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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums
Autoren: Isaac Asimov
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der
Bevölkerung erwerben, als es mit Gewaltaktionen jemals
möglich wäre.«
    Abel hatte den Kopf gesenkt, nun winkte er müde ab.
»Nein, Junz. Ihre Argumentation gefällt mir, aber die
Praxis sieht anders aus. Was nützen mir Emotionen, wenn auf der
anderen Seite handfeste politische Konsequenzen stehen? Wir
können den Kyrthandel nicht aufgeben. Ich hielte es sogar
für ratsam, die Theorie gar nicht weiter zu erforschen. Schon
der Verdacht, sie könnte zutreffen, würde zu viel Schaden
anrichten.«
    »Und wenn sie nun zutrifft?«
    »Wir müssen eben davon ausgehen, daß das nicht der
Fall ist. Ich nehme an, daß Sie die Zeit Ihrer Abwesenheit dazu
benützt haben, Kontakt mit dem I.A.W. aufzunehmen.«
    »Richtig.«
    »Kein Problem. Ich denke, Trantors Einfluß wird
ausreichen, um alle Forschungen in dieser Richtung zu
unterbinden.«
    »Ich fürchte, nein. Nicht diese Forschungen.
Meine Herren, wir stehen kurz davor, das Geheimnis des Kyrts zu
entschlüsseln. In einem Jahr gibt es mit oder ohne Novaausbruch
kein Kyrtmonopol mehr.«
    »Was soll das heißen?«
    »Diese Konferenz stößt nun endlich zum Kern der
Sache vor, Fife. Von allen bewohnten Planeten ist Florina der
einzige, auf dem Kyrt wächst. Anderswo entsteht aus den Samen
nur gewöhnliche Zellulose. Ich stelle nun die Hypothese auf,
daß Florina derzeit auch der einzige, bewohnte Planet im
Praenova-Stadium ist, und das wahrscheinlich, seit er in die
Kohlenstoffströmung eingetreten ist, was bei kleinem
Schnittwinkel der beiden Bahnen ein paar Tausend Jahre her sein
dürfte. Das läßt den Schluß zu, daß
zwischen dem Kyrt und dem Praenova-Stadium ein Zusammenhang
besteht.«
    »Unsinn«, brummte Fife.
    »Wirklich? Es muß doch einen Grund geben, warum auf
Florina Kyrt wächst und anderswo nur Baumwolle. Die
Wissenschaftler haben alles mögliche versucht, um anderswo die
Bedingungen zur Kyrtproduktion zu schaffen, aber es war nur ein
blindes Umhertasten, und deshalb sind sie bisher immer gescheitert.
Nun können sie sich gezielt auf die Voraussetzungen im System
einer Praenova-Sonne konzentrieren.«
    »Man hat längst versucht, die Strahlungseigenschaften
von Florinas Sonne zu kopieren«, sagte Fife
verächtlich.
    »Mit speziellen Bogenlampen, gewiß, aber die haben nur
das sichtbare und das ultraviolette Spektrum reproduziert. Was ist
mit der Strahlung im Infrarotbereich und darunter? Was ist mit den
Magnetfeldern? Was mit der Elektronenemission? Den Auswirkungen der
kosmischen Strahlung? Ich bin weder Physiker noch Biochemiker, es mag
also Faktoren geben, von denen ich keine Ahnung habe. Aber jetzt
werden sich versierte Physiker und Biochemiker aus der gesamten
Galaxis damit befassen. Und ich versichere Ihnen, binnen eines Jahres
werden sie die Lösung finden.
    Damit steht die Wirtschaft auf der Seite der Menschheit. Die
Galaxis will billiges Kyrt, und wenn sie das bekommt oder zumindest
damit rechnen kann, es in absehbarer Zeit zu bekommen, wird sie die
Evakuierung Florinas befürworten, nicht nur aus humanitären
Erwägungen, sondern aus dem Wunsch heraus, endlich den
Spieß umzudrehen und den sarkitischen Halsabschneidern eins
auszuwischen.«
    »Er blufft!« knurrte Fife.
    »Glauben Sie das auch, Abel?« fragte Junz. »Wenn
Sie den ›Herren‹ helfen, wird man Trantor nicht als den
Retter des Kyrthandels ansehen, sondern als den Retter des
Kyrtmonopols. Wollen Sie es darauf ankommen lassen?«
    »Soll Trantor es auf einen Krieg ankommen lassen?« hielt
Fife dagegen.
    »Einen Krieg? Unsinn! Herr von Fife, in einem Jahr sind Ihre
Besitzungen auf Florina mit oder ohne Nova wertlos. Verkaufen Sie
jetzt. Verkaufen Sie ganz Florina. Trantor kann dafür
bezahlen.«
    »Wir sollen einen ganzen Planeten kaufen?« fragte Abel
bestürzt.
    »Warum nicht? Trantor hat die Mittel, und die Sympathien, die
es damit in der Bevölkerung des Universums gewinnt, werden es
tausendfach entschädigen. Wenn der Hinweis auf die Rettung von
mehreren hundert Millionen Menschenleben nicht genügt, dann
versprechen Sie der Galaxis billiges Kyrt. Damit erreichen Sie
alles.«
    »Ich werde es mir überlegen«, sagte Abel.
    Er sah den Herrn von Fife an. Der hielt dem Blick nicht stand.
    Nach längerer Pause sagte auch er: »Ich werde es mir
überlegen.«
    Junz’ Lachen klang belegt. »Überlegen Sie nicht zu
lange. Die Kyrtgeschichte wird rasch publik werden. Das ist nicht zu
verhindern. Danach hat keiner von Ihnen mehr freie Hand. Jetzt haben
Sie noch eine gute
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