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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter
Autoren: Isaac Asimov
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Kleine Details haben Ihnen nichts
bedeutet. Beobachten Sie ihn unter dem Verdacht, daß er ein
Robot sein könnte, und Sie werden schon sehen.«
    »Ich kann ihn schlecht zusammenschlagen«, sagte Janek
sarkastisch, »und ihn mit einem Ultraschalldetektor abtasten.
Sogar ein Android hat ein Gemisch aus Platin und Iridium im
Kopf.«
    »Drastische Maßnahmen sind auch nicht nötig«,
sagte Edwards. »Beobachten Sie ihn, und Sie werden feststellen,
daß er nicht der Mann ist, der er war, und daher kein Mensch
sein kann.«
    Janek blickte auf die Kalenderuhr an der Wand. »Jetzt sitzen
wir schon über eine Stunde hier«, sagte er.
    »Es tut mir leid, Ihre Zeit so in Anspruch genommen zu haben,
Sir, aber ich hoffe, Sie sehen ein, wie wichtig diese Angelegenheit
ist.«
    »Wichtig?« wiederholte Janek. Er stand auf, und der eben
noch gelangweilte Ausdruck auf seinem Gesicht verschwand. »Ist
es denn wirklich so wichtig?« fragte er.
    »Einen Robot als Präsidenten der Vereinigten Staaten zu
haben…«
    »Nein, das meine ich nicht«, unterbrach ihn Janek.
»Vergessen Sie doch einmal, was Winkler nun wirklich ist, und
überlegen Sie folgendes: Jemand, der das Amt des
Präsidenten bekleidet, hat das Weltbündnis gerettet. Er
hält es zusammen und vertritt eine Politik des Friedens und des
konstruktiven Kompromisses. Das geben Sie doch zu, oder?«
    »Natürlich gebe ich das zu«, sagte Edwards.
»Aber was geschieht, wenn der Präzedenzfall einmal
eingetreten ist? Heute noch mag ein Robot im Weißen Haus ein
Segen sein, aber wenn ein Robot im Weißen Haus in zwanzig
Jahren kein Segen mehr ist und in fernerer Zukunft nur noch aus
überlieferter Gewohnheit Roboter im Weißen Haus sitzen,
was wird dann? Dann ist das Ende der Menschheit gekommen.«
    Janek zuckte die Achseln. »Angenommen, ich stelle fest,
daß er tatsächlich ein Robot ist. Posaunen wir es in die
Welt hinaus? Wissen wir, wie das Bündnis darauf reagiert? Wissen
wir, was dann aus der Weltwirtschaftsstruktur wird? Wissen Sie
überhaupt…«
    »Ja, ich weiß es. Deshalb bin ich ja zu Ihnen
persönlich gekommen und habe offizielle Stellen gemieden. An
Ihnen liegt es, die Angelegenheit zu überprüfen und zu
einem endgültigen Entschluß zu kommen, wie es auch an
Ihnen liegt – natürlich nur, wenn Sie festgestellt haben,
daß er ein Robot ist, aber das werden Sie feststellen –,
wie es auch an Ihnen liegt, den Präsidenten davon zu
überzeugen, daß er abdanken muß.«
    »Und nach Ihrer Auslegung der Ersten Grundregel der
Robotik wird er mich daraufhin umbringen, weil ich sein fabelhaftes
Meistern der größten Globalkrise des einundzwanzigsten
Jahrhunderts bedrohe.«
    Edwards schüttelte den Kopf. »Der Robot hat bisher im
verborgenen gehandelt, und niemand hat versucht, die Argumente, die
er sich selbst gegenüber angeführt hat, in Frage zu
stellen. Mit Ihren Argumenten jedoch werden Sie ihm eine
strengere Interpretation der Ersten Regel aufzwingen. Falls
nötig, können Sie Experten der Herstellerfirma US Robots
and Mechanical Men, Inc. zuziehen. Wenn der Präsident erst
einmal abgedankt hat, wird der Vizepräsident das Amt
übernehmen. Wenn der Robot-Winkler die Welt wieder in die Angeln
gehängt hat – um so besser. Der Vizepräsident, eine
wirklich kluge und ehrenwerte Frau, wird die Dinge schon im Lot
halten können. Aber ein Robot als Regierungschef, das geht
einfach nicht.«
    »Und wenn der Regierungschef ein Mensch ist?«
    »Das überlasse ich Ihnen. Sie werden es schon in
Erfahrung bringen.«
    »Ich bin mir da nicht so sicher«, sagte Janek. »Was
mache ich, wenn ich mich nicht entscheiden kann? Wenn ich es nicht
über das Herz bringe? Und wenn mir der Mut dazu fehlt? Was
dann?«
    Edwards sah müde aus. »Das weiß ich auch
nicht«, sagte er. »Dann sehe ich mich möglicherweise
gezwungen, mich an die US Robots zu wenden. Aber ich glaube
nicht, daß es dazu kommen wird. Ich bin ziemlich sicher,
daß Sie nicht ruhen werden, bis das Problem, das ich in Ihre
Hände gegeben habe, gelöst ist. Wollen Sie von einem
Robot regiert werden?«
    Er stand auf, und Janek ließ ihn gehen. Die Hände
schüttelten sie sich nicht.
     
    Der Schock saß Janek noch in allen Gliedern.
    Ein Robot!
    Da war dieser Mann hereingekommen und hatte mit völlig
logischen Argumenten behauptet, daß der Präsident der
Vereinigten Staaten ein Robot sei.
    Die Behauptung hätte leicht zu entkräften sein
müssen, aber alle Argumente, die Janek eingefallen waren, hatten
nichts genützt. Der
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