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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter
Autoren: Isaac Asimov
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zwischen ihm und mir ein besonderes
Vertrauensverhältnis besteht. Manchmal glaube ich, daß
andere mich für einen besseren Kammerdiener halten, und es gibt
auch Tage, wo ich mich selber dafür halte.«
    »Trotzdem sehen Sie den Präsidenten
regelmäßig, Sie kennen ihn besser als…«
    »Ich kenne ihn sogar so gut«, sagte Janek ungeduldig,
»daß ich weiß, wie unsinnig das alles ist. Der
Präsident würde den Befehl zur Zerstörung dieser
mechanischen Vorrichtung nie gegeben haben. Nie und nimmer!«
    »Sie halten es also für unmöglich?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt würde.
    Wozu auch? Warum sollte der Präsident plötzlich einen
Androiden zerstören wollen, der ihm auf das Haar glich und ihm
drei Jahre lang beste Dienste geleistet hatte? Und wenn er sich
seiner hätte entledigen wollen, warum dann in aller
Öffentlichkeit? Stellen Sie sich allein die Konsequenzen einer
solchen Tat vor.«
    »Unerwünschte Konsequenzen haben sich für den
Präsidenten als Folge des Zwischenfalls nicht ergeben,
oder?«
    »Nein«, antwortete Janek. »Er hat lediglich eine
kürzere Rede gehalten als beabsichtigt und ist heute nicht mehr
so leicht zugänglich wie früher.«
    »Sie meinen, wie der Robot es gewesen ist?«
    »Wenn Sie so wollen«, sagte Janek.
    »Der Präsident ist sogar wiedergewählt
worden«, sagte Edwards, »und seine Popularität hat
keinen Schaden gelitten – obwohl sich der Zwischenfall in aller
Öffentlichkeit abgespielt hat. Das Argument, das Sie eben
angeführt haben, scheint nicht sehr stichhaltig zu
sein.«
    »Aber die Wiederwahl war ja gerade eine Folge des
Zwischenfalls«, sagte Janek. »Die schnelle Reaktion des
Präsidenten und die Tatsache, daß er die beste Rede
gehalten hat, die je von einem Präsidenten der Vereinigten
Staaten gehalten worden ist, haben ihm die Wiederwahl eingebracht. Es
war ein erstaunlicher Auftritt, das müssen selbst Sie
zugeben.«
    »Wirklich erstaunlich«, sagte Edwards. »Es hat fast
so den Eindruck gemacht, als habe der Präsident mit dem
Zwischenfall gerechnet.«
    Janek lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück.
»Wenn ich Sie richtig verstanden habe, Mr. Edwards, wollen Sie
damit sagen, daß der Präsident den Zwischenfall
angezettelt hat? Daß er während der Feierlichkeiten und in
aller Öffentlichkeit und vor den Augen der ganzen Welt den Robot
zerstören ließ, um sich durch seine schnelle Reaktion die
Bewunderung aller zu sichern? Wollen Sie damit sagen, daß er es
darauf angelegt hatte, sich als einen Mann von unerwarteter Tatkraft
und Stärke präsentieren zu können, um die Wahl zu
gewinnen? Mr. Edwards, Sie lesen zu viele Märchen.«
    »Wenn ich all das, was Sie eben angeführt haben,
behaupten würde, wäre es tatsächlich ein Märchen,
aber das tue ich nicht. Ich habe nie behauptet, daß der
Präsident die Zerstörung des Robots angeordnet hat. Ich
habe lediglich gefragt, ob Sie es für möglich halten –
und Sie haben sich entschieden gegen diese Möglichkeit
ausgesprochen. Ich bin übrigens sehr froh darüber, denn ich
bin ganz Ihrer Meinung.«
    »Was soll dann das ganze Gerede? Ich glaube allmählich,
Sie vergeuden meine Zeit.«
    »Gewähren Sie mir noch einen Moment, bitte. Haben Sie
sich je gefragt, warum die Sache nicht mit einem Laserstrahl erledigt
wurde? Oder mit einem Deaktivator oder in Gottes Namen mit einem
Schlaghammer? Warum soll sich jemand der Gefahr ausgesetzt haben,
eine von größten Sicherheitsmaßnahmen bewachte Waffe
an sich zu bringen, wenn eine solche Waffe gar nicht vonnöten
war? Warum? Von den Schwierigkeiten, in den Besitz der Waffe zu
kommen, abgesehen, warum das Risiko eingehen, daß die ganze
Welt von der Existenz dieser Waffe erfährt?«
    »Diese ganze Desintegrationsangelegenheit beruht lediglich
auf einer Theorie von Ihnen.«
    »Der Robot hat sich vor meinen Augen in nichts
aufgelöst. Ich war Zeuge und muß mich gar nicht erst auf
die Aussage von anderen verlassen. Wie die Waffe heißt, das ist
unwesentlich. Es zählt lediglich die Tatsache, daß der
Robot durch sie in Atome aufgelöst wurde, die sich sofort
zerstreut haben. Wozu? Hätte eine einfache Zerstörung nicht
ausgereicht? Wozu diese Übertreibung? Dieser… dieser
Overkill?«
    »Woher soll ich wissen, was im Kopf eines Attentäters
vor sich geht?«
    »Das wissen Sie nicht? Dabei gibt es doch für den
vorliegenden Fall nur eine logische Erklärung. Die in Anwendung
gebrachte Waffe hat den zu zerstörenden Gegenstand in seine
Atome aufgelöst,
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