn sie eine ihrer scharfen spöttischen Bemerkungen vom Stapel gelassen hatte. Sehr freundlich lächelte sie zu ihm auf und sagte: »Nun ja, mindestens solltet ihr beide euch über eure eigenen Absichten jetzt klargeworden sein. Mehr als drei Jahre. Das schlägt vielleicht nicht gerade Jakobs Rekord, ist aber für die moderne Zeit ganz beachtlich. Und Freddie ist zweiundzwanzig. Ziemlich alt schon. In diesem Alter habe ich geheiratet — die grünen Jahre waren vorbei.« Der rasche Blick, den sie auf ihren Mann warf, sagte deutlich genug, daß in ihrem Falle alles gut ausgegangen war. Dann lebhaft: »Und jetzt auf zum Hochzeitstag! Ich bin teils gekommen, um Pläne zu schmieden. Stephen und ich möchten Freddie gern bei uns heiraten lassen. Eine stille Landhochzeit zwar, aber immer noch besser als in einer Mietwohnung.«
    Ihr Ton besagte: »Wenigstens ein Zuhause«, denn sie wußte, wie verzweifelt sich Freddie jahrelang nach einem Heim gesehnt hatte, nach einer Familie, nach dem ganzen normalen Hintergrund, der den Standishs nie in den Schoß gefallen war. Angela selbst hatte in dieser Wohnung geheiratet und das Beste daraus gemacht, doch sie konnte sich gut daran erinnern, wie sehr Freddie über das Fehlen eines konventionelleren Rahmens geklagt hatte.
    Auch Jonathan erinnerte sich daran: »Das wäre das beste«, sagte er verständnisvoll. »Genau das täten wir beide am liebsten.«
    »Natürlich hätte sie, wenn die Hochzeit hier vor sich ginge, massenhaft Verehrer und dankbare Patienten um sich herum. Bist du schon mal einem Menschen begegnet, der so viele Freunde hat?«
    »Nie.« Sein Ton war ein bißchen trocken. »Ich rechne darauf, daß die Praxis enorm anziehen wird.«
    »Worüber redet ihr beiden denn?« erkundigte sich Freddie und hakte sich bei Angela ein.
    Jonathan antwortete leichthin:
    »Ich erkläre nur gerade, weshalb ich dich heirate — um mehr Patienten anzulocken.«
    »Als ob du noch nicht genug hättest.« Jetzt, da sie Jonathan fest am Bändel hatte, konnte sie leicht darüber lachen. Als die Gesellschaft sich später in alle Winde verteilt hatte, saßen Angela und sie noch am Kamin und unterhielten sich. Taktvollerweise hatte Stephen behauptet, schläfrig zu sein, und die beiden allein gelassen. Nach einer kurzen Weile sagte Angela: »Wann endlich wirst du Jonathan von seiner Qual befreien? Warum nicht jetzt gleich an Ort und Stelle das Datum festlegen?«
    Freddie zögerte. »Kannst du das begreifen? Ich hab’ einen ziemlichen Bammel davor.«
    »Bammel, wieso? Erzähl mir jetzt bloß nicht, nach all den Jahren hätte er noch einen Nebenbuhler bekommen.« Angela sagte das jedoch leichten Herzens, denn Freddie war von Natur aus treu, und Gott wußte, daß es während der letzten Jahre zahlreiche günstige Gelegenheiten gegeben hatte, abtrünnig zu werden.
    »Natürlich nicht. Spotte nicht, Angela. Du weißt sehr gut, daß das nie in Frage käme.«
    »Warum dann dieses mädchenhafte Zaudern?«
    »Irgendein Gefühl, daß irgendwas dazwischen kommen könnte, wenn wir sagen nächsten Monat oder ein bestimmtes Datum festlegen. Wäre es nicht vielleicht besser, eines Morgens einfach in eine Kirche zu gehen und sich trauen zu lassen und niemand ist
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