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Foundation Trilogie 2 - Der Galaktische General

Foundation Trilogie 2 - Der Galaktische General

Titel: Foundation Trilogie 2 - Der Galaktische General
Autoren: Isaac Asimov
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in der Mathematik versteckt. Immer noch gibt es vieles, was ich erst anfange zu begreifen, aber seit jetzt sieben Tagen ballen sich die einzelnen Stücke zu einem undeutlichen Bild zusammen.
    Foundation Nummer Eins war eine Welt von Naturwissenschaftlern. Hier wurde die sterbende Wissenschaft der Galaxis unter Bedingungen konzentriert, die sie wieder zum Leben erwecken sollten. Psychologen gehörten nicht dazu. Das war eine eigentümliche Verzerrung und mußte einen Sinn haben. Die übliche Erklärung lautet, Seldons Psychohistorie funktioniere am besten, wenn die individuellen Arbeitseinheiten - die menschlichen Wesen - keine Kenntnis von dem, was komme, hätten und deshalb auf alle Situationen natürlich reagieren würden. Können Sie mir folgen, meine Liebe?«
    »Ja, Doktor.«
    »Dann hören Sie aufmerksam zu. Foundation Nummer Zwei war eine Welt von Geisteswissenschaftlern. Sie war das Spiegelbild unserer Welt. Die Psychologie, nicht die Physik, war die Königin.« Triumphierend: »Sie verstehen?«
    »Nein.«
    »Denken Sie doch nach, Bayta, benutzen Sie Ihren Kopf. Hari Seldon wußte, daß seine Psychohistorie nur Wahrscheinlichkeiten vorhersagen konnte, keine Gewißheiten. Es gab immer einen Spielraum für Irrtümer, und im Verlauf der Zeit erweitert sich dieser Spielraum in geometrischer Progression. Seldon würde dagegen natürlich Vorkehrungen treffen, so gut es eben ging. Unsere Foundation besaß durch ihre Wissenschaft Macht. Sie konnte Armeen und Waffen erobern. Sie konnte Gewalt gegen Gewalt setzen. Aber wenn nun ein mentaler Angriff durch einen Mutanten wie das Maultier erfolgte?« »Das wäre dann Sache der Psychologen von der Zweiten Foundation!« Bayta wurde von Aufregung ergriffen.
    »Ja, ja, ja! Natürlich!«
    »Aber sie haben bisher nichts unternommen.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Bayta überlegte. »Ich weiß es nicht. Haben Sie Beweise, daß sie etwas unternommen haben?«
    »Nein. Es gibt viele Faktoren, von denen ich nichts weiß. Die Zweite Foundation kann nicht in voll entwickeltem Zustand gegründet worden sein, ebensowenig wie wir. Die Sterne wissen, in welchem Stadium sie sich jetzt befindet. Ist sie stark genug, das Maultier zu besiegen? Ist sie sich überhaupt der Gefahr bewußt? Hat sie fähige Führer?«
    »Aber wenn sie Seldons Plan folgt, dann muß das Maultier von der Zweiten Foundation geschlagen werden.«
    »Ah!« Ebling Mis’ mageres Gesicht legte sich in nachdenkliche Falten. »Sind wir wieder dabei angekommen? Aber die Zweite Foundation war eine schwierigere Aufgabe als die Erste. Sie ist ungleich vielschichtiger, und daher gibt es auch mehr Fehlermöglichkeiten. Und sollte die Zweite Foundation das Maultier nicht schlagen, wäre das schlimm - wäre es das Schlimmste überhaupt. Vielleicht wäre es das Ende der menschlichen Rasse, wie wir sie kennen.«
    »Nein!«
    »Doch. Wenn die Nachkommen des Maultiers seine mentalen Kräfte erben - Sehen Sie? Der homo sapiens wäre nicht konkurrenzfähig. Es gäbe eine neue dominante Rasse - eine neue Aristokratie - und der homo sapiens würde als minderwertige Rasse zur Sklavenarbeit erniedrigt. Stimmt das etwa nicht?«
    »Doch, es stimmt.«
    »Und selbst wenn das Maultier durch irgendeinen Zufall keine Dynastie gründete, würde es immer noch ein verzerrtes neues Imperium schaffen, das allein durch seine Macht erhalten bliebe. Mit seinem Tod würde es sterben; die Galaxis wäre wieder da, wo sie vor seinem Auftauchen war, außer daß es die Foundations nicht mehr gäbe, aus denen ein wirkliches und gesundes Zweites Imperium erwachsen könnte. Es würde Tausende von Jahren in Barbarei bedeuten. Es würde bedeuten, daß kein Ende in Sicht wäre.«
    »Was können wir tun? Können wir die Zweite Foundation warnen?«
    »Das müssen wir, denn sonst könnte sie durch Unwissenheit untergehen, und das dürfen wir nicht riskieren. Nur gibt es keinen Weg, sie zu warnen.«
    »Keinen Weg?«
    »Ich weiß nicht, wo sie ist. Es geht die Rede, sie befände sich >am anderen Ende der Galaxisc, doch das ist alles, und da stehen Millionen von Welten zur Wahl.«
    »Aber, Ebling, findet sich da nicht der geringste Hinweis?« Sie zeigte auf die Filme, die den Tisch bedeckten.
    »Nein. Jedenfalls habe ich bisher noch nichts gefunden. Die Geheimhaltung muß etwas zu bedeuten haben. Es muß einen Grund geben ...« Der verwirrte Ausdruck kehrte in seine Augen zurück. »Ach, ich wünschte, Sie würden gehen. Ich habe schon genug Zeit verschwendet, und sie wird
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