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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde
Autoren: Asimov Isaac
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einer einzelnen Frau namens Bayta Darell den Fuchs auf, und infolgedessen fand die Zweite Foundation genug Zeit, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen und dem Fuchs endgültig Halt zu gebieten. Sie bereitete die allmähliche Wiederaufnahme des Seldon-Planes vor.
    In gewisser Hinsicht aber war die Zweite Foundation um ihren Schutz gekommen. Die Erste Foundation wußte nunmehr über die Existenz der Zweiten Foundation Bescheid, und die Erste Foundation wünschte keine Zukunft, in der die ›Mentalisten‹ über sie wachten. Bezüglich der rein naturwissenschaftlichen Machtfülle war die Erste Foundation überlegen, wogegen die Zweite Foundation nicht allein dadurch im Nachteil war, sondern zudem vor einer doppelten Aufgabe stand; sie mußte nicht nur der Ersten Foundation in den Arm fallen, sondern auch ihre Anonymität wiederherstellen.
    Unter ihrem bedeutendsten ›Ersten Sprecher‹, Preem Palver, gelang es der Zweiten Foundation, diese doppelte Aufgabe zu lösen. Zum Schein gestattete man der Ersten Foundation einen Sieg, ließ sie die Zweite Foundation scheinbar ausmerzen, und die Erste Foundation errang in der Galaxis immer mehr Macht, völlig ohne zu ahnen, daß die Zweite Foundation noch existierte.
    Jetzt sind seit dem Entstehen der Ersten Foundation 498 Jahre verstrichen. Sie befindet sich auf der Höhe ihrer Macht, aber da ist ein Mann, der sich mit Scheinbarkeiten nicht abfinden will…

 
     
Erstes Kapitel
     
Ratsherr

 
1
     
     
    »Natürlich glaube ich’s nicht«, sagte Golan Trevize, der auf den breiten Stufen vor der Seldon Hall stand und über die Stadt ausschaute, die in der Sonne gleißte.
    Terminus war ein Planet mit mildem Klima und hohem Wasser-/Land-Verhältnis. Die Einführung der Wetterkontrolle hatte es noch angenehmer auf ihm gemacht – und erheblich weniger interessant, befand Trevize häufig.
    »Ich glaube nichts davon«, wiederholte er. Die weißen, regelmäßigen Zähne glänzten in seinem jugendlichen Gesicht.
    Sein Begleiter und Ratskollege Munn Li Compor, der im Gegensatz zu aller Tradition auf Terminus einen Mittelnamen angenommen hatte, schüttelte unbehaglich den Kopf. »Was glaubst du nicht? Daß wir die Stadt gerettet haben?«
    »Oh, das glaube ich. Wir habn’s ja, stimmt’s? Und Seldon hat’s vorausgesagt, daß es uns gelingt, und er hat gesagt, er wußte vor fünfhundert Jahren sowieso schon alles.«
    »Hör mal«, sagte Compor mit gesenkter Stimme, halb im Flüsterton, »ich habe nichts dagegen, daß du so zu mir redest, denn ich fasse Gerede als Gerede und sonst nichts auf, aber wenn du dergleichen in aller Öffentlichkeit laut verkündest, wird man’s hören, und um ehrlich zu sein, ich möchte ungern in deiner Nähe stehen, wenn dich der Blitz trifft. Ich weiß nicht, wie genau er gezielt wird.«
    Trevizes Lächeln blieb unbeeinträchtigt. »Soll es falsch sein«, meinte er, »zu sagen, daß die Stadt bewahrt worden ist? Und daß wir’s ohne Krieg geschafft haben?«
    »Es wollte niemand Krieg führen«, sagte Compor. Er besaß butterblonde Haare, himmelblaue Augen und setzte sich gegen Anwandlungen, diese unmodischen Farbtöne zu ändern, stets zur Wehr.
    »Hast du noch nie von Bürgerkrieg gehört, Compor?« fragte Trevize. Er war hochgewachsen, hatte schwarzes Haar und die Angewohnheit, mit den Daumen in den Gürtel aus weichen Fasern gehakt einherzugehen, den er stets trug.
    »Ein Bürgerkrieg um den Sitz der Hauptstadt?«
    »Die Frage war heikel genug, um eine Seldon-Krise heraufzubeschwören. Sie hat Hannis’ politische Laufbahn verdorben. Du und ich, wir sind beide dadurch bei der letzten Wahl in den Rat gelangt, und die Sache hing sehr in der Schwebe…« Bedächtig bewegte er eine Hand hin und her, als pendle sie sich ins Gleichgewicht ein.
    Er blieb auf den Stufen stehen, achtete nicht auf die anderen Mitglieder der Regierung, die Leute von den Medien und erst recht nicht auf die feschen Typen aus der feinen, vornehmen Gesellschaft, die eine Einladung zum Anlaß von Seldons Wiederkehr hatten ergattern können (oder jedenfalls der Wiederkehr seines Abbilds). Alle schritten sie die Treppe hinunter, plauderten, lachten, schwelgten in der Richtigkeit all dessen, was sie umgab, kosteten Seldons nachträgliche Billigung aus.
    Trevize stand reglos da und ließ die Menge vorüberwimmeln. Compor, zwei Schritte voraus, verharrte nun ebenfalls, als erstrecke sich zwischen ihnen ein unsichtbares Band. »Kommst du nicht mit?« wollte er wissen.
    »Kein Grund zur
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