Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
mit einem Satz zwischen Seldon und Rashelle und fuchtelte wild mit den Händen.
    »Missus, Missus!« rief er. »Nicht schießen!«
    Einen Augenblick lang wirkte Rashelle verwirrt. »Aus dem Weg, Raych. Dir will ich nicht weh tun.«
    Und dieser Augenblick des Zögerns war alles, was Dors brauchte. Mit einem Hechtsprung warf sie sich auf Rashelle; diese ging mit einem Schrei zu Boden und ließ den Blaster fallen.
    Raych schnappte ihn sich.
    Seldon atmete tief durch; er spürte, wie seine Lungen dabei erzitterten. »Raych, gib her!« sagte er.
    Aber Raych zog sich zurück. »Sie werden Se nicht umbringen, oder, Master Seldon? Sie war nett zu mir.«
    »Ich werde niemanden töten, Raych«, sagte Seldon. »Sie hat den Sergeant getötet und hätte mich getötet, aber sie hat nicht geschossen, um dich nicht zu verletzen. Dafür werden wir sie leben lassen.«
    Dann setzte sich Seldon, den Blaster locker in der Hand, während Dors die Neuronenpeitsche aus dem anderen Halfter des toten Sergeanten holte.
    »Ich kümmere mich jetzt um sie, Seldon«, versicherte eine Männerstimme.
    Seldon blickte auf und sagte, von plötzlicher Freude erfüllt: »Hummin! Endlich!«
    »Tut mir leid, daß es so lang gedauert hat, Seldon. Ich hatte eine Menge zu tun. Wie geht es Ihnen, Dr. Venabili? Ich nehme an, daß dies Mannix’ Tochter Rashelle ist, aber wer ist der Junge?«
    »Raych ist ein junger dahlitischer Freund von uns«, erklärte Seldon.
    Soldaten strömten ins Zimmer und hoben Rashelle auf eine kleine Geste Hummins hin respektvoll auf.
    Jetzt, wo Dors nicht mehr auf die andere Frau achten mußte, bürstete sie mit den Händen an ihren Kleidern und glättete ihre Bluse. Seldon wurde erst zu diesem Augenblick bewußt, daß er immer noch seinen Bademantel trug.
    Rashelle schüttelte verächtlich die Hände der Soldaten ab, deutete auf Hummin und sagte zu Seldon gewandt: »Wer ist das?«
    »Das ist Chetter Hummin, ein Freund von mir und mein Beschützer auf diesem Planeten«, erklärte der.
    »Ihr Beschützer?« Rashelle lachte wie eine Irre. »Sie Narr! Sie Idiot! Dieser Mann ist Demerzel, und wenn Sie sich Ihre Freundin ansehen, werden Sie in ihrem Gesicht lesen, daß ihr das wohl bewußt ist. Sie steckten die ganze Zeit in der Falle, einer schlimmeren Falle als bei mir!«

 
90
     
     
    Hummin und Seldon aßen an dem Tag gemeinsam zu Mittag, ganz allein, und die meiste Zeit hing lastendes Schweigen zwischen ihnen.
    Erst gegen Ende der Mahlzeit riß Seldon sich aus seinen Gedanken und fragte mit lebhafter Stimme: »Nun, Sir, wie soll ich Sie ansprechen? Für mich sind Sie immer noch ›Chetter Hummin‹, aber selbst wenn ich Sie als jenen anderen akzeptiere, kann ich Sie doch nicht als ›Eto Demerzel‹ ansprechen. In dieser Eigenschaft haben Sie einen Titel, und ich weiß nicht, wie man ihn anwendet. Bitte, unterweisen Sie mich.«
    Der andere meinte ernst: »Nennen Sie mich ›Hummin‹ – wenn es Ihnen nichts ausmacht. Oder ›Chetter‹. Ja, ich bin Eto Demerzel, aber was Sie betrifft, bin ich Hummin. Die beiden unterscheiden sich natürlich nicht. Ich sagte Ihnen ja, daß das Imperium in Auflösung begriffen ist, im Zerfall. Der Meinung bin ich sowohl als Hummin als auch als Demerzel. Ich sagte Ihnen, daß ich an der Psychohistorik interessiert sei, als einem Mittel, diesen Zerfall und den Untergang zu verhindern, oder, wenn es dafür schon zu spät ist, eine Erneuerung und neuen Schwung herbeizuführen. Und das glaube ich auch in meinen beiden Eigenschaften.«
    »Aber Sie hatten mich doch in Ihrer Gewalt – ich nehme an, daß Sie in der Nähe waren, als ich mit dem Kaiser zusammentraf.«
    »Mit Cleon. Ja natürlich.«
    »Da hätten Sie doch genauso zu mir sprechen können, so wie Sie das später als Hummin getan haben.«
    »Und was hätte ich bewirkt? Als Demerzel ist meine Aufgabe enorm. Ich muß mich um Cleon kümmern, einen wohlmeinenden, aber nicht sehr fähigen Herrscher, und muß ihn, soweit ich das kann, davon abhalten, Fehler zu machen. Und dann muß ich das meine dazu beitragen, Trantor und das Imperium zu regieren. Und wie Sie sehen, mußte ich viel Zeit dafür aufwenden, um Wye davon abzuhalten, Schaden anzurichten.«
    »Ja, ich weiß«, murmelte Seldon.
    »Es war nicht einfach, und fast wäre es mir nicht geglückt. Ich habe Jahre im vorsichtigen Geplänkel mit Mannix verbracht und gelernt, seine Gedanken zu begreifen und für jeden Zug, den er unternahm, einen Gegenzug zu tun. Ich habe nicht damit gerechnet, daß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher