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Frauen al dente. (German Edition)

Frauen al dente. (German Edition)

Titel: Frauen al dente. (German Edition)
Autoren: Marte Cormann
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mit der Espressomaschine zu hantieren. Sie konnte seine Blicke auf ihrer Haut spüren und genoß sie. Die nächsten fünf Sekunden würden darüber entscheiden, wie der Abend weiterlief. Würde er sie jetzt atemlos von hinten umschlingen und ihr feuchte Küsse in den Nacken drücken? Dies würde rasch zum Ziel führen, doch eigentlich stand ihr heute Abend der Sinn nach mehr.
    »Ziemlich schwül hier, findest du nicht auch?«
    Spielerisch griff sie nach seiner Krawatte in edelgrau, exakt dem Farbton, nach dem sie sich heute nachmittag die Füße wund gelaufen hatte. Ein Omen. Die Schlaufe mit dem lässig gebundenen Knoten lag locker um seinen Hals. Langsam zog sie die Schlinge ein wenig enger zusammen, so eng, daß sie sich ihm auf Atemlänge näherte. Seine Augenbrauen zuckten überrascht in die Höhe. In seinen Augen blitzte Irritation auf.
    »Ich scheine an eine Frau mit Killerinstinkt geraten zu sein«, gab er sich überlegen, doch seine Arme zuckten, als wollte er seine Hände aus den Hosentaschen reißen, in die er sie kurz zuvor lässig vergraben hatte.
    »In meinen Armen ist noch niemand gestorben, höchstens im übertragenen Sinne.« Sie mochte es, wie er abwartend vor ihr stand, irritiert und erwartungsvoll zugleich. Entschlossen öffnete sie den obersten Knopf seines Hemdes. Dann den zweiten, den dritten … Gebräuntes, festes Fleisch kam zum Vorschein, haarlos, aber dafür durchtrainiert. So wie sie es liebte. Sie zog das Hemd vorne auseinander und hauchte warmen Atem über seine Brust. Augenblicklich spürte sie seine Reaktion gegen ihren Schoß klopfen. Nur weiter so.
    Sie streifte ihm das Hemd von den Schultern. Fasziniert studierte sie seinen perfekten Body. Der Mann war einfach makellos. Fast zu schön, um wahr zu sein. Gerade durchtrainiert genug, um sämtliche ihrer Lustinstinkte in Alarmbereitschaft zu versetzen. Sie wollte mehr von ihm sehen.
    Gehorsam zog er die Hände aus den Hosentaschen und ließ dabei sein Hemd achtlos zu Boden fallen. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, hakte sie den Verschluß seiner Hose auf. Erwartungsvoll zog sie den Reißverschluß hinunter, der ein wenig hakte. Er trug blütenweiße Boxershorts. Appetitlich der Mann, auch in diesem Detail. Zum Reinbeißen eben.
    Tief atmete sie seinen Duft ein, ein orientalisches Duftwasser, das sie auf eine Idee brachte. Sie ließ ihren Blick durch die Küche schweifen, bis sie gefunden hatte, was sie suchte. Barbaras Kassettenrekorder. Barbaras neueste sportliche Leidenschaft gehörte dem Bauchtanz. Aus Platzgründen übte sie ihn immer in der geräumigen Diele, während sie den Rekorder mit der passenden Musik wegen der Steckdosen in der Küche deponierte. Kurz entschlossen drückte sie die ON-Taste. Augenblicklich erfüllten orientalische Bauchtanzklänge den Raum. Marlen kletterte auf einen Küchenstuhl und von dort aus auf den Tisch. Viel Ahnung vom Bauchtanz besaß sie zwar nicht, doch soviel wußte sie: Immer schön das Becken rollen. Was sie hingebungsvoll tat. Sie warf den Kopf zurück und schüttelte ihre braune Haarmähne. Amüsiert beobachtete sie, wie Jens jede ihrer Bewegungen wie hypnotisiert verfolgte. Nur mit Boxershorts und Krawatte bekleidet hatte er Mühe, seine Hände sinnvoll unterzubringen. Dem konnte abgeholfen werden. Während sie sich im Rhythmus der Musik aufreizend sinnlich wiegte, löste sie die Haken ihrer Corsage. Seine Blicke klebten an ihren Brüsten, als sie hervorsprangen. Unwillkürlich machte er einen Schritt auf sie zu, doch sie wehrte ihn lässig ab, indem sie ihm mit dem Fuß gegen die Brust tippte.
    »Fang!« befahl sie. Grinsend fing er die Corsage auf. Er versenkte seine Nase hinein und nahm ihren Duft in sich auf.
    »Jetzt den Rock!« bat er.
    Marlen trug einen dieser wunderbaren Stretchminis, die sich lässig über die Hüften streifen ließen. Doch bei Bauchtanzmusik und rhythmischem Hüfterollen kam dies einer mittelprächtigen Akrobatiknummer gleich. Die sie mit Bravour bestand. Sie kickte den Rock in Jens erwartungsvoll ausgestreckte Hände.
    »Komm!« Er ließ sich nicht zweimal bitten. Die Musik wurde wilder, ihr Tanz auch. Aus dem orientalischen Bauchtanz entwickelte sich eine verwegene Form südamerikanischer Lambada. Die Boxershorts mußten dran glauben, danach ihr Slip.
    »Nicht hier in der Küche,« wehrte Marlen ab, bevor es ernst werden konnte. Koitus interruptus war nicht ihr Ding, erst recht nicht, wenn überraschend auftauchende Mitbewohnerinnen die Ursache dafür waren. Auf
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