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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde
Autoren: Asimov Isaac
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stärkste Führerpersönlichkeit (dessen war sie sich vollauf bewußt), erst die fünfte Frau im Amt des Bürgermeisters. Und erst am heutigen Tag war sie dazu in der Lage gewesen, ihre Stärke offen zu zeigen.
    Sie hatte um ihr Verständnis von dem, was richtig war, was geschehen sollte, hartnäckig gekämpft, sich gegen die überwältigende Opposition jener gestellt, die es zum Innern der Galaxis und dem damit verbundenen Prestige zog, denen an der Aura imperialer Macht lag, und sie hatte sich durchgesetzt.
    Noch nicht, hatte sie beharrt. Noch nicht! Verlegt zu früh in die Mitte der Galaxis, und ihr werdet aus diesen und jenen Gründen eine Abfuhr erleiden! Und dann war das Seldon-Imago erschienen und hatte sie letztendlich mit Darlegungen unterstützt, die fast aufs Wort ihrer Argumentation ähnelten.
    Das hatte sie – für einige Zeit – in den Augen der gesamten Foundation so weise wie Seldon selbst gemacht.
    Und da wagte dieser junge Mann sie an diesem ihren Tag aller Tage derartig herauszufordern.
    Und er wagte es, obendrein auch recht zu haben!
    Das war daran die Gefahr. Er hatte recht! Und weil er recht hatte, konnte er die Foundation zerstören!
    Und nun stand sie ihm unter vier Augen gegenüber.
    »Hätten Sie nicht allein zu mir kommen können?« meinte sie kummervoll. »Mußten Sie in Ihrem idiotischen Wunsch, mich herunterzumachen, alles öffentlich im Sitzungssaal ausposaunen? Was haben Sie bloß angestellt, Sie dummer Junge?!«

 
6
     
     
    Trevize fühlte, wie er errötete, und bemühte sich, seinen Ärger zu unterdrücken. Sie war eine ältere Frau, würde mit ihrem nächsten Geburtstag dreiundsechzig werden. Es widerstrebte ihm, sich mit jemandem, der zweimal so alt war wie er, auf einen lautstarken Streit einzulassen.
    Außerdem war sie in politischen Auseinandersetzungen sehr erfahren und wußte, wenn sie einen Widersacher bereits am Anfang aus dem Gleichgewicht bringen konnte, hatte sie schon halb gewonnen. Aber es brauchte Zuschauer, um eine solche Taktik wirksam anzuwenden, und hier gab es keine Zuschauer, vor denen jemand gedemütigt werden konnte. Hier befanden sich nur sie beide.
    Also überhörte er ihre Bemerkung und bot alle Mühe auf, sie leidenschaftslos zu mustern. Sie war eine gealterte Frau, bekleidet in der Unisex-Mode, die seit zwei Generationen anhielt, ohne daß sie sie kleidete. Die Bürgermeisterin, Oberhaupt der Galaxis, wenn schon von irgendeinem Oberhaupt die Rede sein sollte, war nur eine schlichte ältliche Dame, die man leicht für einen alten Knaben hätte halten können, wäre ihr eisengraues Haar nicht hinten straff befestigt gewesen, statt in traditioneller männlicher Frisur frei und locker getragen zu werden.
    Trevize lächelte auf einnehmende Weise. Wie sehr sich ein älterer Opponent auch bemühen mochte, die Bezeichnung ›Junge‹ wie eine Herabsetzung klingen zu lassen, dieser ›Junge‹ hier verfügte über die Vorteile der Jugend, des guten Aussehens sowie den, darüber genau Bescheid zu wissen.
    »Es stimmt«, sagte er, »ich bin erst zweiunddreißig und daher gewissermaßen ein Junge. Und ich bin Ratsherr und infolgedessen – ex officio – wohl auch ein Dummkopf. An der ersten Tatsache kann ich nichts ändern. Was die zweite betrifft, kann ich sie nur bedauern.«
    »Wissen Sie überhaupt, was Sie angerichtet haben? Stehen Sie nicht da herum und spielen Sie den Ganzgescheiten! Setzen Sie sich und bringen Sie Ihr Gehirn zum Arbeiten, falls es Ihnen möglich ist, und geben Sie mir vernünftige Antworten!«
    »Ich weiß, was ich getan habe. Ich habe die Wahrheit gesagt, so wie ich sie sehe.«
    »Und an diesem heutigen Tag wollten Sie versuchen, mir damit Schwierigkeiten zu bereiten? Ausgerechnet an diesem Tag, an dem mein Ansehen so groß ist, daß ich Sie aus dem Saal weisen und festnehmen lassen konnte, ohne daß jemand zu protestieren gewagt hätte?«
    »Der Verwaltungsrat wird zur Besinnung kommen, und dann wird er protestieren. Vielleicht beschäftigt man sich schon damit. Und wegen der Repressalien, die Sie gegen mich verfügen, wird man mir um so aufmerksamer zuhören.«
    »Niemand wird Ihnen zuhören, denn wäre ich der Auffassung, Sie würden das weiterhin treiben, was Sie bisher getan haben, ich würde Sie auch weiter als Verräter betrachten und mit allen Handhaben, die das Gesetz mir bietet, gegen Sie vorgehen.«
    »In dem Fall müßte man eine Verhandlung durchführen. Ich bekäme meinen großen Tag vor Gericht.«
    »Verlassen Sie sich
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