Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Titel: Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty
Autoren: Irene Zimmermann
Vom Netzwerk:
völlig anderen Zeiten und ich darf geschlagene zwanzig Minuten warten. Einen Augenblick lang überlege ich, ob ich laufen soll, aber weil es zu regnen beginnt, stelle ich mich lieber ins Wartehäuschen.
    Ich will gerade mein Handy rausziehen und Tom anrufen, da fällt mein Blick auf eine Zeitung, die irgendwer in den Mülleimer neben der Bank geworfen hat. Wie witzig:
    Unser Traumpaar des Monats heißt Tom und Tanja , lese ich, als ich mich vorbeuge. Das muss ich Tom und Tanja erzählen! Aber dann sehe ich das Foto darunter und muss mich ganz schnell hinsetzen, weil sich alles um mich herum zu drehen beginnt. Das kann nicht wahr sein!
    Mit zitternden Fingern fische ich das Blatt aus dem Müll, kümmere mich nicht um den entsetzten Blick eines älteren Paares und atme tief durch. Eindeutig: Das Foto zeigt Tom und Tanja – meinen Tom und meine Tanja – auch noch glücklich lachend. Sie hat den Arm um ihn gelegt, ist total gestylt, mit blonden Strähnchen, ohne Brille, mit den Ohrhängern aus Lapislazuli, die ich ihr zum Geburtstag geschenkt habe.
    Ich kenne das Foto gut. Nadine, Simons damalige Freundin, hat es gemacht. Wir waren zu fünft im Schlossgarten: Simon, Nadine, Tanja, Tom und ich. Es war ein Nachmittag in den Sommerferien gewesen, wir saßen auf der Schlosstreppe, alberten herum, und irgendwann war Nadine auf die Idee gekommen, ihren neuen Fotoapparat einzuweihen. Weil Tanja dauernd rumgejammert hatte, sie würde sich mal ein richtiges Starfoto wünschen, hatte Nadine sie aufwendig geschminkt und dann jede Menge Fotos gemacht. Unter anderem auch dieses. Bloß: Auf dem Original stehe ich rechts neben Tanja, aber jetzt fehle ich!
    Irgendwie habe ich das entsetzliche Gefühl, dass mir der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Mir wird übel, aber ich streiche die Zeitung glatt und zwinge mich, den Artikel darunter zu lesen:
    Aus den vielen Tausend Einsendungen zu unserem Traumpaar-Contest , so erfahre ich, haben wir für euch den coolsten Boy und das süßeste Girl ausgesucht: Tom und Tanja. Hallo, ihr zwei! Da staunt ihr, was? Ihr habt jetzt die Superchance, an unserem Mega-Event teilzunehmen, und mit ein bisschen Glück werdet ihr das »Traumpaar des Jahres« in einer angesagten Location auf dem Bavaria-Filmgelände in München.
    Mit fliegenden Fingern wähle ich Toms Nummer, während ich fassungslos lese: » Tanja ist meine ganz große Liebe«, sagt Tom. »Erst vor Kurzem hat es bei uns gefunkt, aber wie! Mit Tanja ist alles der pure Wahnsinn und ... «
    Ein heftiger Windstoß schlägt die Zeitung um, aber ich habe genug gelesen. Das hätte ich mir nicht in meinem schlimmsten Albtraum vorstellen können! Dass Tom und Tanja hinter meinem Rücken ...
    »Das hätte ich nie von dir gedacht!«, schluchze ich ins Telefon, aber es ist nur die Mailbox, die sich meldet. »Und dann bist du auch noch zu feige, mir zu sagen, dass es zwischen uns aus ist.«
    Dann wähle ich Tanjas Nummer ... aber es ist besetzt. Garantiert telefoniert sie mit Tom!, denke ich. Die beiden überlegen sich jetzt bestimmt, was sie mir sagen sollen und wie sie mir erklären können, dass sie sich lieben und dass ich ... Und Anette hat alles gewusst, so schießt es mir durch den Kopf, denn mir fällt das Telefonat ein, das ich belauscht habe. Tom und Tanja ...
    Ich habe nicht bemerkt, dass inzwischen die Straßenbahn gekommen ist. Irgendjemand fragt, ob er mir helfen könne, aber ich schüttle nur den Kopf, greife mir die Zeitung, die ein Windstoß auf den Bürgersteig geweht hat, stopfe sie in meinen Rucksack und renne los, durch den strömenden Regen, auf die andere Straßenseite zur Bushaltestelle. Ich muss sofort mit Tanja sprechen!

    »Pst«, macht Frau Ostertag, als sie mir die Tür öffnet. »Tanja ist gerade eingeschlafen. Henri, was ist denn mit dir los? Du siehst ja total fertig aus. Hat es dich auch erwischt?«
    »Erkältung«, erklärt Simon und steht plötzlich hinter ihr. »Tanja hat sich ’ne gewaltige Erkältung eingefangen.«
    »Ich hab ihr gestern Abend gleich gesagt, dass sie besser daheimbleiben soll.« Tanjas Mutter faltet beschwörend die Hände. »Aber nein! Man kann ja sagen, was man will! Kaum hat dein Tom angerufen, da musste sie unbedingt noch spätabends mit dem Rad zu dir fahren. Bei diesem Sauwetter! Dann braucht sie sich über die Halsschmerzen heute Nacht ja auch nicht zu wundern.«
    »Tanja war nicht bei mir! Und von Tom habe ich auch nichts gehört!« Ich fühle mich plötzlich ganz furchtbar. Tom und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher