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Franny Parker

Franny Parker

Titel: Franny Parker
Autoren: Hannah Roberts McKinnon
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erbarme sich. Nie hätte ich mir träumen lassen, Ratten herumzukutschieren«, brummte sie.
    Ben und ich standen vor dem Auto und winkten ihr nach. Ben quietschte vor Freude. »Rat mal, was du bist, Grandma?«, fragte er sie.
    »Verrückt?«
    »Nein. Ein Tiertaxi!«
    Grandma, die so tat, als hätte sie das nicht gehört, hupte die Feuerwehrleute an und brauste aus der Einfahrt. »Platz da, Leute«, rief sie, »das ist ein Rattentransport!«

Die Flasche
    D er Blick auf die rauchenden Überreste am nächsten Morgen hinterließ ein großes Loch in meinem Herzen. Als es über dem Haufen von Schutt, der mal unsere Scheune gewesen war, hell zu werden begann, fingen die Feuerwehrleute mit ihrer Untersuchung an. Inspektor Roy und mehrere andere suchten den Schauplatz ab. Sie fanden folgende Dinge: einen verkohlten englischen Sattel mit einem Namensschild aus Messing, auf dem »Shadow« stand, den Drahtkäfig, aus dem Mama Speedy gerettet hatte, und eine leere Whiskeyflasche.
    »Können Sie sich vorstellen, wer oben auf Ihrem Heuboden gewesen sein könnte?«
    »Das war also kein Heufeuer, das von der Hitze ausgelöst worden ist?«
    »Nein, Sir, diesmal trägt Mutter Natur nicht die Schuld«, informierte uns Inspektor Roy.
    Dad nahm die Flasche und ich folgte seinem Blick, der auf das Holzhaus fiel. Jetzt erst bemerkte ich, dass der blaue Lieferwagen noch in der Einfahrt stand. Wie war das denn möglich?
    »Sie sind noch hier!«, brüllte ich und vergaß die Scheune und die Flasche in Dads Hand.
    »Wer?« Inspektor Roy trat einen Schritt vor.
    »Lucas und Lindy«, sagte ich und drehte mich nach Mama um. »Sie wollten gestern Abend abhauen. Da stimmt was nicht!«
    »Da stimmt wirklich was nicht«, sagte Mama ruhig und runzelte besorgt die Stirn. Sie deutete auf die Scheune und die Autos der Feuerwehr. »Der ganze Tumult und sie sind gestern Abend nicht ein Mal rausgekommen.«
    Inspektor Roy unterbrach sie. »Damit ich das richtig verstehe: Der vermisst gemeldete Nachbar taucht gestern Abend auf, die Scheune brennt ab und der Junge hat gesagt, dass er mit seiner Mutter fort will?« Er wandte sich an meinen Vater. »Gibt es Gründe, ein Mitglied der Dunns zu verdächtigen?«
    Daddy sah mich an, dann wieder Inspektor Roy. »Vielleicht sollten Sie tatsächlich mit ihnen reden«, sagte er leise.
    Das reichte. Inspektor Roy zog sein Walkie-Talkie heraus. Seine Worte durchschnitten die rauchige Luft:
Brandstiftung, vermisster Verdächtiger, Ladendiebstahl.
    Ich wandte mich flehend an Mama. »Lucas braucht unsere Hilfe. Ich wollte dir alles erzählen, ehrlich. Aber ich hatte Lucas ein Versprechen gegeben. Sein Arm war voller blauer Flecken, und dann Lindys Gesicht …«Ich drehte mich nach dem Inspektor um. »Lucas hat die Scheune nicht angesteckt.«
    Daddy legte mir die Hand auf die Schulter. »Franny, das sagt ja auch keiner. Aber da drüben ist viel mehr im Argen, als du weißt …«
    Ich wusste es. »Lucas ist kein Dieb, Daddy. Er würde doch nicht einfach so bei Harland klauen. Nicht für sich selbst.«
    Dad seufzte. »Franny, manchmal begeht man eine Verzweiflungstat.«

Rettung
    W ir sahen zu, wie die Polizei um das Holzhaus schlich, an die Tür klopfte und durch die Fenster spähte.
    »Wo hast du ihn zuletzt gesehen?«, fragte Inspektor Roy.
    Ich deutete den Hang hinauf. »Dort. Gleich nach dem Feuer.«
    Er nahm Daddy beiseite. »Sie sollten die Familie ins Haus bringen, solange wir die Gegend absuchen.«
    »Aber er ist unschuldig!«, rief ich.
    Daddy nahm meine Hand. »Ins Haus! Sofort.«
    Aber ich konnte einfach nicht. Die Geheimnisse und die Versprechen ratterten mir im Kopf herum und ich konnte sie einfach nicht mehr bei mir behalten. Ich musste alles erzählen.
    »Daddy, bitte«, flehte ich.
    Doch ehe ich loslegen konnte, flog die Tür des Hauses auf. Lucas’ Vater stand torkelnd und mit wutverzerrtem Gesicht im Eingang. Selbst der Inspektor fuhr überrascht zusammen.
    »Runter von meinem Grundstück!«, brüllte Mr Dunn.
    Sofort umstellte die Polizei die Hütte, und einige derBeamten zogen ihre Waffen. Daddy packte mich und schob mich auf die Veranda.
    »Was passiert denn da?«, rief ich. Aber keiner antwortete mir.
    »Lasst uns Tee trinken«, sagte Mama und scheuchte uns an den Tisch, außer Sichtweite der Szene da draußen.
    »Lucas und Lindy sind doch nicht in Gefahr?«, fragte ich Daddy.
    »Ich weiß nicht, Franny. Wir können nur hoffen.«
    Ben fing an zu weinen.
    Wir konnten hören, wie sich die Polizeibeamten auf
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