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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie
Autoren: Mary Scott
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aus, daß Jonathan ihr einen kleinen Klaps versetzte und rasch unterbrach: »Nur Mut! Uns steht keine größere Operation bevor, sondern nur eine Hochzeit.« Dann jedoch bewogen ihn die schrecklich albernen Gedanken, die ihn insgeheim so lange gequält hatten, zu der sehr ruhig gestellten Frage: »Was ist los, Freddie? Haben wir zu lange gewartet? So lange, daß du’s jetzt leid geworden bist?«
    Statt zu antworten, sah sie ihn an. Dann sagte sie schnell: »Gut. In genau vier Wochen. Das wird Angela großartig passen und auch weit genug von der gefährlichen Zeit weg sein.«
    Nur zu verständlich, daß diese versteckte Anspielung Jonathan verwirrte; geduldig fragte er, welche besondere Gefahr Angela im Augenblick denn bedränge. Als Freddie es ihm auseinandersetzte, pflichtete er bei: »Dann je schneller, desto besser. Warum einen ganzen Monat warten?«
    »Oh, aber ich muß«, rief Freddie aufgeregt. »Ich muß Besorgungen machen. Ich werd ’ mir wie im siebten Himmel vorkommen. Bevor Angela wegfuhr, haben wir eine unheimlich lange Liste ausgeknobelt, und Vater hat mir einen wirklich märchenhaften Scheck gegeben. Habe ich nicht einen wunderbaren Vater, Jonathan?«
    Dr. Blake versuchte Begeisterung zu heucheln, aber ohne großen Erfolg. Einfach genug, dachte er, ein wunderbarer Vater zu sein, wenn das bedeutete, in den psychologisch genau richtig gewählten Augenblicken aufzukreuzen, aller Welt mit Champagner zuzuprosten, vollendet charmant und amüsant zu sein und dann gnädig von der Bühne abzugehen, nachdem man einen riesigen Scheck als Geschenk dagelassen hat. Nicht im geringsten schwierig, wenn man zufällig ein reicher, attraktiver Mann war.
    Aber Jonathan konnte sich sehr gut an alles, was er von Stephen über die unglückliche Kindheit der Standishs aufgeschnappt hatte, erinnern: über den entzweiten Haushalt; über den Vater, der gerade nur so lange abwartete, bis sich seine finanzielle Lage zufriedenstellend glättete und dann die erste Gelegenheit ergriffen hatte, der Armee beizutreten. Er verließ Frau und Kinder wohlversorgt, sagte sich aber endgültig von ihnen los und verzichtete auf jede Verantwortung, außer in finanzieller Hinsicht. Er war sehr gut dabei gefahren. Und die unverdiente Folge war, daß eine Tochter, die niemals Familienbande oder Elternliebe kennengelernt hatte, nun mit leuchtenden Augen fragte: »Habe ich nicht einen wunderbaren Vater?«
    Weder Stephen noch Jonathan beurteilten die Situation ganz unparteiisch, denn Maxwell Standish hatte eine Menge erdulden müssen, ehe der Tag kam, auf den er so lange gewartet hatte. Er heiratete die schöne Alicia, als sie achtzehn war, und zwar im guten Glauben, mit seiner Hilfe würde sie langsam erwachsen werden. Zu seiner Bestürzung mußte er jedoch erfahren, daß sie dazu gar nicht imstande war. Mit Dreißig war sie noch genauso schön, so eitel und egoistisch wie zu der Zeit, als er sie liebevoll seine Kindsbraut genannt hatte. Mit ungeheurer Erleichterung zog er schließlich den Schlußstrich unter das Ganze.
    Freddie zeigte Jonathan den Scheck. »Nie hätte ich mir soviel träumen lassen. Den ganzen Tag einkaufen und am Abend heimkehren, und du kommst und... Aber nein, ich darf dir meine Einkäufe ja nicht zeigen. Das soll eine großartige Überraschung für dich werden, wenn wir erst verheiratet sind. Eine märchenhafte Zeit wird das werden — lang im Bett bleiben, keine Pflichten, keine Hetze und...«
    In diesem Augenblick läutete das Telefon. Jonathan hob ungeduldig den Hörer ab. Da ihm ohnehin nur so wenig Zeit für seine Liebste blieb, verdroß ihn jede Unterbrechung. Er reichte ihr den Hörer. »Ein Ferngespräch. Ziemlich schwer zu verstehen. Miss Standish wird am Apparat verlangt.«
    »Das wird das Telefonfräulein in Winslow sein. Angela ruft sicher an, um mir zu sagen, daß sie gut heimgekommen ist«, sagte Freddie, und dann mit verwirrter Stimme: »Wer ist am Apparat? Sagten Sie Baker? Ah, der gute alte Mr. Baker, den ich gepflegt habe... Wie geht’s Ihnen denn jetzt?... Oh, ich bedaure. Nicht Mr. Baker. Ich kann kaum etwas verstehen.«
    Die Stimme am anderen Ende versuchte zu erklären. »Hier spricht Jock Baker, Miss Standish. Ich rufe von Rimunui an...«
    » Rimunui ?« Plötzlich ging ihr ein Licht auf, und Freddie sagte: »Aha, die Farm. Vaters Farm. Tut mir leid, daß ich mich so dumm angestellt habe, aber die Verbindung ist entsetzlich schlecht. Wollten Sie Vater sprechen? Er ist schon vor zwei Tagen weg. Ich
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